Formel-1-Newsticker
Formel-1-Liveticker: Gasly reagiert gereizt auf Alpine-Aussprache
Formel-1-Liveticker zum Nachlesen: +++ Hamilton unterstützt Andretti-Einstieg +++ Lawson über FaceTime-Telefonat mit Ricciardo +++ Ocon fand de-Meo-Ansage gut +++
Gute Freunde kann niemand trennen!
Erinnert ihr euch an den musikalischen Klassiker von Franz Beckenbauer? Erinnert ihr euch auch noch an den Crash von Esteban Ocon und Pierre Gasly in Australien?
Heute folgte das nächste Kapitel in der großen Lovestory zwischen den beiden ehemals guten Freunden als Nachwehe des Teamorder-Chaos von Suzuka.
Glaubt ihr ihnen, dass alles geregelt ist? Ich nicht.
Von Angesicht zu Angesicht
Liam Lawson hat in der FIA-Pressekonferenz erzählt, wie er am vergangenen Montag die Nachricht erhalten hat, dass er auch in Katar den rekonvaleszenten Daniel Ricciardo ersetzen wird:
"Ich saß beim Mittagessen und eine fremde Nummer rief mich an und es war ein FaceTime. Ich war wirklich verwirrt, weil man nicht einfach ein FaceTime macht. Ich bin drangegangen und habe nur Daniels Gesicht gesehen!"
"Er sagte im Wesentlichen, dass er mir ein weiteres Wochenende gönnen würde", so Lawson, der sich sehr auf die Aufgabe freut und weiter Werbung für sich machen will.
Freude über Vertrauen
Logan Sargeant hat wahrlich keinen leichten Stand in der Formel 1. Die Fehler des US-Amerikaners haben sich an den letzten Rennwochenenden doch sehr gehäuft, aber sein Teamchef James Vowles hat ihm sehr öffentlich den Rücken gestärkt, als er im Videoformat Vowles Verdict auf der hauseigenen Williams-Webseite hat er nach dem Großen Preis von Japan gesagt, "wir arbeiten mit ihm, wir wollen, dass er Erfolg hat und wir wollen ihn nächstes Jahr im Auto haben."
In seiner Medienrunde in Katar wurde Sargeant auf dieses Statement angesprochen und man hat ihm doch deutlich in der Stimme angemerkt, dass ihm diese Rückendeckung eine Menge bedeutet hat:
"Das ist immer schön zu hören, aber ich spreche jedes Wochenende mit James und wusste das vorher. Alles ist ja auch immer auf Social Media, aber es war auch eine nette Überraschung. Am Ende des Tages versuche ich weiter zu arbeiten, fokussiert zu sein und besser zu werden."
Das große Rutschen?
Carlos Sainz befürchtet, dass das Rennwochenende in Katar zu einer ähnlichen Rutschpartie verkommen könnte wie das Gastspiel in der Türkei 2020, als der frische Asphalt dafür sorgte, dass die Autos ordentlich schlitterten. Derr Unterschied, damals war es kalt und es regnete, das wird in Katar nicht der Fall sein.
Deshalb sieht der Spanier vor allem die Hitze als das größte Problem für Ferrari an, weil dadurch natürlich der Reifenverschleiß angefacht wird, eine der Kernbaustellen der Scuderia.
Was seine Erwartungen sind und womit er zufrieden wäre am Ende, das erfahrt ihr in diesem Bericht meines Kollegen Ruben Zimmermann.
Comeback in Austin
Daniel Ricciardo grüßt heute aus dem Simulator von AlphaTauri und freut sich auf eine seiner Lieblingsorte im Formel-1-Rennkalender, denn mit Austin verbindet der Australier sehr viele schöne Erinnerungen.
Mit seinem Comeback wird in zwei Wochen eine weitere dazukommen.
Entspannter Weltmeister
Max Verstappen witzelte mit den Journalisten in seiner Medienrunde heute etwas herum, er "zittere wie Espenlaub" vor dieser WM-Entscheidung, aber eigentlich kann man schon überlegen, was man Samstagabend nach dem Sprint zur Feier des dritten Titels machen will. Verglichen mit der Ausgangslage vor seinem ersten Titelgewinn 2021 fühlt sich der Weltmeister aber mehr als gut:
"Das ist fantastisch. Damals kämpfte ich erstmals um den Titel und die Emotionen waren ganz andere. Wenn es um den dritten Titel geht, sind ganz andere Emotionen im Spiel. Wir haben eine ganz andere Ausgangslage inne mit dem Team und dem Auto. Aber mir gefällt beides: das Kämpfen bis zum Schluss und die aktuelle Situation. Es ist doch schön, es unterschiedlich zu erleben."
Würde man denn Samstagabend feiern gehen, wenn es klappt? "Wir werden schon eine Möglichkeit finden. [...] Nichts Verrücktes. Am Sonntag folgt ja noch ein Rennen, das wir natürlich gewinnen wollen."
Hier könnt ihr noch mehr Zitate und Eindrücke aus Verstappens Medienrunde nachlesen.
Unglückliche Umstände
Lance Stroll hat sich den Medienvertretern heute ebenfalls gestellt und dabei auch Stellung dazu bezogen, dass er im Vergleich mit Teamkollege Fernando Alonso bei Aston Martin doch sehr im Hintertreffen ist. Neben einer gewissen Selbstreflexion sieht aber noch andere Gründe dafür:
"Es gibt Dinge, an denen ich arbeiten kann, um schneller zu werden. Aber es gab auch viele, nennen wir sie, unglückliche Umstände, wenn ich das Jahr so Revue passieren lasse."
Klare Meinung
Jedes Jahr werden in den verschiedenen Ländern dieser Erde die Auszeichnungen für den "Sportler des Jahres" oder die "Sportlerin des Jahres" vergeben. In seiner Medienrunde wurde Max Verstappen darauf angesprochen, dass er in den Niederlanden als der "größte Sportstar aller Zeiten" bezeichnet wurde. Er holte zu einem Rundumschlag gegen die Preisverleihung generell aus:
"Es sollte darum gehen, all die Talente zu würdigen, die wir in diesem Land - oder in jedem anderen Land - haben, und nicht darum, wer besser ist als die anderen. Wir sollten alle Erfolge feiern, die wir als Land haben. Deshalb finde ich diesen Preis lächerlich."
"Ich finde es einfach unfair, dass manche Leute so viel Mühe in ihren Sport und ihre Leistungen stecken und unglaubliche Ergebnisse erzielen, und manchmal werden sie dafür nicht belohnt, weil es diesen dummen, blöden Preis für eine bestimmte Person gibt. Ich sage es nur ganz ehrlich, weil ich denke, dass es wirklich wichtig ist, dass jeder gewürdigt wird", beendete der Weltmeister seine Tirade.
Vorfreude auf Andretti
Wir haben ja heute schon Lawrence Stroll gehört, der lieber bei zehn Teams in der Formel 1 bleiben will, aber eine ganz andere Meinung hat heute der siebenfache Weltmeister Lewis Hamilton vertreten in seiner Medienrunde vor dem Großen Preis von Katar:
"Ich denke, es ist großartig. Ich habe in der Formel 1 immer das Gefühl, dass es genug Autos in der Startaufstellung gibt", sagte er auf Nachfrage von Motorsport.com. "Es wird sicherlich Leute geben, die nicht glücklich darüber sind, dass ich das so sehr unterstütze. Aber ich denke, es ist super."
"Es ist eine Chance für mehr Arbeitsplätze, es gibt zwei weitere freie Plätze für eine potenzielle Fahrerin, die sich durchsetzen kann. Es eröffnet mehr Möglichkeiten, und ich denke, dass es für die Rennen spannender sein wird", holte Hamilton noch ein wenig mehr aus.
Da bin ich ja mal gespannt, ob es da nicht direkt einen Anruf von Teamchef Toto Wolff gab, der Andretti ja auch eher skeptisch gegenübersteht.