Formel-1-Regeln 2024: Sportliches Formel-1-Reglement

Inhaltsverzeichnis:

Originalfassung auf Englisch
Teilnahmeberechtigung
Anzahl der Rennen
Punktesystem Grand Prix
Punktesystem Sprint
Renndistanz
Fahrertausch
Testverbot
Fahrzeuggewicht
Reifen
Startaufstellung
Qualifying
Ersatzautos
Motor- und Getriebewechsel
Nachtanken
Rundenbegrenzung
Parc-Ferme-Regel
Start
Safety-Car
Rennabbruch
Wertung bei Ausfall eines Fahrers
Zeitstrafen und Sanktionen
Geschwindigkeitsbegrenzung

Originalfassung auf Englisch:

Sportliches Reglement

Teilnahmeberechtigung

An der Formel-1-Weltmeisterschaft dürfen nur Fahrer teilnehmen, die im Besitz einer FIA-Superlizenz sind. Diese wird nach Kriterien der FIA vergeben. Seit der Saison 2016 gibt es einen festen Punkteschlüssel für Qualifikationsleistungen in Nachwuchs- und anderen Serien. Dazu sind ein nationaler Führerschein und das Mindestalter von 18 Jahren notwendig.

Für Vergehen im Rahmen einer FIA-Veranstaltung können die Rennkommissare Strafpunkte vergeben. Bei zwölf für einen Fahrer erfolgt der Entzug der Superlizenz für ein Rennen und das Konto wird wieder auf null gesetzt. Die Punkte verfallen jeweils nach zwölf Monaten. Bei Vergehen im Straßenverkehr, die zum Beispiel zu einem Führerscheinentzug führen, kann die FIA dem betroffenen Fahrer theoretisch auch die Superlizenz aberkennen. In der Praxis werden solche Fälle aber mit Fingerspitzengefühl behandelt.

Seit 2014 erhält jeder Fahrer eine feste (Wunsch-) Startnummer, wenn er zum ersten Mal bei einem Grand Prix startet. Diese muss er im Laufe seiner Karriere immer verwenden. Für den aktuellen Weltmeister gibt eine Ausnahme: Er darf auf Wunsch die Nummer 1 verwenden oder kann weiterhin mit seiner normalen Startnummer fahren.

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Anzahl der Rennen

Eine Formel-1-Weltmeisterschaft besteht mindestens aus acht, aber maximal aus 24 Rennen. Stehen in einer Saison mehr Grands Prix im Kalender, ist dafür eine Sondergenehmigung erforderlich. Eine Absage darf erfolgen, wenn weniger als zwölf Autos für ein Rennen zur Verfügung stehen.

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Punktesystem Grand Prix

  1. Platz: 25 Punkte
  2. Platz: 18 Punkte
  3. Platz: 15 Punkte
  4. Platz: 12 Punkte
  5. Platz: 10 Punkte
  6. Platz: 8 Punkte
  7. Platz: 6 Punkte
  8. Platz: 4 Punkte
  9. Platz: 2 Punkte
  10. Platz: 1 Punkt

Bei einem Rennunterbrechung werden keine Punkte vergeben, wenn der Führende zwei Runden oder weniger beendet hat. Für Renndistanzen ab drei Runden hat die Formel 1 seit 2022 ein mehrstufiges Punktesystem: 

Punktesystem bis 25 Prozent der Renndistanz: 

01. Platz: 6 Punkte 
02. Platz: 4 Punkte 
03. Platz: 3 Punkte 
04. Platz: 2 Punkte 
05. Platz: 1 Punkt 

Punktesystem ab 25 und bis 50 Prozent der Renndistanz: 

01. Platz: 13 Punkte 
02. Platz: 10 Punkte 
03. Platz: 8 Punkte 
04. Platz: 6 Punkte 
05. Platz: 5 Punkte 
06. Platz: 4 Punkte 
07. Platz: 3 Punkte 
08. Platz: 2 Punkte 
09. Platz: 1 Punkt 

Punktesystem ab 50 und bis 75 Prozent der Renndistanz: 

01. Platz: 19 Punkte 
02. Platz: 14 Punkte 
03. Platz: 12 Punkte 
04. Platz: 9 Punkte 
05. Platz: 8 Punkte 
06. Platz: 6 Punkte 
07. Platz: 5 Punkte 
08. Platz: 3 Punkte 
09. Platz: 2 Punkte 
10. Platz: 1 Punkt 

Punktesystem ab 75 und bis 100 Prozent der Renndistanz: 

01. Platz: 25 Punkte 
02. Platz: 18 Punkte 
03. Platz: 15 Punkte 
04. Platz: 12 Punkte 
05. Platz: 10 Punkte 
06. Platz: 8 Punkte 
07. Platz: 6 Punkte 
08. Platz: 4 Punkte 
09. Platz: 2 Punkte 
10. Platz: 1 Punkt 

Halbe Punkte gibt es in der Formel 1 nicht mehr seit der Neuregelung zur Saison 2022. 

Seit 2019 wird zudem ein Punkt für die schnellste Rennrunde vergeben, sofern der Fahrer das Rennen in den Top 10 beendet. Dieser Bonuspunkt gilt für den Fahrer in der Fahrerwertung und für das Team in der Konstrukteurswertung.

 

Punktesystem Sprint

  1. Platz: 8 Punkte
  2. Platz: 7 Punkte
  3. Platz: 6 Punkte
  4. Platz: 5 Punkte
  5. Platz: 4 Punkte
  6. Platz: 3 Punkte
  7. Platz: 2 Punkte
  8. Platz: 1 Punkte

 

Weltmeister ist, wer in der Addition aller Grands Prix einer Saison am meisten Punkte gesammelt hat. Sollte bei den Punkten zwischen zwei oder mehreren Fahrern Gleichheit herrschen, dann entscheidet das jeweils beste Einzelresultat. Ein Sieg sticht also einen zweiten Platz aus, ein zweiter Platz einen dritten, ein dritter einen vierten und so weiter. Sollten alle Resultate komplett identisch sein, bestimmt der Automobilweltverband FIA den Weltmeister nach den seiner Meinung nach angemessenen Kriterien.

Für die Konstrukteurs-WM werden die Punkte aller Fahrer eines Teams addiert. Bei Punktegleichheit gelten die gleichen Kriterien wie in der Fahrer-WM.

Der Fahrer mit den meisten Polepositions innerhalb einer Saison erhält einen Sonderpreis. Haben zwei Fahrer die gleiche Anzahl erzielt, entscheiden die weiteren Startpositionen. Weitere Sonderpreise werden für die schnellste Rennrunde und den schnellsten Boxenstopp vergeben. Die Fans haben zudem die Möglichkeit, ihren "Fahrer des Tages" zu wählen.

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Renndistanz

Für einen Grand Prix wird auf jeder Strecke die geringstmögliche Rundenzahl bemessen, die eine Distanz von 305 Kilometern überschreitet. Für Monaco wird wegen der niedrigen Durchschnittsgeschwindigkeit eine Ausnahme gemacht: Das Rennen führt über nur 260 Kilometer. Die maximale Renndauer beträgt generell zwei Stunden. Ein Rennen ist unabhängig von der tatsächlichen Fahrzeit außerdem beendet, wenn drei Stunden seit dem Start verstrichen sind.

Bei Sprintrennen müssen in der Formel 1 gerade so viele Runde absolviert werden, das die Renndistanz mehr als 100 Kilometer beträgt, also ungefähr ein Drittel einer Grand-Prix-Distanz. Die maximale Renndauer beträgt eine Stunde bei einem Sprintrennen. Für den Fall einer Unterbrechung gilt eine Maximalzeit von 1,5 Stunden, in der das Sprintrennen abgeschlossen werden muss.

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Fahrertausch

Während der Saison darf jedes Team bis zu vier Fahrer einsetzen. Fälle "höherer Gewalt" werden normalerweise nicht als Fahrertausch gewertet. Außerdem dürfen im 1. und 2. Freien Training zusätzliche Fahrer zum Einsatz kommen. Pro Session können ebenfalls maximal vier Fahrer eingesetzt werden.

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Testverbot 

In der Formel 1 herrscht ein generelles Testverbot mit aktuellen Autos. Ausgenommen ist die Zeit vom 1. Februar bis vier Tage vor dem ersten Saisonrennen. Für Letzteres ist jedoch die Zustimmung der Mehrheit der Teams sowie des Weltverbands FIA notwendig. Vor der Saison 2024 wird eine Testwoche zu drei Tagen abgehalten, mit jeweils einem Auto pro Team.

Bis 36 Stunden nach dem Saisonfinale kann ein weiterer Testag folgen, ebenfalls am Austragungsort des Saisonfinales. Jedes Team muss dabei zwei Fahrzeuge einsetzen: Eines davon muss von einem Superlizenz-Inhaber gefahren werden oder von einem Fahrer, der die Superlizenz erwerben möchte. Dieses Auto darf nur zu Reifentests für das folgende Jahr eingesetzt werden. Das andere Auto steht für einen sogenannten Young Driver zur Verfügung, der nicht mehr als zwei Formel-1-Rennen bestritten haben darf und über eine Internationale A-Lizenz verfügen muss.

Auch Reifentests auf Nachfrage des Zulieferers sind möglich, an bis zu 40 Tagen pro Saison.

Weitere Ausnahme: Wechselt ein Team während der Saison einen Fahrer ein, der in den vorangegangenen beiden Kalenderjahren an keinem Formel-1-Rennwochenende teilgenommen hat, dann darf ein zusätzlicher Testtag eingelegt werden – allerdings nicht auf einer Strecke, die im aktuellen Rennkalender firmiert. Absolviert dieser Fahrer den Testtag, nimmt dann aber doch nicht am Rennen teil, wird dem Team im nächsten Winter ein Testtag gestrichen.

Erlaubt sind auch offizielle Formel-1-Demofahrten bis 50 Kilometer sowie PR-Fahrten auf eigens dafür zugelassenen Reifen über maximal 200 Kilometer.

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Fahrzeuggewicht

Ein Formel-1-Wagen muss inklusive Fahrer, Öl und Bremsflüssigkeit (aber ohne Kraftstoff) zu jedem Zeitpunkt mindestens 798 Kilogramm wiegen. Ausnahmen werden beim Verlust von Fahrzeugteilen gemacht, die durch einen Unfall oder technischen Defekt verursacht wurden. Der Fahrer wird getrennt gewogen. Dann müssen mindestens 80 Kilogramm auf der Waage stehen oder Ballast im Fahrzeugsitz installiert werden. Für die Bauteile des Antriebsstranges gelten ebenfalls Gewichtsgrenzen: So muss unter anderem die MGU-K mindestens sieben Kilo und die MGU-H mindestens vier Kilo wiegen. Die maximale Spritlast beträgt 110 Kilogramm beim Rennstart.

Hier lesen, wie sich das Gewicht der Formel-1-Autos im Laufe der Geschichte verändert hat: Formel-1-Gewicht Entwicklung

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Reifen 

Pirelli (von der FIA ausgewählter Standard-Reifenhersteller bis einschließlich 2024) bietet als Monopolist pro Grand Prix drei verschiedene Reifenmischungen an, die immer als Soft, Medium und Hard bezeichnet werden, in ihrer tatsächlichen Härte aber variieren. In den Trainings und im Qualifying steht den Fahrern die Reifenwahl frei. Im Rennen müssen mindestens zwei unterschiedliche Mischungen pro Fahrzeug verwendet werden.

Pro Rennwochenende stehen einem Fahrer maximal 13 Sätze Trockenreifen (mindestens zwei der von Pirelli nominierten Rennmischung, bei zwei Nominierungen ein Satz von jeder Mischung; mindestens ein Satz der von Pirelli für Q3 nominierten Mischung), vier Sätze Intermediates und drei Sätze Regenreifen zur Verfügung. Ein Reifensatz muss immer aus vier Reifen der gleichen Spezifikation bestehen. Nach jedem Freien Training müssen zwei Reifensätze zurückgegeben werden.

Für den Fall eines Regenrennens stehen jedem Fahrer vier Intermediate- und drei Regenreifen zur Verfügung. Die Regel, dass jede der beiden Trockenmischungen verwendet werden muss, gilt dann natürlich nicht. Dazu muss das Rennen aber vom Rennleiter als Regenrennen deklariert werden.

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Startaufstellung

Die Autos stehen nach dem Ergebnis des Qualifyings (inklusive Berücksichtigung etwaiger Rückversetzungsstrafen) gestaffelt im Acht-Meter-Abstand versetzt zueinander.

Bei Sprintrennen gibt der vorangegangene Sprint Qualifying die Startaufstellung vor.

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Qualifying

Das Qualifying beginnt in der Regel am Samstag um 14 Uhr Ortszeit und läuft wie folgt ab: In den ersten 18 Minuten dürfen alle Autos auf die Strecke gehen. Am Ende dieser ersten Session dürfen die langsamsten Fahrer (fünf von 20 Teilnehmern) nicht weiter an der Qualifikation teilnehmen. Diese Autos nehmen die letzten Startpositionen ein - in der Reihenfolge ihrer gefahrenen Zeiten, wobei der schnellste Fahrer die beste Startposition der nicht für Q2 qualifizierten Piloten zugewiesen bekommt.

Sollte ein Fahrer im ersten Qualifying keine Zeit erreichen, die innerhalb von 107 Prozent mit der Q1-Bestzeit liegt, ist er nicht berechtigt, am Rennen teilzunehmen. Die Rennkommissare können jedoch eine Ausnahmegenehmigung erteilen, zum Beispiel, wenn ein Fahrer in einem Freien Training eine ausreichende Rundenzeit erreicht hat. Sollten mehrere Fahrer mittels Ausnahmegenehmigung zugelassen werden, entscheidet ihre Platzierung in Q1 über die Startreihenfolge. In jedem Fall werden sie aber an das Ende der Startaufstellung gesetzt.

Die Bestzeiten der verbleibenden 15 Autos werden für die zweite Qualifikationseinheit gestrichen. Am Ende der zweiten Session mit einer Länge von 15 Minuten scheiden erneut die fünf Langsamsten aus und werden von der dritten Session ausgeschlossen. Diese Autos bilden die Startpositionen elf bis 15. Der Schnellste nimmt den elften Rang ein, der Langsamste den 15. Platz.

Die verbleibenden zehn Autos gehen erneut mit zurückgesetzten Zeiten in den letzten Qualifying-Abschnitt. Die Fahrer haben zwölf Minuten Zeit, die Top-10-Startplatzierungen unter sich auszumachen. Der Schnellste gewinnt die Poleposition.

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Ersatzautos

Jedes Team darf nur zwei Autos pro Rennwochenende verwenden. Der Einsatz eines bereitstehenden Ersatzautos, wie er früher üblich war, ist heute nicht mehr gestattet.

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Motor- und Getriebewechsel

Pro Rennsaison und Auto darf ein Team maximal drei Verbrennungsmotoren, drei MGU-H, drei Turbolader, zwei Energiespeicher, zwei Versionen der Einheitselektronik, drei MGU-K und acht Auspuffsysteme verwenden.

Wird eine vierte (dritte) Einzelkomponente eingebaut, erfolgt eine Rückversetzung um zehn Plätze. Bei jedem weiteren vierten (dritten) Einsatz einer Einzelkomponente gibt es eine Rückversetzung um fünf Plätze. Analog dazu wird bei der sechsten und allen weiteren Einzelkomponenten verfahren. Bei 15 Plätzen Strafversetzung wird ein Auto automatisch am Ende der Startaufstellung eingeordnet.

Ist ein Fahrer aufgrund seines Startplatzes nicht in der Lage, um die entsprechende Anzahl an Plätzen zurückgesetzt zu werden, kann die Strafe nicht auf das nächste Rennen übertragen werden. Auch Ersatzstrafen im Rennen erfolgen nicht.

Das Getriebe darf nach sechs Rennwochenenden in Folge ohne Strafe gewechselt werden. Sollte ein früherer Wechsel fällig werden, wird der Teilnehmer im nächsten Rennen mit einer Rückversetzung um fünf Positionen in der Startaufstellung bestraft. Ein Getriebewechsel innerhalb eines Rennwochenendes wird identisch sanktioniert. Ein solches Ersatzgetriebe muss jeweils nur das aktuelle Rennwochenende überstehen.

Sofern ein vom Team oder vom Fahrer unverschuldeter Getriebedefekt vorliegt, kann ein Getriebe nach Zustimmung des FIA-Beauftragten auch vorzeitig ausgetauscht werden. Sollte ein Fahrerwechsel erfolgen, so übernimmt der neue Fahrer das (gebrauchte) Getriebe des bisherigen Fahrers.

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Nachtanken

Nachtanken während des Rennens ist nicht erlaubt.

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Rundenbegrenzung

Es gibt weder im Freien Training noch im Qualifying eine Rundenbegrenzung.

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Parc-Ferme-Regel

Die Autos befinden sich ab der ersten Runde im Qualifying und bis zum Start des Rennens unter Parc-Ferme-Bedingungen, es darf also nicht mehr am Auto gearbeitet werden. Nicht hiervon betroffen sind Reifenwechsel und Tanken. Im Parc Ferme darf an den Autos nicht mehr gearbeitet werden. Lediglich Wartungen und Reparaturen dürfen nach Erlaubnis der Rennleitung durchgeführt und der Frontflügel verstellt werden. Entsprechend eines detaillierten FIA-Katalogs sind auch weitere kleine Arbeiten erlaubt.

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Start 

40 Minuten vor dem Beginn der Aufwärmrunde wird die Boxengasse geöffnet. Die Fahrer haben zehn Minuten Zeit, um ihre Startplätze einzunehmen. Wer das Zeitlimit überschreitet, muss das Rennen hinter dem Feld aus der Boxengasse aufnehmen.

Bis fünf Minuten vor der Aufwärmrunde müssen die Reifen aufgezogen sein. Eine Minute vor der Aufwärmrunde werden die Motoren angelassen und 15 Sekunden davor müssen alle Mechaniker die Startaufstellung verlassen haben. Ansonsten droht eine zehnsekündige Stop-and-Go-Strafe.

Um 14 Uhr Ortszeit (die Startzeit variiert je nach Austragungsort und ggf. je nach Witterungsbedingungen) setzt sich das Feld zur Formationsrunde in Bewegung. Während der Formationsrunde ist Überholen verboten. Einzige Ausnahme: Fährt ein Fahrer mit Verzögerung beim Vorstart los, darf er seine ursprüngliche Startposition bis zum Überfahren der ersten Safety-Car-Linie wieder einnehmen. Andernfalls muss der Fahrer vom letzten Startplatz starten. Ein Fahrer, der einen Startabbruch provoziert, muss aus der Boxengasse starten.

Nach jedem Startabbruch erfolgt ein Neustart. Das Rennen wird wegen der zusätzlichen Formationsrunde um eine Runde verkürzt. Im Fall schweren Regens ist es möglich, mehrere Einführungsrunden hinter dem Safety-Car zu fahren, anschließend wird entweder stehend oder fliegend gestartet. Die Entscheidung darüber obliegt der Rennleitung.

Bei einem normalen Start gehen, sobald das letzte Fahrzeug in der Startaufstellung steht, nacheinander die fünf Doppelleuchten der Startampel im Sekundentakt an. Startsignal ist, wenn alle Lampen auf einmal erlöschen. Signalisiert ein Fahrer im Feld Probleme, wird die Startprozedur unterbrochen. Dies wird durch gelbe Flaggen an der Boxenmauer und ein Blinklicht auf der Startampel angezeigt.

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Safety-Car

Wenn der Rennleiter das Safety-Car auf die Strecke schickt, wird dies rund um den Kurs mit "SC"-Zeichen signalisiert. Fahrzeuge, die gegebenenfalls zwischen dem Safety-Car und dem Führenden liegen, werden üblicherweise vorbeigewinkt und können hinten zum Feld aufschließen. Gleiches gilt für überrundete Fahrer. Die Box darf während einer Safety-Car-Phase angesteuert werden, allerdings nur unter Einhaltung eines Geschwindigkeitslimits. Ebenso dürfen Fahrer von hinten auf das Feld hinter dem Safety-Car aufschließen. Allerdings muss auch hierfür ein Geschwindigkeitslimit eingehalten werden. Dieses wird den Fahrern in Form von Richtsektorenzeiten auf das Display eingeblendet. Verstößt ein Fahrer gegen das Limit, droht ihm eine Strafe. Runden hinter dem Safety-Car zählen als Rennrunden.

Das Safety-Car kann, um beispielsweise eine Gefahrenzone auf der Start- und Zielgeraden zu umgehen, auch durch die Boxengasse fahren. Auch in diesem Fall müssen die Fahrzeuge dem Safety-Car folgen. Ein Anhalten vor der eigenen Box ist jedoch ausdrücklich gestattet.

In der Runde, bevor das Safety-Car wieder in die Boxengasse einschert, wird als Signal für die Fahrer das Warnlicht ausgeschaltet. Die Rennleitung entscheidet je nach Gefahrenlage, ob ein stehender Neustart oder ein fliegender Neustart erfolgt.

Alternativ gibt es das Virtuelle Safety-Car (VSC). Voraussetzung ist eine Gefahr, die keine klassische Safety-Car-Phase rechtfertigt. Im Falle einer VSC-Phase wird die Nachricht "VSC DEPLOYED" angezeigt. Während der VSC-Phasen müssen in einem Sektor mit Unfallgeschehen Vorgabezeiten eingehalten werden. Überholen ist verboten. Ausnahmen gibt es bei der Fahrt in die Boxengasse, der Rückkehr auf die Strecke und bei technischen Problemen eines anderen Autos. Sollte ein Fahrer erkennbar langsamer werden, darf er überholt werden.

Die Fahrt in die Boxengasse ist während einer VSC-Phase nur gestattet, wenn der Fahrer seine Box zum Reifenwechsel ansteuert. Jede Runde, die während einer VSC-Phase zurückgelegt wird, zählt als Rennrunde. Beim Auflösen der Situation wird "VSC ENDING" angezeigt, zehn bis 15 Sekunden später schaltet die Leuchtanzeigen "VSC" auf Grün um.

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Rennabbruch

Bei Rennabbruch, signalisiert durch die rote Flagge, reihen sich die Fahrzeuge gemäß ihrer Reihenfolge zum Zeitpunkt des Abbruchs am Ende der Boxengasse auf. Die Rennleitung ist dazu angehalten, die Unterbrechung so kurz wie möglich zu halten. Sobald eine Wiederaufnahme des Fahrbetriebs möglich erscheint, weist sie die Teilnehmer darauf hin. Dies muss mindestens zehn Minuten vor der Fortsetzung des Rennens erfolgen. Das Safety-Car führt die Fahrzeuge schließlich zurück auf die Strecke, anschließend kann, nach einer oder mehreren Runden hinter dem Safety-Car, stehend oder fliegend gestartet werden. Sollte ein Restart doch nicht möglich sein, zeigt das die Rennleitung entsprechend an und beordert die Fahrzeuge unter Rot zurück in die Boxengasse. Danach kann ein weiterer Restart-Versuch gestartet werden. Kann das Rennen nicht fortgesetzt werden, geht das Rennen zum Ende der vorletzten abgeschlossenen Runde vor dem Abbruch in die Wertung ein.

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Wertung bei Ausfall eines Fahrers

Hat ein Fahrer zum Zeitpunkt seines Ausfalls mindestens 90 Prozent der Renndistanz absolviert, wird er gewertet und ist theoretisch auch berechtigt, Punkte zu sammeln.

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Zeitstrafen und Sanktionen

Die Rennleitung hat die Möglichkeit, einen Fahrer für ein Vergehen auf mehrere Arten zu bestrafen. Möglich sind eine Durchfahrtsstrafe durch die Boxengasse, bei der nicht vor der eigenen Box gehalten werden darf; eine Fünf- oder Zehn-Sekunden-Zeitstrafe, bei der der Fahrer vor seiner Box mit anschließenden Arbeiten am Fahrzeug stehen muss; eine zehn Sekunden lange, an der Box abgesessene Strafe ohne anschließende Arbeiten am Fahrzeug (Stop-and-Go-Strafe); eine Rückversetzung in der Startaufstellung des nächsten Rennens. Eine Strafe ist innerhalb von drei Runden nach Bekanntmachung anzutreten.

Sollte eine Durchfahrts- oder Zehn-Sekunden-Strafe in den letzten fünf Runden eines Rennens oder erst nach dem Rennen ausgesprochen werden, so werden auf die Gesamtzeit des Fahrers 20 Sekunden respektive 30 Sekunden als Strafe addiert. Bei der Fünf- und Zehn-Sekunden-Strafe gilt: Kommt ein Fahrer nicht mehr regulär an die Box, so werden die fünf respektive zehn Sekunden auf seine Gesamtrennzeit aufgeschlagen.

Außerdem stehen der Rennleitung das Mittel der allgemeinen Zeitstrafe, der Verwarnung, des Wertungsausschlusses und der Rennsperre zur Verfügung. Des Weiteren kann ein Fahrer nach einer Vorteilsnahme gegenüber einem Konkurrenten von der Rennleitung dazu aufgefordert werden, den Vorteil auf der Strecke zurückzugeben.

Eine Übersicht, welche Strafen wann möglich sind findest du unter Formel-1-Strafen.

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Geschwindigkeitsbegrenzung

Das Geschwindigkeitslimit in der Boxengasse im Qualifying und Rennen beträgt 80 km/h. Sollte eine Strecke eine besonders enge Boxengasse haben, so kann das Geschwindigkeitslimit jedoch gesenkt werden. Dies ist zum Beispiel in Monaco notwendig. Zuwiderhandlung wird im Rennen mit einer Durchfahrtsstrafe geahndet, im Training mit Geldstrafen - 100 Euro pro km/h. Die Maximalstrafe beträgt 1.000 Euro.

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