Aston Martin

Team Flagge: GBR

Porträt

(Stand: Januar 2024) Aston Martin schlug in seiner kurzen Formel-1-Geschichte in der Saison 2023 ein weiteres Kapitel auf. Denn Sebastian Vettel hatte das Team verlassen, Fernando Alonso war neu dazugekommen. Und tatsächlich: Mit Alonso gelang ein gewaltiger Aufschwung! Aston Martin erzielte vor allem zu Saisonbeginn Podestplätze in Serie und etablierte sich damit im vorderen Mittelfeld. Ob das Team 2024 daran anknüpfen kann? Das ist die große Frage ?

Es bleibt also spannend beim Formel-1-Team, das einst von Eddie Jordan unter seinem Namen in die Formel 1 aufgestiegen war. Und gleich im ersten Jahr sorgte "Jordan Grand Prix" für Schlagzeilen, indem es Michael Schumacher beim Belgien-Grand-Prix 1991 in Spa das Formel-1-Debüt ermöglichte. Sieben Jahre später erzielte Jordan ebenfalls in Spa den ersten von insgesamt vier Grand-Prix-Siegen. Der Höhepunkt folgte 1999: Mit Heinz-Harald Frentzen hatte Jordan (Außenseiter-) Chancen auf den Titel in der Fahrerwertung!

In den folgenden Jahren aber rutschte das Team aus dem vorderen Mittelfeld in den Tabellenkeller ab. Nach der Saison 2005 war Schluss: Jordan verkaufte an die russisch-kanadische Midland-Gruppe, die den Rennstall ein Jahr lang unter ihrem Namen fahren ließ. Dann übernahm die niederländische Sportwagen-Marke Spyker, ebenfalls für ein Jahr. Und dann kam der indische Geschäftsmann Vijay Mallya und benannte erneut um, in Force India.

Das erste indische Formel-1-Team erzielte zwischen 2008 und 2018 diverse Achtungserfolge, darunter 2009 die Poleposition in Spa und einen zweiten Platz durch Giancarlo Fisichella. Im gleichen Jahr begann die Zusammenarbeit mit Mercedes als Motorenlieferant, die bis heute anhält. Und mit diesem Paket steigerte sich Force India sukzessive, vom zehnten Platz 2008 auf zwei Mal P4 in der Konstrukteurswertung in den Jahren 2016 und 2017. Ab 2014 sorgte immer wieder Sergio Perez für Aufsehen, und für insgesamt fünf Podestergebnisse.

Perez war auch eine Schlüsselperson in der Saison 2018, indem er die Insolvenz von Force India anstieß - Mallya hatte inzwischen mit rechtlichen Problemen in seiner Heimat Indien zu kämpfen - und so den Erhalt des Formel-1-Teams sicherstellte. Kanadische Geschäftsleute unter der Führung von Lawrence Stroll übernahmen den Rennstall während der laufenden Saison und führten ihn ab 2019 als Racing Point weiter.

Doch der Einstieg zur Saisonmitte hatte eine Nebenwirkung: Da das neue Team nicht die Rechtsnachfolge des alten antrat, sondern nur alle Vermögenswerte übernahm, musste man mit einer Ausnahmegenehmigung der FIA als neuer Teilnehmer melden. Damit verlor Racing Point nicht nur alle WM-Punkte, die Force India bis zu diesem Saisonzeitpunkt eingefahren hatte, sondern auch den Anspruch auf Preisgeldbeteiligung.

Und es blieb kontrovers: 2020 präsentierte Racing Point mit dem RP20 einen Nachbau des Mercedes-WM-Autos von 2019. Es folgten Proteste der Konkurrenz sowie eine Untersuchung durch den Automobil-Weltverband (FIA), bei der konkret die hinteren Bremsschächte des Fahrzeugs beanstandet wurden. Folge: eine Geldstrafe in Höhe von 400.000 Euro sowie der Abzug von 15 WM-Punkten in der Konstrukteurswertung. Der RP20, als "rosa Mercedes" verschrien, durfte aber bei sämtlichen Saisonrennen normal eingesetzt werden.

Schon früh im Jahr 2020 kam dann die Ankündigung, dass Racing Point ab 2021 als Aston Martin firmieren würde. Auch hierbei hatte Stroll, inzwischen auch Aston-Martin-Boss, seine Hände im Spiel. Für die Automarke aus England war das ein Comeback und eine Premiere zugleich: 1959 und 1960 hatte Aston Martin an einzelnen Formel-1-Rennen teilgenommen, aber keine komplette Saison bestritten und auch keine Punkte erzielt.

Schon vor der Veränderung hin zu Aston Martin hatte das Team am Stammsitz in Silverstone, wo einst Jordan den Rennstall angesiedelt hatte, den Grundstein für eine neue Formel-1-Fabrik gelegt - als Zusatzbau zur bestehenden Infrastruktur. Aufgrund der Coronakrise aber verzögert sich die Fertigstellung: Die neuen Werkshallen konnten erst 2023 bezogen werden.

Dann hätte Perez vielleicht noch für das Team fahren können. Der Mexikaner hatte einen langfristigen Vertrag, der jedoch in der Saison 2020 kurzfristig aufgelöst wurde, damit Racing Point/Aston Martin Vettel unter Vertrag genommen hatte. Der Platz des anderen Fahrers stand nie zur Debatte: Seit 2019 fährt mit Lance Stroll der Sohn von Teameigner Lawrence Stroll für den Rennstall, und darf trotz im Direktvergleich schlechteren Leistungen bleiben, seit 2023 neben Alonso.

An der Seite von Vettel erlebte Stroll bei Aston Martin 2021 und 2022 Saisons mit wenigen Höhen, aber umso mehr Tiefen. Das war vor allem den schwachen Rennfahrzeugen geschuldet, die besonders im Qualifying keinen guten Speed bewiesen und die Fahrer immer wieder mit einem Handicap ins Rennen schickten. Mehr als einzelne Highlights waren mit dieser Ausgangslage nicht drin: Vettel glänzte etwa 2021 mit P5 in Monaco und P2 in Aserbaidschan, holte sogar das erste Podium für Aston Martin in der Formel 1. Insgesamt aber fuhr das Team den eigenen Ansprüchen teils meilenweit hinterher. Was auch dazu beigetragen haben dürfte, dass Vettel nach 2022 seine Grand-Prix-Karriere beendet hat.

Von Alonso versprach sich Aston Martin 2023 einen Neuanfang und den ersehnten Sprung ins vordere Mittelfeld nach P7 in der Konstrukteurswertung 2022 unter Teamchef Mike Krack. Dieser Sprung gelang: Aston Martin verlor das Duell gegen McLaren um P4 in der WM nur um wenige Punkte. Alonso als Fünftplatzierter in der Gesamtwertung trug mit 206 WM-Punkten den Löwenanteil zum Teamerfolg bei, auch durch sechs Podestplätze in den ersten sechs Rennen und eine betont kämpferische Fahrweise. Allerdings fiel Aston Martin ab Saisonmitte sukzessive zurück und spielte alsbald (fast) keine Rolle mehr auf den vorderen Punktepositionen. Viel wird 2024 also davon abhängen, ob das Team das Entwicklungstempo über das komplette Jahr hochhalten kann.

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