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Max Verstappen
Porträt
(Stand: Februar 2024) Max Verstappen war schon in aller Munde, da fuhr er noch gar nicht in der Formel 1. Als Toro Rosso die Verpflichtung des zu diesem Zeitpunkt 16-Jährigen bekanntgab, sorgte das für einen Sturm der Entrüstung in der Szene. Ohne Führerschein und die Erlaubnis, einen Vertrag zu unterschreiben oder einen Cocktail zu bestellen, startete Verstappen in der Saison 2015 in das Abenteuer "Königsklasse". Der Niederländer war der bis dato jüngste Formel-1-Fahrer, ein echter Senkrechtstarter und er sorgte für faustdicke Überraschungen. 2021 erreichte er seinen ersten großen Erfolg: den Gewinn der Formel-1-Fahrerwertung für Red Bull. 2022 legte er seinen zweiten Titel gleich nach, 2023 gewann er die Fahrer-WM noch überlegener als zuvor.
Verstappens Erfahrungshorizont vor der Formel 1 war überschaubar, er wuchs aber an der Rennstrecke auf und saß bereits vor seinem fünften Geburtstag im Kart. In der Folge holte er nationale Titel in den Niederlanden und Belgien, schaffte den Aufstieg in internationale Klassen und wurde 2013 Kart-Weltmeister. Der Weg in den Formelsport war frei: Bei Van Amersfoort startete er im Folgejahr in der Formel-3-EM und wurde auf Anhieb Gesamtdritter mit mehreren Einzelsiegen. Sein Debüt im Rahmen eines Grand Prix gab Verstappen im Freien Training in Japan 2014.
Zu verdanken hat er sein Talent auch Vater Jos, der zwischen 1994 und 2003 in der Formel 1 aktiv gewesen war. Der Papa bestritt 106 Rennen und stand zweimal auf dem Podium. Die Karriere seines Sohnes unterstützt er als Berater, Max' Erfolge brachten ihm einen Posten als Red-Bull-Juniorscout. Vater Jos war auch derjenige, der als Erziehungsberechtigter den Toro-Rosso-Vertrag des Sohnes mitunterzeichnete.
In der Formel-1-Premierensaison 2015 führte sich Verstappen prächtig ein. Er machte nicht nur mit spektakulären Überholmanövern von sich reden, sondern holte in jedem zweiten Rennen Punkte. Highlights waren vierte Plätze in Ungarn und den USA, der Tiefpunkt der Monaco-Grand-Prix: Ein selbst verschuldeter, heftiger Unfall bei einem Überholversuch in der Sainte-Devote-Kurve entfachte Diskussionen über seine Reife. Trotzdem weckten die Leistungen Verstappens laut Medienberichten bei Mercedes und Ferrari Begehrlichkeiten.
2016 fuhr er nach vier Grands Prix nicht mehr bei Toro Rosso, sondern bei Red Bull, wo er Daniil Kwjat nach dessen schwachen Leistungen überraschend ersetzte. Auf Anhieb feierte Verstappen in Spanien seinen ersten Formel-1-Sieg (er profitierte von einer teaminternen Kollision bei Mercedes) und war fortan der umjubelte Shootingstar der Szene. Seine harte Fahrweise, insbesondere bei Spurwechseln in der Anbremszone, rief jedoch viel Kritik hervor und führte sogar zu einer in den Medien als "Verstappen-Regel" bezeichneten FIA-Klarstellung. Er antwortete auf die Schelte mit unbeirrtem Zweikampfstil und Rang fünf in der Gesamtwertung.
Mit einem zunächst unterlegenen und defektanfälligen Auto knüpfte Verstappen 2017 an die Erfolge nicht an. Er erstarkte jedoch in der zweiten Saisonhälfte, landete zwei Siege und verlängerte vorzeitig seinen Red-Bull-Vertrag bis 2020. Angeblich auch deshalb, weil Mercedes erneut heftig gebuhlt haben soll.
Und es ging weiter aufwärts: 2018 gewann Verstappen zwei Rennen und stand neun weitere Male auf dem Treppchen, was am Jahresende P4 in der Gesamtwertung ergab. 2019 dann das große "Risiko" bei Red Bull mit dem Wechsel auf Honda-Motoren: Ausgerechnet beim Red-Bull-Heimrennen in Spielberg in Österreich gelang der neuen Kombination der erste gemeinsame Sieg, dem Verstappen in seiner bis dato besten Saison noch zwei weitere folgen ließ. Ergebnis: WM-Rang drei, persönliche Bestleistung!
Schlagzeilen machte Verstappen vor der Saison 2020 schon in der Winterpause: Er einigte sich mit Red Bull auf eine vorzeitige Vertragsverlängerung bis einschließlich 2023. Und auch sportlich lief es gut für den Niederländer: Wann auch immer er 2020 die Zielflagge sah, fuhr er unter die Top 3 - mit einer Ausnahme, als er in der Türkei nur P6 belegte. Mit zwei Saisonsiegen erzielte er erneut Platz drei in der WM-Gesamtwertung.
Noch besser lief es 2021: Mit dem RB16B schwang sich Verstappen gleich zu Saisonbeginn zum WM-Titelanwärter auf und lieferte Mercedes-Fahrer Lewis Hamilton über das komplette Jahr hinweg einen engen Zweikampf. Verstappen führte über weite Strecken das Klassement an, mit zehn Siegen aus 22 Rennen. Ein unverschuldeter Reifenschaden in Baku kostete ihn dort den Sieg, eine Berührung mit Hamilton in Silverstone wichtige Punkte. In Monza kollidierten Verstappen und Hamilton erneut, wobei beide ausschieden. Doch am Ende triumphierte Verstappen, auch aufgrund einer umstrittenen Rennleiter-Entscheidung beim Formel-1-Finale in Abu Dhabi: Er siegte vor Hamilton und wurde Weltmeister, als erst zweiter Red-Bull-Fahrer nach Sebastian Vettel und als erster Nicht-Mercedes-Fahrer in der Turbo-Hybrid-Ära seit 2014.
Aufgrund des WM-Titelgewinns 2021 gab Verstappen seine Startnummer 33 in der Saison 2022 auf und wechselt auf die Weltmeister-Eins. Damit war die Nummer eins erstmals seit 2014 wieder in der Formel 1 vertreten. Hamilton war stets bei seiner 44 geblieben.
Und mit der Eins auf dem Auto war Verstappen 2022 eine Klasse für sich: Technische Probleme an seinem Red Bull RB18 bremsten ihn zwar zu Saisonbeginn ein, aber als sie gelöst waren, gab es kein Halten mehr für den Niederländer. 15 Siege aus 22 Rennen sprechen für sich. Schon nach dem 18. Grand Prix des Jahres in Japan stand Verstappen vorzeitig als Weltmeister fest.
Besser geht es nicht? Von wegen! 2023 dominierte Verstappen fast nach Belieben und stellte zwischendurch mit zehn Siegen in Folge einen Formel-1-Rekord auf. Bei 22 Grands Prix gewann er nur in Saudi-Arabien, in Aserbaidschan und in Singapur nicht, sonst aber stand er bei jedem Rennen ganz oben auf dem Treppchen. Mit am Ende 575 Punkten hat Verstappen nicht nur doppelt so viele Punkte erzielt wie der WM-Zweite Sergio Perez, Verstappen hätte damit auch im Alleingang die Konstrukteurswertung für Red Bull gewonnen.
Ob er weiter auf der Überholspur unterwegs ist? Möglich ist das: Verstappen hat bereits im März 2022 eine Vertragsverlängerung bei Red Bull unterschrieben, die ihn bis 2028 an das Rennteam der Energy-Drink-Marke bindet.
Nicht nur auf der Rennstrecke, auch im Privatleben legte Verstappen als junger Hüpfer ordentlich Tempo vor. Es soll Techtelmechtel mit dem Fotomodell Joyce Godefridi, der Hockeyspielerin Maxime Pourquie und der Modebloggerin Roos van der Aa gegeben haben. Zuvor war er länger mit Mikaela Ahlin-Kottulinsky liiert. Aktuell unterhält er eine Beziehung zur Rennfahrer-Tochter Kelly Piquet.
Auch sein Onkel mütterlicherseits, Anthony Kumpen, war Profi-Rennfahrer und in der europäischen sowie der nordamerikanischen NASCAR-Szene aktiv.
Seit seinem 18. Geburtstag besitzt Max Verstappen einen Führerschein. Er hat das Haus seiner Eltern im belgischen Bree in Richtung Monaco verlassen.