Helmut Marko: Kühlerleck kostet Lawson 40 Minuten Fahrzeit
Red Bull hatte am Donnerstag in Bahrain mit einem Kühlleck zu kämpfen und fuhr die wenigsten Runden, doch Helmut Marko macht sich noch keine Sorgen
(Motorsport-Total.com) - Der zweite Testtag in Bahrain vor der Formel-1-Saison 2025 verlief für Red Bull nicht reibungslos. Während Max Verstappen pausierte, absolvierte Liam Lawson den gesamten Tag im RB21. Doch das Team konnte sein geplantes Programm nicht komplett durchziehen. Neben Regen sorgte ein technisches Problem für Verzögerungen.
"Wir waren durch den Regen ein bisschen gehandicapt und konnten nicht alle unsere Programme absolvieren", erklärt Red Bulls Motorsportkonsulent Helmut Marko nach dem Donnerstag. "Aber es war ein ganz normaler Testtag, und wir haben verschiedene Programme durchlaufen."
Das größere Problem war jedoch ein technischer Defekt, der am Vormittag auftrat. "Einer der Kühler hatte ein Leck", bestätigt Marko. Dies führte dazu, dass Red Bull das Auto längere Zeit in der Garage hatte und wertvolle Testzeit verlor. "Ich würde sagen, es hat uns mindestens 40 Minuten gekostet."
Durch das Problem konnte Lawson nicht das gesamte geplante Programm abspulen - ein Nachteil für den Neuseeländer, der sich im Team noch einfinden muss. "Es wäre natürlich besser gewesen, ohne diese Probleme durchzukommen, aber wir haben das Beste daraus gemacht", so Marko. "Im Grunde sind wir im Plan."
Wenigste Runden aller Teams
Lediglich 28 Runden hatte der Neuzugang am Vormittag hinlegen können, am Nachmittag kamen aber noch einmal 63 hinzu, sodass am Ende des Tages 91 Runden standen. Das waren die wenigsten aller zehn Rennställe und auch weniger als etwa Racing-Bulls-Pilot Isack Hadjar an seinem halben Trainingstag hingelegt hat.
Lawson selbst sieht den Tag als lehrreich an, auch wenn nicht alles nach Plan lief: "Ich fühle mich immer wohler im Auto, es war insgesamt ein arbeitsreicher Tag", sagt er. "Wie es bei Testfahrten nun mal ist, hatten wir ein paar Kinderkrankheiten am Auto, die wir im Laufe des Tages in den Griff bekommen mussten."
"Einige unserer Runs wurden etwas verkürzt, und das Wetter hat auch nicht mitgespielt - nicht gerade ideal für unser Programm, aber das ging wohl den meisten Teams so", so Lawson. "Trotzdem war all das extrem wertvoll für Melbourne, und wir fühlen uns gut aufgestellt."
Marko noch die Ruhe selbst
Trotz der Schwierigkeiten bleibt Red Bull gelassen, denn die positiven Eindrücke vom ersten Testtag bleiben weiterhin bestehen: "Ja, unsere Erkenntnisse von gestern über das Auto sind immer noch gültig", stellt Marko klar.
Konkurrent Ferrari zeigte sich am Donnerstag deutlich stärker als am Vortag, doch das löst bei Marko keine Unruhe aus: "Sie sahen heute sehr konkurrenzfähig aus", meint er, "aber Max ist zum Beispiel nicht gefahren, und wir hatten dieses Problem mit dem Kühler, durch das wir viel Zeit verloren haben."
Red Bulls Technikchef Pierre Wache betont, dass der Testtag für Lawson trotz aller Widrigkeiten wertvoll war: "Wir haben uns entschieden, Liam heute einen kompletten Tag zu geben, um ihn auf die Saison vorzubereiten", sagt er.
"Leider waren die Bedingungen am Morgen mit etwas Regen nicht ideal, daher haben wir uns für eine Rennsimulation entschieden, um ihn an Longruns zu gewöhnen und die allgemeine Zuverlässigkeit über eine Renndistanz hinweg zu überprüfen", so Wache.
Test für Lawson beendet
"Am Nachmittag wollten wir das Auto mit dem C3-Reifen und verschiedenen Set-up-Optionen verstehen. Unser Ziel war es, ein vollständiges Bild vom Auto zu bekommen und die richtige Richtung zu erkennen, aber unter diesen Bedingungen war es schwierig, die Performance genau einzuschätzen oder genug Reifentemperatur zu generieren."
"Dennoch hat Liam heute gut reagiert, und sein Feedback lag sehr nah an dem von Max. Wir haben jetzt eine gute Basis für den letzten Testtag mit Max im Auto."
Am letzten Testtag vor dem Saisonstart will Red Bull nun möglichst viele der offenen Punkte abarbeiten. "Natürlich fließt all das, was wir heute gelernt haben, ins Programm für morgen ein", kündigt Marko an. Dann wird auch Verstappen wieder ins Auto steigen, um die finale Abstimmung für den Saisonstart in Melbourne vorzubereiten.
Für Lawson sind die Testfahrten vor seinem Grand-Prix-Debüt bei Red Bull hingegen beendet. "Das wird das letzte Mal gewesen sein, dass ich das Auto vor Melbourne fahre", meint er. "Jetzt geht es darum, all das Gelernte zu nutzen, um für das erste Rennen das bestmögliche Set-up zu finden."