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Carlos Sainz unterstellt Racing Point Sandbagging
McLaren-Pilot Carlos Sainz glaube, dass das Racing-Point-Team bei den Formel-1-Testfahrten in Barcelona seine wahre Performance verschleiert habe
(Motorsport-Total.com) - Die Diskussionen um den "rosaroten Mercedes" kommen nicht zur Ruhe. Carlos Sainz vom rivalisierenden McLaren-Team glaubt, dass Racing Point bei den Formel-1-Testfahrten auf dem Circuit de Barcelona-Catalunya sein wahres Potenzial nicht gezeigt habe.
Der neue RP20 hat sich radikal von seinem Vorgängermodell entfernt. Das aerodynamische Konzept erinnert dabei stark an den Mercedes W10, der 2019 die Formel-1-Weltmeisterschaft gewonnen hat. Eine Entwicklung, die andere Teams bereits als "besorgniserregend" eingestuft haben.
Natürlich machen unterschiedliche Spritladungen und Reifenmischungen es unmöglich, das wahre Kräfteverhältnis nachzuvollziehen. Doch Carlos Sainz, dessen McLaren-Team als Erstes auf der Speisekarte von Racing Point stünde, glaubt, dass das rivalisierende Team in Pink nach einigen starken Runden zum Auftakt nicht mehr sein volles Potenzial gezeigt habe.
Gleich 1:17.3 und dann nichts mehr
"Ich denke, jedes Team hat zu irgendeinem Zeitpunkt der Testfahrten eine starke Rundenzeit markiert, deshalb ist es schwer zu sagen, wer vor dem Mittelfeld oder dahinter liegt", sagt der 25-Jährige. "Racing Point und sogar AlphaTauri sind aus meiner Sicht diejenigen, die es zu schlagen gilt."
"Wir haben derzeit kein klares Bild davon, wie weit wir hinter den Top 3 zurückliegen. Aber wir werden es sehr schnell in den Trainings in Melbourne sehen, wenn wir mit annähernd gleicher Spritladung fahren."
"Racing Point war in beiden Wochen sehr stark. Sie sind sofort auf die Strecke gegangen und haben eine 1:17.3 hingelegt. Danach haben sie sich nicht mehr verbessert. Ich glaube, weil sie das nicht mehr wollten. Aber diese 17.3 am ersten Tag hat uns glaube ich alle beeindruckt und uns war klar, dass sie sehr schnell sein würden."
Die Mercedes-Kopie hat für heftige Diskussionen gesorgt und könnte sogar einen Protest nach sich ziehen. Sainz' Teamkollege Lando Norris zu diesem Thema: "Wenn man sich die Bilder ansieht, sieht er genau gleich aus. Aber ich weiß nicht, was da genau vor sich geht. Ich bin kein Experte und kenne auch die Regeln nicht. Aber vom Look her sehen sie gleich aus. Sie werden schon wissen, was erlaubt ist."
Mit McLaren-Fortschritten zufrieden
McLaren konnte sich in der Saison 2019 mit Platz vier in der Konstrukteurswertung leicht aus dem Mittelfeld herausheben. Doch der Sohn von Rallyelegende Carlos Sainz sen. erwartet, dass der Kampf hinter den Spitzenteams 2020 noch enger werden wird.
F1-Tests 2020 Barcelona: Technik-Analyse Racing Point RP20 vs. Mercedes W10 (Englisch)
"Wir haben ordentlich Abtrieb auf das Fahrzeug gepackt und sind glücklicher als vor zwölf Monaten. Das Auto fühlt sich wesentlich besser an - besonders in den Sektoren 1 und 2 in Barcelona haben wir eine gute Balance. Der letzte Sektor scheint ein wenig unsere Schwachstelle zu sein. Da müssen wir als Team dran arbeiten."
Nochmal zum Thema Racing Point: "Es liegt nicht an McLaren, wenn plötzlich ein pinkes oder ein weißes Auto auftaucht und eine halbe Sekunde von den Führenden weg ist. Wenn sie plötzlich eine Sekunde gefunden haben, können wir das nicht kontrollieren. Wir müssen unsere Schritte machen."
Aber sicher könne man sich ohnehin nicht sein: "Ich denke, es gab noch Unterschiede zwischen den Teams bei der Spritmenge und den Motorenprogrammen, das müssen wir beachten. Wir können nicht allzu viele Rückschlüsse ziehen und sollten uns auf uns selbst konzentrieren. Und ich denke, dass wir einen guten Job gemacht haben, unsere Performance in verschiedenen Sektoren zu verbessern.
"Man muss sich vor Augen führen, dass zehn Kilogramm drei bis vier Zehntelsekunden wert sind. Es ist also unmöglich, Schlussfolgerungen zu ziehen. Schließlich können drei Zehntel im Mittelfeld den Unterschied zwischen P7 und P17 bedeuten. Wer hat also noch drei letzten Zehntel im Köcher? Und wer hat sie schon abgerufen? Das kann keiner sagen."