Wegen Aero-Tests: Knallbunter Williams im Papageien-Design
Rot, gelb, blau, grün, orange: So bunt wie der Kubica-Williams beim Aerodynamik-Test auf dem Hungaroring war ein Formel-1-Auto noch nie
(Motorsport-Total.com) - Das Williams-Team hat's am zweiten Testtag am Mittwoch auf dem Hungaroring in Budapest besonders bunt getrieben: Um den Aerodynamikproblemen des FW41 auf den Grund zu gehen, wurde das Chassis teilweise komplett in sogenannte FloViz-Farbe getunkt.
FloViz-Farbe wird in der Formel 1 schon seit Jahren eingesetzt, um Luftströme sichtbar zu machen, da sich das Aero-Verhalten auf der Strecke oftmals von jenem im Windkanal oder in CFD-Simulationen unterscheidet. Um relevante Daten zu sammeln, pinseln die Mechaniker das Auto an jenen Stellen ein, über die man etwas herausfinden möchte. Der Pilot fährt dann in der Regel mit konstanter, niedriger Geschwindigkeit ein bis zwei Runden.
Wenn er zurück an die Box kommt, können die Ingenieure anhand der Muster, die der Fahrtwind in die klebrige FloViz-Farbe formt, Rückschlüsse auf das Aero-Verhalten ziehen. Doch in der Regel werden nur einzelne Elemente auf diese Weise untersucht. Williams hatte am Mittwoch phasenweise fast das komplette Auto eingepinselt.
Das lag nicht nur, aber auch am breiteren 2019er-Frontflügel, von dem ein Prototyp am FW41 getestet wurde. Zu dem fällt Kubica nicht viel ein: "Er ist breiter!", lacht er. "Der Tag war okay. Wir haben Daten für nächstes Jahr gesammelt und versucht, das Auto besser zu verstehen."
Rot, gelb, blau, grün, orange: Der Williams leuchtete in bis zu fünf verschiedenen Farben. "Sieht hübsch aus. Vielleicht eine Idee für nächstes Jahr?", grinst Kubica und spielt damit auf den Rückzug von Hauptsponsor Martini an.
Für den 33-jährigen Polen, der wie immer von zahlreichen Fans angefeuert wurde, war Budapest der letzte Formel-1-Einsatz bis zum Grand Prix von Abu Dhabi. Dort wird er im ersten Freitagstraining wieder für Williams testen. "Eine lange Pause", seufzt er.
Kubica drehte insgesamt 103 Runden und belegte mit 2,876 Sekunden Rückstand auf George Russell (Mercedes) den sechsten Platz. "Das Gefühl war gut", sagt er. "Vor zwölf Monaten hatte ich hier meinen ersten Test im Renault. Jetzt kann ich sagen, dass mir alles viel leichter von der Hand geht, denn damals war alles neu für mich, mit der neuen Generation Formel-1-Autos."