Toro Rosso: Ereignisreicher Testtag für Hartley
Brendon Hartley schafft mit dem Honda-befeuerten Toro Rosso knapp 120 Runden und lässt sich von Ausritt und Mini-Problem nicht aus dem Konzept bringen
(Motorsport-Total.com) - 119 Runden, zwei Rote Flaggen ausgelöst und in der Zeitenliste Platz fünf der Tageswertung: Für Toro-Rosso-Pilot Brendon Hartley war der erste Einsatztag beim letzten Formel-1-Wintertest 2018 ein ereignisreicher.
Nachdem am Dienstag Teamkollege Pierre Gasly eröffnet hatte, war Hartley am Mittwoch dran. Der Neuseeländer rückte dabei unter anderem mit einem neuen T-Flügel am STR13 aus. Am Vormittag jedoch war das Set-up des Autos noch nicht optimal.
Ursache für die beiden von Hartley ausgelösten Unterbrechungen war zum einen ein Dreher in Kurve 12. "Anfangs lag das Auto ziemlich unruhig. Ich habe aber lieber bei den Testfahrten ein paar Dreher drin als dann später im Rennen", zuckt der Neuseeländer, der vor seiner ersten vollen Formel-1-Saison steht, mit den Schultern.
Die zweite von ihm ausgelöste Rote Flagge war auf "ein kleines Sensorproblem" zurückzuführen, wie Hartley erklärt. "Abgesehen davon lief es aber ganz gut. Wir konnten ein paar Longruns mit viel Sprit absolvieren und ich lerne den STR13 besser und besser kennen", so der "Kiwi".
"Es war ein ziemlich produktiver Tag. Wir sind irgendwo im Mittelfeld dabei und können definitiv eingreifen", bilanziert Hartley, dessen schnellste Runde nur knapp 0,3 Sekunden langsamer war als jene von Ferrari-Pilot Sebastian Vettel.
Im Vergleich zur ersten Testwoche hat der Toro Rosso STR13 augenscheinlich aber nicht nur an Tempo, sondern vor allem auch an Zuverlässigkeit zugelegt. Vom Sensorproblem einmal abgesehen lief der Bolide aus Faenza am Mittwoch tadellos. Dies gilt auch für die Antriebseinheit von Honda.
Honda-Motor läuft: McLaren-Boss nicht überrascht
"Nach sechs Testtagen, von denen einige im Zeichen schlechten Wetters standen, bin ich froh, sagen zu können, dass die Zusammenarbeit zwischen Toro Rosso und Honda sehr gut läuft", bemerkt Hondas Technikchef Toyoharu Tanabe und blickt voraus: "Wir hoffen, diesen Schwung aufrecht halten zu können und an den verbleibenden zwei Tagen weitere Fortschritte machen zu können."
Die Lauffreudigkeit der japanischen Antriebseinheit ringt auch dem leidgeprüften McLaren-Boss Zak Brown Respekt ab. "Ich finde, sie machen einen guten Job", sagt Brown über Honda und gibt sich nicht überrascht: "Wir wissen, dass sie eine großartige Firma sind und es war nur eine Frage der Zeit, bis sie würden Fortschritte notieren können. Sie haben einen guten Test. Schön für sie."
Selbiges kann Brown von McLaren noch nicht behaupten. Denn nachdem das ehemalige Weltmeisterteam in den vergangenen Jahren mit Honda von einem Defekt zum nächsten stolperte, gibt es nun auch mit dem neuen Antriebspartner Renault wiederholt technische Probleme.