Pascal Wehrlein wächst langsam ins Sauber-Team hinein
Für Pascal Wehrlein wird die Aufnahme in das Sauber-Team mit jedem Tag leichter, allerdings droht den Schweizern erneut eine schwierige Saison
(Motorsport-Total.com) - Sauber steht wohl wieder eine schwierige Saison ins Haus. Der Schweizer Rennstall hat noch nicht die gewünschte Performance gefunden und hängt der Konkurrenz doch zumeist hinterher. Pascal Wehrlein und Marcus Ericsson landeten am Donnerstag in Barcelona auf den Rängen neun und elf und konnten dabei lediglich die beiden Williams, die keine konkurrenzfähige Zeit hinlegten, hinter sich lassen. Und weil er Qualifying-Vorbereitungen mit Supersoft und Ultrasoft machte, überholte Wehrlein zumindest noch Jolyon Palmers Renault.
Von den Zeiten der Spitze kann man bei Sauber nur träumen: "Vielleicht wenn wir die Schikane auslassen", lacht Wehrlein auf die Frage, ob man auch in den 1:18er-Bereich kommen kann. Die Vorzeichen stehen ohnehin nicht gut. Die Entwicklung des Boliden konnte durch begrenzte finanzielle Mittel nicht wie gewünscht durchgeführt werden, zudem hindert der alte Vorjahres-Motor weitere Performance-Sprünge.
Doch die gute Nachricht des Donnerstages ist: Zumindest findet sich Pascal Wehrlein nun immer besser im Team zurecht, nachdem er den ersten Test wegen Rückenproblemen auslassen musste. "Ich bekomme immer mehr Vertrauen in das Auto, die Abläufe und die Arbeit mit dem Team", sagt der Sigmaringer. "Heute war der erste Tag, an dem ich denke, dass ich eine gute Basis gefunden habe und bereit bin zu fahren."
Körperlich spürt er derzeit keine Nachwehen seiner Zwangspause. Zwar spüre jeder die neuen Kräfte der schnelleren Boliden - vor allem nach mehreren Monaten ohne Fahrzeit -, "aber das ist normal. Es gibt körperlich einfachere Dinge als ein Formel-1-Auto zu fahren. Man wird es immer spüren", so Wehrlein, der sich auch eine komplette Renndistanz zutrauen würde. "Sonst bräuchte ich gar nicht an Melbourne zu denken."
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44 Runden spulte der Deutsche gestern ab. Sauber teilt die Testarbeit derzeit täglich zwischen beiden Fahrern auf, das wird auch heute so fortgesetzt. Somit hat Wehrlein nun drei halbe Tage auf dem Buckel und fühlt sich schon recht wohl, was ihn optimistisch stimmt: "Ich bin beeindruckt, dass es so gut läuft. Man hat quasi einen ganzen Testtag und fühlt sich am zweiten bereits zuversichtlich. Das ist ein gutes Zeichen", sagt er.
Dass er in der ersten Woche zuschauen musste, während Testpilot Antonio Giovinazzi Runden drehen konnte, war für ihn schwierig: "Ich war bereit zu fahren, aber ich durfte nicht", meint er. Trotzdem wollte er unbedingt dabei sein, um so viel wie möglich zu lernen und sich in das Team zu integrieren. Davon profitiert er jetzt: "Ich fühle mich im Moment bereit, was das Fahrern, die Beziehung zum Team und die Abläufe angeht - aber auch die Performance." Für ihn kann Melbourne kommen. Aber auch für Sauber?