• 18. Mai 2016 · 18:03 Uhr

Formel 1 Test Barcelona: Verstappen knackt Vettel-Zeit nicht

Max Verstappen hat sich am Mittwoch die Bestzeit der Formel-1-Tests in Barcelona gesichert, dabei allerdings die Zeit von Sebastian Vettel nicht knacken können

(Motorsport-Total.com) - Grand-Prix-Sieger Max Verstappen hat auch die Testfahrten der Formel 1 am Mittwoch für sich entscheiden können. Drei Tage nachdem er auf dem Circuit de Barcelona-Catalunya seinen ersten Sieg für Red Bull holen konnte, fuhr der Niederländer auf demselben Kurs erneut die Bestzeit. 1:23.267 Minuten benötigte er in seinem RB12 für den schnellsten Umlauf und verpasste die Wochenbestzeit von Sebastian Vettel (1:23.220) damit denkbar knapp. Damit ist der zweitägige Test nach dem Formel-1-Wochenende in Barcelona auch wieder beendet.

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Max Verstappen macht da weiter, wo er am Sonntag aufgehört hat Zoom Download

"Es war gut, heute zurück ins Auto zu kommen", strahlt Verstappen nach dem Testabschluss. "Das Auto lässt sich gut fahren, und wir konnten viele Kilometer sammeln. Wir hatten keine Probleme, und ich konnte den ganzen Tag nutzen." Das war wichtig für ihn, denn trotz seines überraschenden Sieges muss er sich nach seinem Wechsel noch an den Red-Bull-Boliden gewöhnen. Zudem konnte er in den Genuss einiger Neuerungen kommen, etwa einem neuen Renault-Upgrade. "Ich habe viel gelernt, das ist sehr, sehr positiv."

Mit einem Respektsabstand von 0,739 Sekunden folgte McLaren-Ersatzmann Stoffel Vandoorne auf Rang zwei. Der Belgier war zum ersten Mal seit seinem Auftritt als Fernando-Alonso-Vertreter in Bahrain im Einsatz und hat sofort die deutlichen Verbesserungen in Sachen Abtrieb am MP4-31 bemerkt: "Ich hatte ein gutes Fahrgefühl, alles war ziemlich ausbalanciert. Ich habe mich im Auto sofort sehr wohlgefühlt", erklärt er gegenüber 'f1i.com' nach 108 Runden zufrieden.

Wehrlein dreht Runde um Runde

Nicht ganz unüberraschend ging der (nicht wirklich vergebene) Award für die meisten Runden wieder einmal an Mercedes, die schon gestern und bei den Wintertestfahrten zu den Zuverlässigsten gehörten. Pascal Wehrlein spulte mit 133 Umläufen sogar mehr Runden ab als Nico Rosberg am Vortag und hatte am Ende als Dritter 0,878 Sekunden Rückstand auf die Spitze - und war damit sogar nur knapp schneller als seine eigene Zeit im Manor vom Vortag!

"Das war ein guter Tag. Aber auch etwas unerwartet! Das Team rief mich gestern Abend an", erklärt der Deutsche. Denn eigentlich sollte Esteban Ocon heute den Silberpfeil um den Kurs bewegen, doch Mercedes wollte kurzfristig einen erfahreneren Piloten haben, um Teile evaluieren zu können, und entschied sich für Pascal Wehrlein. "Sie konnten ihr Testprogramm nicht abschließen und brauchten einen erfahrenen Piloten, um es heute zu beenden. Also fuhr ich zurück an die Strecke und machte noch gestern Abend eine Sitzprobe", so Wehrlein weiter.


Fotos: Tests in Barcelona


"Wir sind heute 133 Runden gefahren - das sind zwei Renndistanzen. Dabei haben wir das Testprogramm abgeschlossen. Das war wichtig für das Team. Am Vormittag haben wir einige verschiedene Abstimmungen ausprobiert. Hauptsächlich mit Blick auf die Aerodynamik. Am Nachmittag fuhren wir dann einige Long Runs. Es war ein gutes Programm", resümiert er abschließend. Hinter dem Deutschen landete Haas-Pilot Esteban Gutierrez (4.), der weiter daran arbeitete, die Balanceprobleme des amerikanischen Neueinsteigers in den Griff zu bekommen. Trotz Ultrasoft-Reifen fehlten ihm am Ende 1,325 Sekunden auf die Spitze.

Kwjat sorgt für Unterbrechung

Toro-Rosso-Absteiger Daniil Kwjat (6./+1,470) wollte sich heute auf sein neues Dienstgefährt einschießen, nachdem er am Wochenende noch Umgewöhnungsprobleme hatte, und konnte 116 Runden drehen, was ihm für die kommenden Rennen helfen sollte. "Heute war ein wichtiger Tag für mich, weil die Runden im STR11 von enormer Bedeutung waren", erklärt er. Allerdings hatte der Russe gut eine Stunde vor dem Ende ein nicht genanntes Problem zu beklagen, als er zwischen den Kurven vier und fünf stehenblieb und die rote Flagge auslöste.


Barcelona: Eine fliegende Runde mit Ricciardo

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Daniel Ricciardo und David Coulthard fliegen über dem Circuit de Barcelona-Catalunya und erklären die Herausforderungen der Strecke Weitere Formel-1-Videos

Übrigens war dies erst die zweite Unterbrechung der Testwoche. Die erste wurde von Manor-Pilot Jordan King ausgelöst, der die Strecke nach einem Ausritt etwas zu stark beschmutzte. Der Brite war heute einer von drei Rookies ohne Grand-Prix-Erfahrung im Feld und landete nur auf dem zehnten und letzten Rang (+4,348), allerdings konnte auch er enorm viele Runden drehen (nämlich 91) und so weiter an seiner Zukunft feilen. Die anderen beiden Rookies Antonio Fuoco (Ferrari/+1,453) und Alfonso Celis (Force India/+1,749) landeten auf den Rängen fünf und sieben.

Neuer Renault-Motor kommt gut an

Knapp dahinter war Kevin Magnussen (8./1,866) klassiert, der wie Max Verstappen in den Genuss eines neuen Renault-Motors kam, der rund 35 PS mehr liefern soll. "Der Motor ist toll zu fahren. Die Fahrbarkeit ist besser und mehr Leistung hat er auch", lobt der Däne das neue Aggregat und hofft, dass es schon in Monaco am übernächsten Wochenende im Einsatz sein wird. "Aber das liegt nicht in meiner Hand", so der Renault-Pilot, der starke 122 Umläufe schaffte.

Etwas unter dem Radar fuhr heute zudem Felipe Massa. Der Brasilianer wurde in seinem Williams nur Vorletzter und drehte die zweitwenigsten Runden aller Piloten (94). Wie am Tag zuvor Alex Lynn war auch Massa heute zeitweise mit einer neuen Heckflügel-Konstruktion unterwegs, die eine Art zweiten Flügel vor und über dem eigentlichen Flügelelement aufweist. Doch an die Grenzen gegangen ist auch Massa mit ihm nicht, wie 3,9 Sekunden Rückstand beweisen. "Wir arbeiten an der zukünftigen Entwicklung des Autos", so Massa.

Keine Testarbeit verrichtet hat in dieser Woche Sauber, die schon vor der Testwoche einen Einsatz in Barcelona ausgeschlossen hatten. Offiziell hat man ohnehin keine neuen Teile zum Testen an der Strecke und auch keinen verfügbaren Testpiloten, der an zwei der vier Testtage innerhalb der Saison zum Einsatz kommen muss, allerdings dürften finanzielle Gründe den Ausschlag gegeben haben.

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