Werde jetzt Teil der großen Community von Formel1.de auf Facebook, diskutiere mit tausenden Fans über die Formel 1 und bleibe auf dem Laufenden!
Formel-1-Tests 2015 Barcelona: Mercedes & McLaren kränkeln
Bericht vom ersten Testtag: Massa setzte im Williams die Bestzeit, während Hamilton wegen Antriebsschadens nach Longruns die Segel strich - Ericsson Zweiter
(Motorsport-Total.com) - Auch zum Auftakt des dritten und letzten Formel-1-Wintertests in Barcelona rasselt Mercedes mit den Säbeln, ohne Zähne zu zeigen: Am Donnerstag sicherte sich Williams-Pilot Felipe Massa in 1:23.500 Minuten die Bestzeit (das Klassement im Überblick), war dabei aber auf weichen Pirelli-Reifen unterwegs. Auf der Medium-Mischung brachte es Lewis Hamilton (+1,381 Sekunden) im neuen Silberpfeil nur zu Rang drei, knüpfte damit aber an die starken Longruns Nico Rosbergs aus der Vorwoche an.
Allerdings schaffte es Massa mit den härteren Pneus ebenfalls, diese Werte annähernd zu erreichen, was einen Hinweis auf Williams' Stärke nicht nur bei Qualifying-Simulationen bedeutet. Mercedes wiederum packte am Donnerstag vorzeitig zusammen (die Action im Live-Ticker zum Nachlesen), weil die MGU-K, ein Teil des Hybridsystems, streikte. Es bliebt abzuwarten, ob die neuerlichen Zuverässigkeitsprobleme bis Melbourne sondiert sind und die Achillesferse des W06 wie schon bei seinem Vorgänger die Standfestigkeit ist.
Allen Überlegungen zum Trotz: Wer wirklich wie schnell ist, ist aufgrund zahlreicher Unbekannter bei den Testfahrten kaum auszumachen (warum Bestzeiten wenig Bedeutung haben). So ist der zweite Rang Marcus Ericssons (+0,776 Sekunden), erzielt mit einer Qualifying-Simulation auf superweichen Reifen, mit Vorsicht zu genießen. Die Longruns des früher mausgrauen Autos erinnerten selbst in Blau an den alten Lack. Sauber demonstrierte mit dem größten Tagespensum von 112 Runden jedoch, dass auf den neuen Renner Verlass ist.
Ferrari und Lotus lassen wenig durchblicken
Daniil Kwjat (4., +2,447 Sekunden) mausert sich bei Red Bull immer mehr zum unauffälligen Rundenhamster, hatte jedoch kurz nach der ersten grünen Ampel am frühen Morgen ein kleineres Technikproblem zu beklagen. Sonst lief es für den jungen Russen - wie schon in der Vorwoche - wie geschmiert. Lotus verzichtete in Person von Romain Grosjean (5., +2,677 Sekunden) auf den großen Knalleffekt, testete aber, wie lange der weiche Reifen Vollbelastung auf dem Circuit de Catalunya durchhält.
Ferrari und Kimi Räikkönen (6., +2,827 Sekunden) ließen ebenfalls wenig durchblicken, was auch für Toro Rosso und Carlos Sainz jun. (7., +3,462 Sekunden) galt. Der spanische Rookie hatte mit dem neuen Auto, das laut Technikchef James Key bereits in der kompletten Konfiguration für den Saisonauftakt in Melbourne unterwegs war, seine Probleme. Nervöses Fahrverhalten und eine wild schlingernde Hinterachse ließen aber vermuten, dass beim Red-Bull-Juniorteam experimentiert wurde.
McLaren-Honda steht sich weiter die Reifen platt
Der Seuchen-Winter ging für McLaren-Honda am Donnerstag weiter: Nach nur sieben Runden am Vormittag war für Jenson Button (8., +7,979 Sekunden) der Testtag vorzeitig beendet. Wegen eines Hydrauliklecks musste der Antriebsstrang gewechselt werden, was an Probleme der Vorwoche erinnerte, als das Team auf Dichtungen für die MGU-K wartete - die den Dienst versagten und den wohl auf dem Verbrennungsmotor laufenden MP4-30 an die Box zwangen. Die Pressekonferenz mit Patron Ron Dennis zum Unfall Fernando Alonsos (alle Infos!) brachte ebenfalls wenig neue Erkenntnisse.
Force India sparte sich nach einem Testeinsatz des Vorjahresmodells VJM07 in der vergangenen Woche den Donnerstag: Das Vijay-Mallya-Team wird den neuen Boliden erst am Freitagnachmittag auf Jungfernfahrt schicken. Diese Ehre wird dann Nico Hülkenberg gebühren, schließlich übernimmt der Deutsche laut Plan bis Samstagabend das Steuer. Sein Teamkollege Sergio Perez ist erst am Sonntag an der Reihe.