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Erster Tag im Williams: Massa "sehr glücklich"
Felipe beendete seinen ersten Testtag für Williams als Zweitschnellster und fühlt sich in seinem neuen Team bereits Pudelwohl - Systemchecks im Vordergrund
(Motorsport-Total.com) - Heute begann für Felipe Massa ein neues Zeitalter in seiner Formel-1-Karriere. Nach acht Saisons bei Ferrari ging der Brasilianer heute zum ersten Mal für sein neues Team Williams auf die Strecke. Beim Wintertest in Jerez nahm Massa heute vor allem Systemchecks am Williams FW36 vor, wobei allerdings mehrmals kleinere technische Schwierigkeiten das Testprogramm verzögerten (Hier klicken: Der Donnerstag in der Chronologie!). Bei Testende um 17:00 Uhr hatte Massa 47 Runden absolviert und belegte mit einem Rückstand von 0,424 Sekunden auf den Tagesschnellsten Kevin Magnussen (McLaren) Rang zwei.
"Das war heute für mich eine neue Erfahrung. Der erste Tag in einem neuen Auto ist immer sehr aufregend, aber da ich das Team gewechselt habe war es vor all den neuen Gesichter noch aufregenden. Wenn man im gleichen Team ist, kennt man eine Menge Dinge", sagt Massa. "Leider sind wir nicht so viele Runden wie erhofft gefahren, aber angesichts der Regeländerungen war das für die ersten Testtage akzeptabel. Wir hatten einige Probleme mit dem Brake-by-Wire. Es dauert sehr lange, bis man sie beheben und wieder herausfahren kann. Einige der großen Jungs haben größere Probleme als wir. Das ist positiv", freut sich Massa.
Durch die Regeländerungen und die neue Technik muss der Brasilianer in diesem Jahr das Fahren ein Stück weit neu lernen. "Das Auto fühlt sich in vielen Bereichen deutlich anders an als das, was wir in den vergangenen Jahren gewohnt war", sagt Massa. "Im vergangenen Jahr hatten wir mehr Abtrieb, wodurch man aggressiver fahren konnte als jetzt. Nun muss man etwas vorsichtiger sein. Der Motor und der Drehmoment-Verlauf sind ebenfalls anders. Manchmal gewinnt man Rundenzeit, wenn man früher schaltet. Es ist wichtig zu verstehen, wie man das Auto fahren muss."
Zuverlässigkeit ist Trumpf
"Bis zum ersten Rennen und im Laufe der Meisterschaft können wir vieles verbessern. Die Leistung ist wichtig, aber die Zuverlässigkeit wird im ersten Rennen der Schlüssel sein", meint der Brasilianer. "Wenn man in den ersten Rennen ins Ziel kommt, hat man gute Chancen eine Menge Punkte zu holen oder sogar aufs Podium zu fahren. Wir müssen in Bahrain Rennsimulationen durchführen und mit der Gewissheit zum ersten Rennen reisen, dass wir konkurrenzfähig sind, aber auch zuverlässig." Einer weitere Baustelle ist der Benzinverbrauch. "Das könnte für einige Teams ein Problem werden. Daran müssen wir arbeiten", sagt Massa. In dieser Saison dürfen im Rennen nur 100 Kilogramm verbraucht werden.
Der erste Test für Williams war für Massa gleich eine doppelte Premiere, denn zum ersten Mal in seiner Formel-1-Karriere saß er in einem Auto, das nicht von einem Ferrari-Motor angetrieben wurde. "Es war auch meine erste Erfahrung mit einem anderen Motorenhersteller, und es war wirklich großartig, mit Mercedes zusammenzuarbeiten. Ich bin wirklich zufrieden mit der neuen Antriebseinheit."
Da Massa erst heute aktiv ins Testgeschehen eingriff, nutzte er die vergangenen beiden Tage zur Beobachtung der Konkurrenz. "Es gibt große Unterschiede zwischen den Autos, wie die Autos bremsen und in die Kurven fahren", stellte Massa dabei fest. Auch die verschiedenen Antriebe seien schon von außen zu erkennen. "Wenn man die Mercedes mit den Ferrari und den Renaults vergleicht, wirkt das wie eine andere Kategorie. Die Geräusche, alles ist unterschiedlich. Es ist aber schwierig zu sagen, wer den besseren Job gemacht hat."
Massa fühlt sich bei Williams wohl
Im neuen Team fühlt sich Massa bereits sichtlich wohl. "Ich bin glücklich darüber, wie ich im Team aufgenommen wurde, alle waren sehr nett und professionell. Ich weiß, dass noch einen Menge Arbeit vor uns liegt, um die kleinen Probleme zu beheben. Aber ich denke, wir können gemeinsam eine gute Meisterschaft erleben. Insgesamt bin ich sehr glücklich über meinen ersten Tag."
"Heute war Felipe im Auto. Nachdem er schon einige Arbeit im Simulator in der Fabrik verrichtet hatte, war es gut seine Meinung über das echte Auto im Vergleich zur digitalen Version zu hören", sagt Rod Nelson, Chef Test- und Unterstützungs-Ingenieur. "Wir haben gute Rückmeldungen erhalten, und beide Fahrer konnten uns trotz der wenigen Kilometer eine klare Richtung vorzeigen. Wir arbeiten hier in Jerez an unseren Systemtests, wobei einige kleine Probleme auftauchen, die wir lösen."
ERS ist die größte Baustelle
Wie erwartet bereitet das komplexe Energierückgewinnungssystem mit Generatoren für kinetische und Wärmeenergie den Teams bisher die größten Kopfschmerzen. "Das Energierückgewinnungssystem ist derzeit die größte Baustelle. Es gibt den großen Turbo, über den man Energie gewinnen kann und natürlich beim Bremsen. Manchmal weiß man gar nicht, vorher die Energie kommt", sagt Nelson. "Das zu optimieren, ist sehr schwierig und bedarf einer Menge Arbeit."
Recht zufrieden ist der Williams-Ingenieur indes mit der Getriebeübersetzung. "Es ist wahrscheinlich die, mit der wir auch in Melbourne fahren werden", sagt Nelson. Die Übersetzung der acht Gänge darf in dieser Saison nicht mehr von Rennen zu Rennen, sondern nur einmal in der Saison verändert werden. "Wir müssen sehen, wo wir das ausnutzen werden. Momentan sind wir mit dem was wir haben, für die erste Saisonhälfte recht glücklich."