Mugello: Bestzeit für Vettel - Abflug von Alonso
Sebastian Vettel zu Mittag die vorläufige Testbestzeit - Romain Grosjean knapp dahinter - Fernando Alonso verliert durch Abflug wertvolle Streckenzeit
(Motorsport-Total.com) - Bei trockenen Bedingungen und zwölf Grad Außentemperatur läuteten die elf in Mugello anwesenden Teams am Donnerstagmorgen um 9:00 Uhr den dritten und letzten Testtag vor dem Europa-Auftakt in Barcelona (13. Mai) ein. Der Vormittag war von knappen Abständen an der Spitze der Zeitenliste und zwei Unterbrechungen geprägt.
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Sebastian Vettel liegt zu Mittag knapp vor Romain Grosjean auf Platz eins Zoom Download
Sebastian Vettel setzte den positiven Eindruck vom Mittwoch auch am Donnerstag fort. Der Red-Bull-Pilot wird zur Mittagspause mit einer Bestzeit von 1:21.267 Minuten auf Platz eins notiert. Lotus-Pilot Romain Grosjean, am Mittwoch Schnellster, bestätigte erneut das Potenzial des E20 und reihte sich mit 0,067 Sekunden Rückstand auf die Zeit von Vettel auf Position zwei ein. Sowohl Vettel als auch Grosjean erzielten ihre persönlich schnellsten Runden auf den Medium-Reifen.
Nach einer Stunde sorgte Fernando Alonso (3.; +0,096) für die erste Rote Flagge des Tages. In der Correntaio-Kurve verlor der Ferrari-Pilot den F2012 aus der Kontrolle und flog ab. Dabei wurden sowohl die Nase als auch das linke Vorderrad halb abgerissen. Für die Scuderia kam der Abflug zum denkbar ungünstigsten Zeitpunkt.
Zwei Rote Flaggen
Alonso hatte mit der ganz neuen Auspuffvariante, bei der die Endrohre bündig in die Seitenkästen eingelassen sind, gerade eine Zeit von 1:21.363 Minuten auf Hard-Reifen(!) gefahren. Seine vorübergehende Bestzeit von 1:21.772 fuhr Alonso in der sechsten fliegenden Runde seines ersten Runs (mit Medium-Reifen), was ebenfalls einen vielversprechenden Eindruck hinterlässt. Nach seinem Abflug und umfangreicher Reparatur konnte Alonso aber erst mit zweieinhalb Stunden Verspätung den Testbetrieb wiederaufnehmen.
Force-India-Pilot Paul di Resta (6.; 1,804) sorgte nach zwei Stunden für die zweite Unterbrechung. Der Schotte, der nach den technischen Problemen des Vortags entgegen der ursprünglichen Planung auch am Donnerstagvormittag ran durfte, kam in der Palagio-Kurve von der Strecke ab und brachte den Testplan des Teams somit noch weiter in Bedrängnis als ohnehin schon. Nach einer Dreiviertelstunde konnte di Resta den Testbetrieb fortsetzen. Nico Hülkenberg soll den VJM05 am Nachmittag übernehmen.
Sauber mit provisorischem F-Schacht
Bei Sauber wurde es am Vormittag heiß. Als Sergio Perez (5.; +0,962) nach seinem ersten Run an die Box zurückkehrte, umgab den C31 eine Rauchwolke und der Mexikaner verließ fluchtartig das Cockpit. Ein Teil der Verkleidung war abgefackelt. Nach einer Dreiviertelstunde konnte Perez wieder auf die Strecke gehen. Der Mexikaner testete unter anderem einen provisorischen F-Schacht, bei dem ein Schlauch auf der Außenseite der Fahrzeugverkleidung angebracht war.
Ähnliche Probleme wie bei Sauber gab es auch an der Williams-Box. Pastor Maldonado (11.) musste seinen FW34 in der Boxengasse abstellen und sprang genau wie Perez hurtig aus dem Wagen. Das Team spricht via Twitter von einem "elektrischen Problem". Bis zur Mittagspause wurde Maldonado nicht mehr auf der Strecke gesichtet und hat bis dato keine einzige fliegende Runde zu Buche stehen.
Toro-Rosso-Pilot Daniel Ricciardo (4.; +0,876) setzte den Testbetrieb mit einer neuen Auspuffvariante fort. Diese wurde am Mittwoch von Jean-Eric Vergne erstmals probiert und soll in Barcelona für einen Schritt nach vorn sorgen. McLaren zog erneut ein unauffälliges Testprogramm durch. Oliver Turvey klassierte sich mit dem erneut mit jeder Menge Messgeräten vollgepackten MP4-27 mit knapp zwei Sekunden Rückstand auf die Zeit von Vettel auf Platz acht.
Mercedes und Caterham beständig
Bei Mercedes übernahm Nico Rosberg (9.; +2,750) für den letzten Testtag das Steuer. Genau wie Michael Schumacher tags zuvor konzentrierte sich der Schanghai-Sieger vornehmlich auf Longruns und hat zur Mittagszeit 57 problemlos verlaufene Runden zu Buche stehen.
Caterham-Pilot Heikki Kovalainen (7.; +1,902) glänzte am Vormittag ebenfalls mit guter Laufleistung. Für den Finnen stehen aktuell 62 Umläufe - die meisten aller Piloten - zu Buche. Das Team spricht von "mehr als 100 Runden" als Zielvorgabe für den Tag. Wie schon am Donnerstag (Witali Petrow) wurde vor der Pause mit der alten Auspuffvariante gefahren. Am Nachmittag soll die neue getestet werden. Zudem kam erneut der neue Heckflügel am CT01 zum Einsatz.
Marussia-Pilot Timo Glock zeigt sich trotz Platz zehn und drei Sekunden Rückstand zufrieden. "Das Heck macht wieder, was ich will. Auch die Bremsen sind viel besser. Bei meinem Auto war das Pedal immer ganz weich", kommentierte der Deutsche, nachdem er das Auto seines Teamkollegen Charles Pic übernommen hatte.