Sonnenschein in Mugello: Grosjean mit vorläufiger Bestzeit
Bei trockenen Bedingungen hält Lotus-Pilot Romain Grosjean am zweiten Testtag in Mugello die Mittagsbestzeit - Michael Schumacher mit den meisten Runden
(Motorsport-Total.com) - Nach ausgiebigen Regenfällen am Dienstag fanden die zehn beim Mugello-Test anwesenden Teams am Mittwoch zwar anfangs eine noch leicht feuchte Strecke vor, im Verlauf des Vormittags verschwanden jedoch auch die letzten feuchten Stellen. Bei Außentemperaturen von anfangs 12, später bis zu 16 Grad legten die Piloten ihre Testrunden allesamt mit den Slicks von Pirelli zurück.
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Romain Grosjean hält zum Zeitpunkt der Mittagspause die Bestzeit in Mugello Zoom Download
Diverse Teams bestückten ihre Autos mit unterschiedlichsten Messgeräten. Zur Mittagspause liegt Lotus-Pilot Romain Grosjean mit einer Zeit von 1:21.603 Minuten an der Spitze des Klassements. Nachdem Kimi Räikkönen erst gar nicht nach Mugello gereist ist, sitzt Grosjean sowohl am Mittwoch als auch am Donnerstag im Auto, was das Team via Twitter wie folgt begründet: "Das Wichtigste beim Testen ist, konstante Daten für die Entwicklungsarbeit zu bekommen. Da hilft es, wenn nur ein Fahrer fährt."
Red Bull zeigte am zweiten Tag ein Messgerät hinter den Vorderrädern, machte ansonsten aber ein großes Geheimnis um den RB8. Mark Webber (2.; +0,394 Sekunden) war mit der Auspuffspezifikation aus Bahrain unterwegs und nach dem wenig produktiven Dienstag erpicht darauf, so viele Daten wie möglich zu sammeln. "Wir konnten nur drei Prozent von unserem Plan umsetzen", offenbart der Australier mit Blick auf den ersten Testtag in Mugello und begann am Mittwoch zunächst mit Aero-Tests bei konstanter Geschwindigkeit auf der Start/Ziel-Geraden, bevor er sich im Verlauf des Vormittags in puncto Rundenzeit sukzessive steigerte.
Ferrari begann den zweiten Testtag zunächst mit der Auspuffvariante, die Fernando Alonso bereits am Dienstag fuhr. Ein geplanter Vergleichstest mit der in Bahrain gesehenen Lösung fiel angesichts des Wetters jedoch ins Wasser, weshalb Felipe Massa (3.; +0,654) den Vergleich am Vormittag fortsetzen musste. Im weiteren Verlauf des Tests plant die Scuderia eine komplett neue Auspufführung mit weiter nach innen ausgerichteten Endrohren zu testen.
Auch bei Sauber herrscht großer Nachholbedarf. Das umfassende Aerodynamik-Update konnte am ersten Tag kaum getestet werden, weshalb man am Mittwoch "einige Dinge parallel testen" muss, wie Chefmechaniker Urs Kuratle offenbart. Nach einigen anfänglichen Aero-Tests ohne fliegende Runden, nahm Kamui Kobayashi nach rund einer Stunde Tempo auf und wird in der Mittagspause mit einem Rückstand von 0,821 Sekunden auf die Zeit von Grosjean auf Platz fünf hinter Toro-Rosso-Pilot Jean Eric Vergne (4.; +0,819) notiert.
Mercedes mit ausgiebigen Longruns
Mercedes konzentrierte sich auf vordergründig auf Longruns. Michael Schumacher (6.; +1,801) ist zu Mittag mit 74 zurückgelegten Runden der mit Abstand fleißigste Fahrer. Seine persönliche Bestzeit erzielte der siebenmalige Weltmeister in der sechsten fliegenden Runde im Zuge seines fünften Stints.
Auch bei Caterham steht ein intensives Testprogramm an. Stammfahrer Witali Petrow (8.; +2,709) testete unter anderem neue "neue Bremsbelüftungen, einen neuen Heckflügel und eine Reihe von Verbesserungen unter der Verkleidung", wie das Team via Twitter verlauten lässt. Ein neuer Frontflügel soll im weiteren Verlauf der Testfahrten genauso probiert werden wie eine neue Auspuffführung nach Sauber-Vorbild. Marussia-Pilot Charles Pic reihte sich als Siebter (+2,379) zwischen Schumacher und Petrow ein.
Bei McLaren wurde ebenso wie bei Red Bull eifrig gemessen. Am Auto von Gary Paffett (9.; +2,877) war eine Messsonde hinter dem Diffusor zu sehen. Zudem wies der MP4-27 auf der Nase eine Beule auf, unter der sich ebenfalls Sensoren befinden. In puncto Aero-Updates fiel ein neuer Fronflügel mit einer zweiten seitlichen - mit Kiemen versehenen - Endplatte ins Auge. Auch im Bereich der Bremsbelüftungen gibt es im Vergleich zu Bahrain Veränderungen.
Nachdem bei Williams am Dienstag Ersatzfahrer Valtteri Bottas zum Einsatz kam, übernahm Stammfahrer Bruno Senna (10.; +3,618) am Mittwoch den FW34. Der Brasilianer zeigte sich nach seinen ersten Runden von der Strecke in Mugello begeistert und konzentrierte sich über weite Strecken des Vormittags auf das Sammeln von Aero-Daten. Zu diesem Zweck verbaute Williams ein Messgerät vor den Seitenkästen.
Den wenigsten Fahrbetrieb verzeichnete wie schon am Dienstag Force India. Paul di Resta fuhr mit einem neuen Frontflügel und einem neuen Auspuff im Stile der McLaren-Lösung bis zum Mittag keine einzige fliegende Runde und wird folgerichtig an elfter und letzter Stelle des Klassements notiert. Das Team spricht von Hydraulikproblemen, die einen geplanten Testbetrieb verhinderten.