Grosjean und Kobayashi: Doppel-Bestzeit in Mugello
Romain Grosjean und Kamui Kobayashi fuhren am zweiten Tag in Mugello exakt gleich schnell - Sieger nach Kilometern war mit 144 Runden Michael Schumacher
(Motorsport-Total.com) - Nachdem der gestrige Testauftakt in Mugello aufgrund des schlechten Wetters sprichwörtlich ins Wasser fiel und die Teams viel weniger Zeit hatten, als ihnen lieb ist, um diverse Neuerungen für den Europa-Auftakt am 13. Mai in Barcelona auszuprobieren, herrschten heute deutlich bessere Bedingungen. Allerdings sah es am frühen Morgen zunächst schon wieder nach Regen aus.
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Romain Grosjean fuhr seine Bestzeit vor Kamui Kobayashi, daher Platz eins Zoom Download
Denn als die Session um 9:00 Uhr losging, war die Strecke wegen nächtlichen Regens stellenweise feucht. Bei frühlingshaft-frischen Temperaturen von morgens gerade mal elf Grad dauerte es auch ein wenig, bis der Asphalt komplett abtrocknete, aber spätestens ab 10:30 war die Strecke in der Toskana richtig eingefahren. Das merkte man auch daran, dass auf den Autos praktisch aller Teams Messhilfen wie verschiedenste Aero-Sensoren oder auch FloViz-Farbe auftauchten, um den Nutzen diverser Neuentwicklungen genau nachvollziehen zu können.
Rundenzeiten haben nicht viel Bedeutung
Das Ausprobieren neuer Updates und andere Arbeiten, etwa an der Zuverlässigkeit, standen im Laufe des Tages für fast alle Teams im Vordergrund. So kann man von den erzielten Rundenzeiten nur wenig bis nichts ablesen, weil vermutlich niemand ans Limit gegangen ist. Am schnellsten war Räikkönen-Ersatzmann (der "Iceman" hätte heute eigentlich fahren sollen, verzichtet aber auf den Mugello-Test) Romain Grosjean (Lotus), der bereits um kurz vor 11:00 Uhr auf harten Pirelli-Reifen in 1:21.603 Minuten gestoppt wurde.
Diese Bestzeit hielt rund sieben Stunden lang - aber als alle schon dachten, der Tag sei gelaufen, fuhr plötzlich Sauber-Pilot Kamui Kobayashi auf die Tausendstelsekunde gleich schnell wie Grosjean. Der Japaner war gegen 16:00 Uhr in der langgezogenen Correntaio-Rechtskurve von der Strecke abgekommen und musste per LKW zurück an die Box gebracht werden. Nach gut einstündiger Reparatur-Zwangspause und der einzigen roten Flagge des Tages konnte er im Finish aber noch einmal mit weichen Reifen angreifen und sich ex aequo den zweiten Platz sichern.
Damit setzten sich Grosjean/Kobayashi vor Sebastian Vettel (Red Bull) an die Spitze des Klassements, mit 0,222 Sekunden Vorsprung. Vettel fährt diese Woche zum ersten Mal in Mugello und musste den 5,245 Kilometer langen Hochgeschwindigkeits-Kurs zunächst einmal kennenlernen. Das gelang ihm aber relativ schnell, sodass der Weltmeister am Ende sogar um fast zwei Zehntelsekunden schneller war als Teamkollege Mark Webber, dessen Einsatz von gestern Morgen bis heute Mittag angedauert hatte.
Schumacher mit unglaublichem Pensum
Fünfter wurde Felipe Massa (Ferrari/+0,654), mit 106 Runden Nummer drei der Fleißliste des heutigen Tages - hinter "Dauerläufer" Michael Schumacher (8./Mercedes/144) und Witali Petrow (10./Caterham/112). Bei der Scuderia, der heute nicht ganz so viele Fans zujubelten wie am gestrigen Feiertag, wurde intensiv an der Aerodynamik des F2012 gearbeitet, insbesondere an verschiedenen Auspuffvarianten, denn in diesem Bereich ortet Technikchef Pat Fry offenbar das größte Potenzial. Technische Probleme traten keine auf.
Am seltensten sah man Paul di Resta auf der Strecke - Force India meldete schon am Morgen Probleme mit der Hydraulik. Wenige Minuten vor Schluss konnte er noch einmal auf die Strecke gehen und sich mit einer Zeit von 1:24.749 Minuten den 13. und vorletzten Platz sichern (knapp eine Zehntelsekunde vor Williams-Pilot Bruno Senna), doch mehr als 14 Runden schaffte der Brite nicht mehr. Ähnlich wenig war nur Daniel Ricciardo (7./+0,985) unterwegs, der 22 Runden absolvierte. Allerdings musste der sich den Toro Rosso auch mit Jean-Eric Vergne (6./+0,819) teilen.
Intensiv gearbeitet wurde neuerlich bei McLaren, mit dem Schwerpunkt auf aerodynamischen Messungen, einem neuen Frontflügel und Experimenten mit den Bremsbelüftungen. Gary Paffett kam dafür aber mit 59 Runden aus und landete mit knapp drei Sekunden Rückstand an elfter Position. Timo Glock, genau wie Landsmann Vettel ein Mugello-Neuling, spulte trotz längerer Standzeit wegen der Servolenkung 37 Runden ab. Der Marussia-Pilot sicherte sich den zwölften Rang unter 14 Teilnehmern.