Formel-1-Technik: Die Technik-Updates bei den Wintertests 2025
Detailveränderungen an den Formel-1-Autos: Was wirklich neu ist an den diesjährigen Fahrzeugen und welche Teams abgekuckt haben
(Motorsport-Total.com) - Rein äußerlich scheinen sich manche Formel-1-Autos 2025 im Vergleich zu den Vorjahresmodellen kaum verändert zu haben - aber nur auf den ersten Blick. Denn im Detail gibt es sehr wohl Neuerungen zu erkennen. (Analyse der Technik-Tricks auf YouTube schauen!)
Mit Bildern von den Formel-1-Wintertests 2025 gibt dieser Artikel einen Überblick über einige technische Updates bei den Teams. (Hier als Fotostrecke zum Durchklicken!)
Vieles davon versteht sich als Evolution, also als Weiterentwicklung dessen, was schon 2024 verwendet wurde. Manche Teile lassen sich indes klar einem Vorbild an anderer Stelle zuordnen: Gute und vor allem gewinnbringende Ideen setzen sich irgendwann flächendeckend durch. Was dagegen nicht wie gewünscht funktioniert, das fällt weg - und auch dafür findet sich ein Beispiel in unserer Übersicht.
Aston Martin: Neuer Lufteinlass am Cockpitrand
Aston Martin hat am Übergang von Cockpitschutz Halo zum Chassis einen neuen Lufteinlass installiert. Es handelt sich um einen fast waagrechten Schlitz, durch den Luft ins Auto strömen kann. Offen ist, zu welchem Zweck. Naheliegend wäre die Kühlung wichtiger Komponenten unter der Verkleidung.
Aston Martin: Aus "Ohren" werden "Cobras"
Für seine Luftleitbleche am Cockpitrand hat sich Aston Martin zur Saison 2025 bei Ferrari inspirieren lassen: Der SF-24 war bereits 2024 mit geschwungenen Elementen ausgestattet, die aufgrund dieser Form als "Cobra" bezeichnet wurden. Aston Martin hingegen hatte kleine "Ohren" verwendet: nach oben geschlossene Luftleitbleche an ähnlicher Stelle.
Was wirklich neu ist an den F1-Autos 2025
Wir haben genau hingeschaut und zeigen euch interessante Technik-Updates bei den Formel-1-Autos 2025 und wer bei den Wintertests mit welchen Neuerungen überrascht hat!Denn die F1-Autos 2025 sehen nur auf den ersten Blick aus wie die Vorgängermodelle aus der Saison 2024. Viele Veränderungen befinden sich natürlich unter der Verkleidung, aber auch äußerlich gibt es Neues zu sehen. Manchmal braucht es dafür zwar die Lupe oder Werkzeuge zur Bildbearbeitung, dann aber zeigt sich: Selbst im vierten Jahr unter dem aktuellen Technischen Reglement haben die Ingenieure noch genug Spielraum, um bekannte Ideen neu umzusetzen oder völlig innovativ zu sein. Weitere Formel-1-Videos
In der Version 2025 schließen diese Elemente nicht mehr an den Cockpitschutz Halo an, sondern stehen oben frei und sind nach außen gerichtet - eben wie beim Ferrari SF-24 aus dem Vorjahr und wie beim Ferrari SF-25 für 2025.
McLaren: Neue "Hörner" am Cockpit
Wieder anders macht es McLaren und setzt am MCL39 ebenfalls seitliche Luftleitbleche am Cockpit ein. Diese sind in "Hörner"-Form nach oben hin ausgerichtet und nur unten am Chassis angebracht. Im Gegensatz zu den Lösungen der Konkurrenz sind die Elemente in ihrem unteren Teil durch einen senkrechten Schlitz zweigeteilt.
Was "Ohren", "Cobras" und "Hörner" gemein haben: Sie alle dienen dazu, den Luftstrom seitlich des Cockpits gezielt auf die aerodynamisch sensiblen Flächen weiter hinten am Auto zu lenken, also zunächst auf die Motorhaube und dann auf den Heckflügel.
McLaren: Neuer Unterboden am zweiten Tag
Am zweiten Tag der Formel-1-Wintertests in Bahrain hat McLaren einen neuen Unterboden für den MCL39 eingeflogen. Das zeigt: Das Entwicklungsrennen der Saison 2025 ist bereits in vollem Gange.
Ferrari: Lange Haltestrebe am Unterboden
Eine Haltestrebe am Unterboden kurz vor der Hinterachse ist nichts Neues bei Ferrari. Wohl aber, dass diese Haltestrebe deutlich sichtbarer ist als vorher: Sie ragt direkt aus dem zentralen Chassisbereich heraus, "durchsticht" den hinteren Ausläufer des Seitenkastens und tritt dann über dem Unterboden wieder aus. Das zeigt: Ferrari hat den Seitenkasten noch extremer geformt als bisher.
Mercedes: Verstellbaren Querlenker sind Geschichte
2024 hat Mercedes am W15 mit der Vorderachse überrascht: Der obere hintere Querlenker war verstellbar und ließ sich höher oder tiefer am Chassis anbringen. Das bot dem Team einen größeren Spielraum bei der Abstimmung.
2025 fehlt diese Möglichkeit: Der obere hintere Querlenker am Mercedes W16 hat den ersten Bildern zufolge wieder eine feste Position am Chassis - ohne Möglichkeit zur Höhenverstellung.
Mercedes: "Briefkastenschlitz"-Lufteinlass
Im vergangenen Jahr ist Mercedes mit einem konventionell geformten Seitenkasten-Lufteinlass in die Saison gestartet, ging dann aber während der Saison 2024 zu einem extremeren Design über.
Der W16 macht 2025 den nächsten Schritt und verfügt nun über einen senkrechten "Briefkastenschlitz" seitlich am Chassis. Die ursprüngliche Idee dazu stammt von Ferrari und Red Bull.
Ferrari: Asymmetrische Kühlschlitze in der Motorhaube
Dass Ferrari zu beiden Seiten des Antriebs unterschiedliche Komponenten eingebaut hat, das lässt sich anhand der asymmetrischen Kühlschlitze in der Motorhaube erahnen: Von hinten betrachtet ist links nur eine kleine Öffnung, rechts fällt sie größer aus. Das legt die Vermutung nahe: Rechts muss deutlich mehr heiße Luft nach hinten abgeführt werden.
Aston Martin und Sauber: Rückspiegel-Aerodynamik
Mit Aston Martin und Sauber haben sich gleich zwei Teams besondere Aerodynamik-Zusätze für die Rückspiegel-Halterung einfallen lassen. Aston Martin hat innen ein zusätzliches Luftleitblech aus Metall angebaut. Bei Sauber befindet sich jetzt außen ein kleines Luftleitblech vor dem Spiegel.
Fotostrecke: Formel-1-Technik: Innovationen beim Wintertest 2025 in Bahrain
Red Bull hat in Bahrain zwei unterschiedliche Nasenkonstruktionen für den RB21 getestet: Einmal setzte die Nase schon auf dem vordersten Flügelprofil an (oben), in der anderen Version erst auf dem zweiten Element (unten). Fotostrecke
Aston Martin und Red Bull: Zwei Nasen-Varianten
Mehrere Teams haben zum Wintertest in Bahrain unterschiedliche Ausbaustufen ihrer Teile mitgebracht. So auch Aston Martin und Red Bull: Beide Rennställe hatten im Verlauf der Probefahrten verschiedene Nasen-Varianten im Einsatz - mal setzte die Nasenkonstruktion direkt auf dem Hauptprofil des Frontflügels an, mal erst auf dem zweiten Element. Das sorgt für eine veränderte Anströmung des Unterbodens.
Aston Martin: Gestufte Finne auf der Motorhaube
Und nochmals Aston Martin: Die Finne auf dem Rücken der Motorhaube sticht beim AMR25 besonders hervor, weil sie - anders als bei anderen Teams - deutlich kantiger gestaltet ist. Sie verläuft von der Airbox bis zum Heck nicht geradlinig, sondern ist mit mehreren Einschnitten und Ecken versehen.