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Aston-Martin-Teamchef Mike Krack: Platz 5 ist trügerisch
Für Aston-Martin-Teamchef Mike Krack kann Platz fünf in der WM nicht über die grundlegenden Probleme hinwegtäuschen, die das Team für 2025 angehen musse
(Motorsport-Total.com) - Die Formel-1-Saison 2024 war für Aston Martin durchwachsen und von Herausforderungen geprägt. Während das Team letztlich den fünften Platz in der Konstrukteurswertung erreichte, betontTeamchef Mike Krack, dass dieses Ergebnis nicht über die strukturellen Probleme hinwegtäuschen dürfe.
Er warnt davor, den fünften Platz als Zeichen von Stabilität oder Erfolg zu deuten: "Es sollte uns nicht von der Tatsache ablenken, dass wir nicht mehr Fünfter sind. Es besteht die Gefahr, dass man auf das Papier schaut, sieht, dass man Fünfter geworden ist, und denkt, alles sei in Ordnung. Das darf uns nicht täuschen."
Diese Platzierung spiegele nicht das wahre Bild der Performance wider, da das Team vor allem in der zweiten Saisonhälfte hinter den Erwartungen zurückblieb und nicht mehr die Stärke zeigen konnte, die in der Vergangenheit punktuell sichtbar war.
Fehlende Upgrades und finanzielle Grenzen
Ein zentrales Problem war die begrenzte Weiterentwicklung des Autos. Nach einem Upgrade-Paket in Austin plante das Team keine weiteren Verbesserungen mehr, was laut Krack auf die kurzen Entwicklungszyklen und die finanziellen Einschränkungen aufgrund des Kostendeckels zurückzuführen war.
"Ob etwas funktioniert oder nicht - man hat keine Zeit mehr, darauf zu reagieren. Auch finanziell muss man Entscheidungen treffen", erklärt Krack und gesteht: "Wir haben in den letzten 18 Monaten keine wesentlichen Fortschritte durch Upgrades erzielt, weshalb wir unsere Vorgehensweise überdenken müssen."
Darüber hinaus hält der Teamchef fest, dass die schmalen Betriebsfenster der Autos ein zentrales Problem bleiben. In der Entwicklung gehe es darum, diese Fenster zu vergrößern, dabei treten aber häufig neue Probleme wie unerwartetes Bouncing auf.
Dies sei angesichts der Komplexität der Autos eine "sehr feine Gratwanderung", die sich je nach Strecke und Bedingungen unterschiedlich auswirkt, so Krack weiter.
Gut im Qualifying, aber im Rennen fehlt etwas
Fernando Alonso, der erfahrene Pilot des Teams, trug durch seine außergewöhnlichen Qualifying-Leistungen maßgeblich dazu bei, dass Aston Martin in einigen Rennen glänzen konnte. Krack gibt jedoch zu bedenken, dass der Fokus auf Quali-Erfolge nicht ausreicht, da die Punkte in den Rennen vergeben werden.
"Dieses Jahr waren wir im Qualifying oft stärker als im Rennen", sagt er. Während Alonso auf einigen Straßenkursen herausragte, sei die Rennpace des Teams jedoch ein Schwachpunkt, insbesondere unter schwierigen Bedingungen wie Hitze.
"Es gab zwar einige außergewöhnliche Leistungen, manchmal erwachte das Auto zum Leben. Mit wenig Benzin, wenn man in den Rhythmus der Reifen kommt ...", sagt Krack.
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"Aber wir dürfen nicht vergessen, dass die Abstände sehr, sehr klein sind. Oft findet man ein zusätzliches Zehntel und macht einen großen Sprung wie am Samstag. Wäre das Rennen um 14 Uhr in der Hitze gewesen, hätten wir zu kämpfen gehabt. Dann hätten sowohl Qualifying als auch Rennen ganz anders ausgesehen."
Ausblick: Dürfen 2025 nicht vernachlässigen
Für die Zukunft betont Krack die Notwendigkeit, 2025 nicht zu vernachlässigen, obwohl das Team auch schon an 2026 denkt. Er gibt zu, dass Aston Martin in den letzten zwei Jahren nicht die Leistung erbracht habe, die man sich erhofft hatte.
"Wir müssen demütig sein und Schritt für Schritt die Probleme lösen, die wir dieses Jahr hatten", sagt er und räumt ein, dass die Konkurrenz ein höheres Entwicklungsniveau erreicht habe. "Jeder hat einen Reifegrad erreicht, den wir nicht haben, also ist das etwas, das wir aufholen müssen", so der Aston-Teamchef.