Alpine lädt Ocon nach kontroversem Abschied zu letztem Besuch ein
Die Umstände von Esteban Ocon vorzeitigen Alpine-Ausstieg warfen Fragen auf - Doch Teamchef Oliver Oakes betont: "Er kann sein Ehrenspalier bekommen"
(Motorsport-Total.com) - Alpine-Teamchef Oliver Oakes will Esteban Ocon offenbar doch noch einen würdigen Abgang ermöglichen. Er hat den Franzosen eingeladen, die Basis des Teams in Enstone zu besuchen, um sich vor seinem Wechsel zu Haas zu verabschieden.
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Seinen Abschied von Alpine hatte sich Esteban Ocon anders vorgestellt Zoom Download
Ocon war beim letzten Saisonrennen zugunsten von Jack Doohan nicht angetreten. Dieser Schritt wurde damit begründet, ihm die Teilnahme am Nachsaisontest in Abu Dhabi für Haas zu ermöglichen und entsprechend kontrovers diskutiert.
Kurz vor dem Saisonfinale in Abu Dhabi kam ans Licht, dass Ocon von der Entscheidung überrascht wurde. Er hatte einen speziellen Helm für das Rennen entworfen, um sich von dem Team zu verabschieden, das ihm 2020 - damals noch als Renault-Team - eine zweite Chance in der Formel 1 gegeben hatte.
In einem Social-Media-Beitrag offenbarte Ocon: "An die Hunderte von hart arbeitenden Männern und Frauen in Enstone und Viry: Es tut mir leid, dass ich euch nicht persönlich sehen und mich angemessen verabschieden kann."
"Wie ihr wisst, war der Plan, an diesem Wochenende ein letztes Mal zu fahren und mich nächste Woche persönlich von euch zu verabschieden. Ich hatte mich auf beides sehr gefreut. Das ist nicht der Abschied, den ich mir vorgestellt habe."
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Oakes hingegen relativierte die Situation um Ocons verhinderten Besuch und sagte, nachdem sich das Team in Yas Marina den sechsten Platz in der Konstrukteurswertung gesichert hatte: "Esteban kann, wenn er will, ein Ehrenspalier bekommen. Er muss nur vorbeikommen. Ich meine das wirklich ernst."
"Schaut, manche sagen, dass er unfair behandelt wurde, aber das sehe ich nicht so. Letztlich hatte er eine Wahl. Er entschied sich dafür, früher mit seinem neuen Team zu beginnen. Das ist in Ordnung. Ich habe damit kein Problem."
"Wir haben uns geschrieben, und ich war ehrlich zu ihm", betonte Oakes weiter: "Er ist willkommen, nach Enstone zu kommen, wie ursprünglich geplant. Ich habe auch klar gesagt, dass er ein wichtiger Teil des Teams war - nicht nur in den vergangenen Jahren, sondern auch während meiner kurzen Zeit hier."
"Ich habe großen Respekt vor ihm, aber wir müssen auch tun, was für uns richtig ist. Jack früher ins Auto zu setzen, verschafft uns für das nächste Jahr einen großen Vorteil. Die Teams, mit denen wir konkurrieren, haben alle Rookies, die bereits ein wenig Erfahrung gesammelt haben", erklärt der Teamchef die Entscheidung.