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GP Abu Dhabi
Abu Dhabi in der Analyse: McLaren holt ersten Titel seit 26 Jahren
F1-Liveticker zum Nachlesen: +++ Verstappen sauer: "Dumme Idioten!" +++ Norris-Sieg bringt McLaren den WM-Titel +++ Ferrari: WM nicht in Abu Dhabi verloren +++
Marko: McLaren war sowieso zu schnell
Wir bleiben eben bei Red Bull. Helmut Marko sagt bei Sky zur Verstappen-Strafe: "Ich glaube, dass Piastri in der erste Kurve etwas mehr Platz hätte lassen können. Ich dachte, 'let them race' gilt zumindest für die erste Runde."
"Zehn Sekunden sind schon eine harsche Strafe, aber wir hätten den Speed von McLaren ohnehin nicht gehen können. Sie waren deutlich schneller", räumt er ein. Der Sieg wäre heute also eh nicht drin gewesen.
"Auf dem harten Reifen waren wir ungefähr auf dem Level von Ferrari", sagt er, resümiert aber letztendlich: "Es war nicht das Ende [der Saison], das wir uns vorgestellt hatten."
Zum "Idioten"-Spruch von Verstappen sagt er übrigens noch: "Das war nicht sehr diplomatisch ..."
Verstappen: Habe mich schon entschuldigt
Der Niederländer sagt über den Vorfall beim Start: "Der Start war gut, und dann habe ich es innen versucht und schnell gemerkt, dass sich die Lücke schließt. Ich wollte noch rauskommen, weil ich natürlich nicht mit Oscar kollidieren wollte."
"Aber leider haben wir uns berührt. Ich habe mich schon bei Oscar entschuldigt", so der Weltmeister, der mit seiner Strafe aber trotzdem nicht happy ist. "Um ehrlich zu sein, möchte ich nicht darüber reden", winkt er ab.
"Ich bin einfach froh, dass die Saison vorbei ist. Für mich war am wichtigsten, mich bei Oscar zu entschuldigen, weil ich nichts zu gewinnen oder zu verlieren hatte. Ich habe es versucht, es hat nicht funktioniert."
Noch einmal auf die Strafe angesprochen sagt er: "Ich verstehe gar nichts mehr, aber passt schon. Whatever. Ich rege mich nicht über so etwas auf, das ist meine Zeit nicht wert. Wie gesagt: Mir ist am wichtigsten, dass ich mich bei Oscar entschuldigt habe."
Eine Untersuchung wegen seiner Beschimpfung am Funk wurde übrigens noch immer nicht eingeleitet. Vielleicht kommt er hier also mit einem blauen Auge davon.
McLaren-Jubel
Hier haben wir ein kleines Jubelvideo aus der McLaren-Garage für euch. Wichtige Anmerkung dazu: Das ist "nur" der Siegerpokal aus Abu Dhabi, den WM-Pokal hat man noch nicht bekommen.
Der wird erst am kommenden Freitag bei der offiziellen FIA-Gala überreicht. Erst dann erhält übrigens auch Max Verstappen seine Trophäe als Fahrer-Weltmeister. Die hat er auch noch nicht.
Keine Magnussen-Strafe
Gegen den Dänen lief ja auch noch eine Untersuchung, weil er vor dem Rennen mit einem Probestart womöglich gegen eine Vorgabe verstoßen hatte. Inzwischen wurde er aber freigesprochen.
Hintergrund: Die Rennkommissare kamen zu dem Schluss, dass Magnussen keinen unerlaubten Probestart gemacht habe, er sei einfach nur normal losgefahren. Hier das kurze Urteil im Wortlaut:
"Car 20 pulled away from the pit exit light to start the reconnaissance laps after the pit exit light went green. Whilst the driver did rev the engine for a fraction of a second before pulling away, the Stewards do not consider this to be a practice start."
McLaren stellt Rekord auf
Noch etwas für alle Statistikfreunde: McLaren hat heute den Rekord für die längste Zeit zwischen zwei WM-Titeln gebrochen. Zwischen 1998 und 2024 lagen 26 Jahre und damit mehr als ein Vierteljahrhundert.
Zum Vergleich: Der bisherige Rekordhalter war Ferrari, da waren es aber "nur" 16 Jahre zwischen 1983 und 1999.
Insgesamt war es für McLaren der neunte Titel, damit hat man jetzt mit Williams gleichgezogen. Mehr hat Titel lediglich noch Rekordchampion Ferrari auf dem Konto (16).
Strafe für Bottas
Der Finne hat für den Unfall mit Kevin Magnussen noch eine Strafe kassiert. Er muss bei seinem nächsten Rennen in der Startaufstellung fünf Platze nach hinten, zudem gab es drei Strafpunkte.
Der Haken an der Sache: Es steht gar nicht fest, ob Bottas überhaupt irgendwann noch einmal in der Formel 1 fahren wird. Für 2025 hat er zumindest kein Cockpit. Hier trotzdem das Urteil im Wortlaut:
"Car 77 was on the inside of Car 20 on the approach to Turn 6, misjudged his braking significantly and collided with Car 20 which was entering the corner on the regular racing line."
"As Car 77 retired from the race, the Steward determine that a grid drop is warranted which is the equivalent of a drive-through penalty and three penalty points are warranted due to the significant misjudgement of the driver."
Sainz: Mehr war nicht drin
Auch der Spanier ist der Meinung, dass Ferrari heute unter normalen Umständen keine Chance auf den Titel hatte. Denn McLaren sei einfach zu schnell gewesen.
"Am Ende war Platz zwei das Maximum, was wir heute erreichen konnten, angesichts der Pace von Lando im McLaren", stellt er klar und betont ebenfalls, "alles gegeben" zu haben.
"Im ersten Stint sah es so aus, als könnten wir an ihnen dranbleiben. Sobald wir dann die harten Reifen aufgezogen hatten, schienen sie aber einfach ein oder zwei Zehntel pro Runde schneller zu sein", so Sainz.
Das sei bereits am ganzen Wochenende so und damit erwartbar gewesen. McLaren sei "etwas außer Reichweite" gewesen. Daher habe sein Ex-Team den Titel auch verdient, stellt er klar.
Leclerc enttäuscht: "Es tut weh"
Dem Monegassen ist die Enttäuschung bei seinem Interview nach dem Rennen anzumerken. Er hat sich von P19 aus noch bis auf das Podium nach vorne gearbeitet. Zum Titel hat es aber trotzdem nicht gereicht.
"Ich wusste, dass ich sehr aggressiv sein musste", sagt er über seine erste Runde, in der er gleich mehrere Positionen gewann. Mehr als P3 sei bei dieser Ausgangslage aber trotzdem nicht drin gewesen.
"Ich denke, wir haben das Maximum herausgeholt", sagt er, betont aber trotzdem: "Es tut natürlich weh." Denn am Ende fehlen Ferrari lediglich 14 Punkte auf McLaren. "Wir haben alles versucht", versichert Leclerc.
Immerhin gebe es ihm Hoffnung für 2025, dass die zweite Saisonhälfte "sehr gut" gewesen sei. Denn zwischenzeitlich habe man nicht daran geglaubt, überhaupt eine Chance auf den Titel zu haben.