24 Punkte hinter McLaren: Wird Katar zum letzten Stolperstein für Ferrari?
Auch wenn Ferrari den Rückstand auf McLaren in der WM verkürzt hat, wird der Titelkampf nicht leichter, denn mit Katar kommt "keine optimale Strecke für uns"
(Motorsport-Total.com) - Beim Grand Prix von Las Vegas 2024 hat Ferrari in der Konstrukteurswertung weitere Punkte auf McLaren gutgemacht. Lag das Team vor dem Wochenende 36 Punkte zurück, sind es jetzt 24. Teamchef Frederic Vasseur äußert sich deshalb optimistisch zu den Chancen in der Schlussphase der Formel-1-Saison.
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In Las Vegas konnte Ferrari aufholen - aber reicht der lange Atem bis zum Schluss? Zoom Download
Mit Blick auf die verbleibenden Rennen sagt er: "Ich bin lieber 24 Punkte hinten als 200. Es ist noch alles offen, und wir wissen nicht, was in Katar und Abu Dhabi passieren wird. Auf dem Papier ist Katar keine optimale Strecke für uns, aber wir werden versuchen, das Beste herauszuholen und McLaren unter Druck zu setzen."
Mit den Plätzen drei und vier in Las Vegas zeigt sich Vasseur angesichts der Stärke von Mercedes zufrieden. "Wir hatten wahrscheinlich nicht das beste Auto in der Startaufstellung", räumt der Ferrari-Teamchef ein. "Aber wir haben die Punkte im Vergleich zu unseren direkten Konkurrenten in der WM maximiert."
"Am Ende denke ich, dass es kein schlechtes Wochenende für uns war, auch wenn wir vielleicht ein bisschen mehr erwartet haben, aber die Mercedes waren einfach stärker."
Vasseur: Reaktion auf Rückschläge war gut
Rückblickend auf die Saison hebt Vasseur vor allem die Konstanz und den Einsatz seines Teams hervor. Trotz eines Autos, das zeitweise nicht auf dem höchsten Niveau war, habe Ferrari meist das Maximum aus seinen Möglichkeiten herausgeholt.
"Es ist immer leicht, am Ende der Saison zu sagen, dass wir ohne den Unfall in Singapur, ohne dies oder jenes, Meister geworden wären. Ich denke, das gilt auch für McLaren. Sie hatten auch einige Probleme. Das gilt für alle in der Startaufstellung. Denn wir alle haben Chancen verpasst", hält der Franzose fest.
"Unsere Aufgabe ist es, nicht nur das beste Auto zu haben, sondern auch das Maximum an Punkten zu holen, das wir erreichen können. Es stimmt, dass Baku nicht das beste Rennen der Saison war, auch Singapur war nicht das beste Rennen für uns."
"Und was die reine Leistung angeht, hatten wir in Spanien, Großbritannien und Österreich ein wenig zu kämpfen. Aber die Reaktion darauf war gut, denn nach drei Rennen waren wir in Spa wieder auf der Höhe der Zeit", so der Ferrari-Teamchef.
Leclerc erwartet engen Saisonschlusspurt
Wie er betont auch Charles Leclerc, wie wichtig es sei, in den verbleibenden Rennen das Beste aus dem Auto herauszuholen. "In den letzten Wochen haben wir gute Arbeit geleistet. Hier in Vegas war das Maximum ein dritter Platz", blickt Leclerc zurück.
"In Katar könnte das Maximum P5 oder P6 sein, denn ich erwarte, dass wir mit diesem Auto auf einer Strecke wie Katar zu kämpfen haben werden und dass McLaren und Mercedes sehr stark sein werden, wahrscheinlich sogar Red Bull, denn sie waren auch im Quali in Austin stark. Ich denke, es wird ein schwieriges Wochenende."
Als umso entscheidender stuft Leclerc das jüngste Ergebnis von Ferrari in Las Vegas ein: "Deshalb war es so wichtig, hier die maximal möglichen Punkte zu holen - und ich denke, das haben wir für das, was unser Auto leisten konnte, auch geschafft."