Andrea Stella: Die Punkte aus Österreich fehlen McLaren am meisten
McLaren-Teamchef Andrea Stella ärgert sich am meisten über die verpassten Punkte in Österreich, ist mit der Saison seines Teams aber sonst im Reinen
(Motorsport-Total.com) - McLaren-Teamchef Andrea Stella sagt, dass die fehlenden Punkte aus Österreich die sind, die das Team am meisten ärgern. Der Rennstall befindet sich sowohl in der Fahrer- als auch in der Konstrukteurs-WM im Kampf und braucht so viele Punkte wie möglich. Generell ist man mit seiner Ausbeute zufrieden, nur Spielberg hätte laut Stella besser laufen können.
Damals war Lando Norris im Zweikampf mit seinem Widersacher Max Verstappen aneinandergeraten und hatte sich einen Reifenschaden geholt. Norris blieb ohne Punkte, während Verstappen nach einem Boxenstopp Rang fünf ins Ziel rettete.
"Und die Punkte, die wir in Österreich verloren haben, sind die Punkte, die wir am meisten bereuen", sagt Stella. Mit allem anderen sei man im Grunde fein - abgesehen von vielleicht Austin, "wo wir das Endergebnis immer noch nicht für korrekt halten, aber wir respektieren die Arbeit der Kommissare".
Auch dort war Norris mit Verstappen aneinandergeraten und hatte diesen nach Ansicht der Kommissare neben der Strecke überholt, obwohl McLaren argumentiert, dass Norris vor der Kurve vorne lag und von Verstappen neben die Strecke gedrückt wurde, der selbst dabei die Kurve nicht legal geschafft hatte.
McLaren hatte noch versucht, eine Fünf-Sekunden-Strafe gegen Norris mit einer Überprüfung zu tilgen, doch die Kommissare wiesen den Antrag ab.
"Lando reflektiert mit seiner Art Rennen zu fahren unsere eigenen Werte", sagt Stella. "Wir fahren fair, wir fahren auf korrekte Weise und wir fahren wie Sportsmänner. Und dann gibt es in diesen engen Kämpfen eine dritte Partei, die bewertet. Wir vertrauen den Kommissaren, und ich finde, dass es in Mexiko gut funktioniert hat und wir gutes Racing hatten."
Auch dort hatte Verstappen Norris zweimal von der Strecke gedrückt und diesmal zwei Zehn-Sekunden-Strafen erhalten. Für die Fahrer-WM war das aus McLaren-Sicht natürlich hilfreich, allerdings war beim zweiten Vorfall in Kurve 8 Ferrari-Pilot Charles Leclerc mit durchgeschlüpft, als Verstappen beide von der Strecke nahm.
Kampf gegen Verstappen UND Ferrari
Für McLaren ist der Fokus von Verstappen auf Norris ein wenig ärgerlich, weil sich der Niederländer voll auf seinen WM-Rivalen fokussieren kann, während McLaren bei den Konstrukteuren auch auf Ferrari aufpassen muss, die nach den Siegen in Austin und Mexiko auf 29 Punkte rangekommen sind.
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"Wir haben überhaupt keinen Puffer", sieht Stella die Gefahr der Scuderia. "29 Punkte bei noch vier Rennen gegen Ferrari und Red Bull. Wir reden hier über das Weltmeisterteam Red Bull und Ferrari, die viele Jahre lang um die WM gekämpft haben und die ein sehr schnelles Auto und zwei solide Fahrer haben."
"In der Formel 1 verlässt du dich nicht auf so einen Vorsprung. Das einzige, was du machen kannst, ist, dich auf dich selbst zu fokussieren, alles zu deinem besten Potenzial zu machen und nach Abu Dhabi auf die Tabelle zu schauen", so der Teamchef.
Ferrari schon lange auf dem Radar
Dass Ferrari mittlerweile eine echte Gefahr sei, sei aufgrund der Zahlen deutlich, doch Stella sagt, dass man die Roten schon länger als WM-Kandidat auf dem Zettel hatte, weil sie vor allem seit Monza ein sehr schnelles Auto hatten.
"Sie haben ihren Topspeed verbessert und sie haben sich beim Abtrieb verbessert, und bei manchen Rennen haben sie einfach nicht das geholt, was für sie möglich war", sagt der Teamchef und verweist unter anderem auf Baku oder Singapur, wo man die Pace für den Sieg wohl gehabt hätte.
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Zuletzt in Austin ließ aber McLaren Punkte liegen, und zwar durch Norris' Zweikampf mit Verstappen. "Das ist Racing", betont Stella. "Das müssen wir mit in Erwägung ziehen."
"Das Beste, was wir tun können, ist, einfach so schnell wie möglich und einfach nicht in Reichweite zu sein", lacht er. "Das war ein Spaß! Ich denke, dass Red Bull immer da sein wird. Aber wie die Situationen in Mexiko gehandhabt wurden, gibt uns etwas Sicherheit für die Zukunft. Am Ende ist es aber Formel-1-Rennsport und wir müssen das akzeptieren und unser Bestes geben."