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Lawrence Stroll verrät: Schon seit Jahren an Newey dran gewesen
Schon vor drei Jahren hätte Lawrence Stroll Adrian Newey gerne in sein Formel-1-Team geholt: War der neue Aston-Martin-Campus der ausschlaggebende Punkt?
(Motorsport-Total.com) - Mit Adrian Newey ist dem Aston-Martin-Formel-1-Team der nächste Coup gelungen. Der Stardesigner wird im März 2025 zum Team nach Silverstone stoßen und dort auf viele hochkarätige Ingenieure treffen, die Aston-Martin-Boss Lawrence Stroll bereits verpflichten konnte. Zu diesen zählen unter anderem Dan Fallows, Enrico Cardile oder auch Andy Cowell.
© Motorsport Images
Adrian Newey und Lawrence Stroll bei der Aston-Martin-Pressekonferenz am 10.09.2024 Zoom Download
Am Rande der Verkündung der Verpflichtung von Adrian Newey in der Woche vor dem Baku-Grand-Prix gesteht Stroll zudem, dass er schon länger an Newey dran gewesen ist und ihn auch schon gerne früher verpflichtet hätte: "Ich hatte schon seit einigen Jahren versucht, mit Adrian zu sprechen. Und ich glaube, dass Dinge, die so gewollt sind, auch geschehen", so Stroll.
"Wir haben tatsächlich vor etwa drei Jahren begonnen, kurz miteinander zu sprechen. Die letzten ernsthaften Gespräche begannen, nachdem ich Adrians Nachricht über seinen Weggang [bei Red Bull] gelesen hatte. Danach sagte ich mir: 'Jetzt ist die Zeit reif'. Ich glaubte, dass Adrian meine Vision teilen wird. Er ist ein superschlaues Kerlchen, und so war es dann auch, als ich die Ankündigung seines Weggangs im April las."
Stroll: Werksführung mit Newey im Juni hatte "riesigen" Einfluss
Im Juni soll Stroll Newey dann eine persönliche Rundführung im neuen Aston-Martin-Campus gegeben haben, wobei die Mitarbeiter aufgefordert wurden, die Einrichtung schon früher zu verlassen. In den letzten Jahren hat Stroll viel Geld in die Hand genommen, um eine neue Fabrik, einen eigenen Windkanal sowie einen Simulator zu bauen. Die Rundführung hat offenbar Eindruck hinterlassen bei Newey.
Auf die Frage, wie groß der Einfluss der persönlichen Besichtigung auf Neweys Entscheidung war, meint Stroll: "Ich glaube, es war riesig. Es ist schwer, diese drei spektakulären Gebäude zu verstehen oder zu erklären, wenn man sie nicht besucht hat. Es ist ein sehr wichtiger Teil unseres Werkzeugs, das uns zu einer Meistermannschaft macht."
"Mit unserem alten Werkzeug hätten wir sicherlich keine Meistermannschaft werden können, also musste dieses Gebäude gebaut werden, um unsere Absicht, unseren Ehrgeiz zu gewinnen, zu zeigen. Adrian hierher zu holen war also von entscheidender Bedeutung."
Newey: Strolls Investitionen zeigen, wie ernst er es meint
Newey fügt hinzu: "Das Gebäude ist zweifelsohne sehr beeindruckend, es hat eine tolle Ausstrahlung. Der zweite Punkt, über den wir nicht gesprochen haben, ist, dass es eine echte Demonstration von Lawrences Engagement ist, sich vorzustellen, wohin er das Team bringen will. Ich weiß nicht, wie viel es gekostet hat, aber es wird nicht billig gewesen sein."
"Es vielleicht der Höhepunkt, wenn man die Einrichtungen sieht, wie schön das Gebäude ist und wie gut es durchdacht ist, und vielleicht vor allem diese sehr visuelle Demonstration. wenn ich Lawrence in einem Satz beschreiben müsste, dann ist es, dass er totalen Glauben hat, dass er seine Richtung hat und dass er bereit ist, alles auf Schwarz zu setzen, und genau das tut er hier."
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Stroll stimmt zu: "Ich glaube, er teilt meine Leidenschaft, meine Absichten und meine Vision. Und es gibt wirklich kein anderes Formel-1-Team, das so gut für die Zukunft gerüstet ist wie wir. Ich freue mich daher sehr, Adrian an Bord zu haben."
"Er ist wohl der Beste der Welt in dem, was er tut. Es gibt niemanden, der auch nur annähernd so viele Weltmeisterschaften gewonnen hat. Er ist ein Gentleman, er ist ein Gewinner, er ist ein Konkurrent, und er hat die Leidenschaft und den Wunsch zu gewinnen, genau wie ich und die meisten Leute in diesem Gebäude."
Stroll blickt zurück: Vom insolventen Team zum 2-Milliarden-Dollar-Unternehmen
Strolls Rekrutierungskampagne hat wohl dazu geführt, dass Aston Martin jetzt nicht nur den besten Aerodynamiker der Formel-1-Geschichte hat, sondern auf der Motorenseite mit Andy Cowell auch den Mann an Bord hat, der maßgeblich an der im Jahr 2014 beginnenden Mercedes-Dominanz beteiligt war. Ab 2026 agiert Aston Martin aufgrund der Partnerschaft mit Honda praktisch als Werksteam.
"Wir haben uns vor sechs Jahren mit diesem Team auf einem viel kleineren Gelände und in einem viel kleineren Gebäude auf den Weg gemacht, und damals hat die Reise wirklich begonnen", blickt Stroll auf seine Anfänge in Silverstone zurück, als er 2018 das insolvente Force-India-Team für umgerechnet 117 Millionen US-Dollar aufkaufte. Neusten Berichten zufolge ist das Aston-Martin-Formel-1-Team mittlerweile um die zwei Milliarden Dollar wert.
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"Wir haben auf dem Weg dorthin einige großartige Manager und Mitarbeiter eingestellt. Wir haben Mike Krack, unseren Teamchef, wir haben Tom [McCullough], wir haben Dan [Fallows], wir haben Eric [Blandin], wir haben Luca [Furbatto]. Andy Cowell wird kommen. Wir haben ein fantastisches Managementteam zusammengestellt, und der Aufbau dieses Geländes hat unsere wahren Absichten gegenüber der Einstellung von Mitarbeitern deutlich gemacht."
"Aber eine solche Investition zu tätigen, ein Gebäude wie dieses zu bauen, das es in der Formel 1 noch nicht gab, ist das erste seiner Art. Es ist so groß, aber es ist so besonders. Wir könnten 100 Prozent des Autos hier bauen. Wir werden den ersten, größten und neuesten Windkanal haben, der seit über 20 Jahren gebaut wird."
"Das ist ein riesiges Werkzeug, um das Auto letztendlich schneller zu machen. Wir haben also all das in die Wege geleitet, die Leute, die Räumlichkeiten, und dann haben wir wirklich nach unserem technischen Leiter gesucht", so Stroll.