• 10. August 2024 · 09:09 Uhr

So erfuhr Hülkenberg vom Audi-Beben: "Nehmen es nicht auf leichte Schulter"

Groß war die Aufregung um Audis Personalrochade: Nico Hülkenberg ist noch gar nicht da, und doch schon die Konstante - das sagt der Deutsche zum Audi-Beben

(Motorsport-Total.com) - Gut anderthalb Jahre vor dem Audi-Einstieg in die Königsklasse befindet sich das Sauber-Team aktuell im Umbruch: Andreas Seidl und Oliver Hoffmann sind weg, Mattia Binotto ist da - und mit Jonathan Wheatley eine weitere wichtige Schiene auf personeller Ebene für die Zukunft bereits gestellt.

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Auch Nico Hülkenberg beschäftigt die Frage: Wo geht die Reise bei Audi hin? Zoom Download

Klar ist seit vergangener Woche aber auch: Carlos Sainz wird nicht im zweiten Audi-Cockpit sitzen. Der Spanier hat bei Williams unterschrieben, die Suche nach einem geeigneten Kandidaten für den Platz an der Seite von Nico Hülkenberg geht damit weiter - bisher ist nur der Deutsche für 2025 im Team bestätigt.

Doch trotz der lauten Nebengeräusche dieses Sommers, von seinem Wechsel zu Audi ist Hülkenberg weiterhin überzeugt: Vom großen Beben in der Führungsetage erfuhr er aus erster Hand, Audi-CEO Gernot Döllner rief ihn vor der öffentlichen Bekanntgabe am Dienstag vor dem Rennen in Spa für "rund zehn Minuten" an, wie Hülkenberg im Gespräch motorsport.com, einer Schwesterplattform von Motorsport-Total.com, verrät.

Audi-CEO Döllner rief Hülkenberg persönlich an

Dass der Oberboss persönlich durchklingelte, damit hätte Hülkenberg nun nicht unbedingt gerechnet. "Ich weiß nicht, wie wichtig das war, aber es ist natürlich nett, denn es zeigt Respekt, und wie ernst er und die Marke es meinen, dass sie das nicht auf die leichte Schulter nehmen", erklärt der zukünftige Audi-Pilot: "Sie passen auf, sie sehen, was passiert, und was vor sich geht - das war gut, sehr gut", lobt Hülkenberg.

Döllner "hat mir eine Erklärung gegeben, natürlich, dafür hat er mich ja angerufen: Er hat mir eine Zusammenfassung gegeben", verrät Hülkenberg, der über die genauen Inhalte des Anrufs selbstredend Stillschweigen bewahrt. Darüber, dass auf ihn mit dem Formel-1-Projekt der Ingolstädter eine Menge Arbeit zukommt, macht sich der Deutsche indes keine Illusionen:

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Nico Hülkenberg wechselt von Haas zu Sauber: 2026 wird das Team zu Audi Zoom Download

"Es ist eine große Herausforderung, daran gibt es gar keinen Zweifel. Zu Audi zu gehen, einem deutschen Hersteller, als deutscher Fahrer, da wird es viel Aufmerksamkeit geben, und hohe Erwartungen. Also mit Sicherheit, das wird nicht einfach", sagt Hülkenberg.

Er stellt aber auch klar: "Meine Herangehensweise an die Arbeit, und deren Definition, ändern sich nicht. Ich werde dort mit allem hingehen, was ich habe, und versuchen, in und außerhalb des Autos so viel beizutragen wie möglich. Denn das ist es, was ich liebe, und hoffentlich können wir gemeinsam daraus eine Erfolgsgeschichte machen."

"Der Rahmen ist größer": Gründe für Hülkenberg-Wechsel

Dass er als deutscher Fahrer bei einem deutschen Hersteller anheuert, mache die Sache "in gewisser Weise speziell", sei aber "nicht der entscheidende Faktor" gewesen, so Hülkenberg. Schon eher hingegen der Fakt, dass bei Audi alles einen größeren Rahmen habe: "Mir gefällt dieser Begriff: Ja, der Rahmen ist größer - im Guten wie im Schlechten."

Hülkenberg präzisiert: "Im Schlechten auch, denn wenn du nicht performst, ist der Druck größer, man steht mehr im Rampenlicht. Es wird dort zum Beispiel auch viel mehr PR-Arbeit sein, viel anspruchsvoller auf dieser Seite. Aber ja, es ist eine große Chance, und das obere Limit ist höher!"

Höher auch als bei Haas, wo der 36-Jährige seit zwei Jahren seinen zweiten Karrierefrühling erlebt - deswegen ist sein Abschied vom US-Team auch nicht frei von Wehmut: "Es fühlt sich immer bitter an ... meistens fühlt es sich bittersüß an, wenn man ein Team verlässt, denn man baut ja Beziehungen auf, arbeitet in den meisten Fällen gerne mit den Leuten zusammen", sagt Hülkenberg, der bei Haas laut eigener Aussage "eine gute Zeit" hatte.

Dennoch steht er voll hinter seinem Abschied: "Aber ja, es geht mehr um das große Gesamtbild, um die Zukunft. Ich bin ja aus einem Grund gewechselt, dahinter steckt eine Strategie und ein Grund. Deswegen ist es jetzt eben so", erklärt Hülkenberg, der hofft, mit den vier Ringen mittelfristig nach den Sternen in der Formel 1 greifen zu können.

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