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Oliver Bearman: Das hat "großen Anteil" an meinem Formel-1-Aufstieg
Dass er sich in Dschidda beweisen konnte, sieht Oliveir Bearman als Hauptgrund für seinen Formel-1-Aufstieg, vor allem weil es in der Formel 2 eher schlecht läuft
(Motorsport-Total.com) - Oliver Bearman glaubt, dass sein erfolgreicher Einsatz als Carlos-Sainz-Ersatz beim Grand Prix von Saudi-Arabien inmitten einer schwierigen Formel-2-Saison ein "wichtiger Beitrag" war, um sich einen Stammplatz bei Haas für 2025 zu sichern.
© Motorsport Images
Oliver Bearman konnte sich einen Stammplatz in der Formel 1 2025 sichern Zoom Download
Der junge Brite war jüngst als einer der Fahrer des US-Teams für die nächste Formel-1-Saison bestätigt worden. Er wird dann sein Vollzeitdebüt in der Königsklasse geben.
Die Ankündigung hatte sich schon seit einiger Zeit abgezeichnet, und scheinbar war niemand weniger überrascht als der derzeitige Haas-Pilot Kevin Magnussen, dessen Formel-1-Zukunft derzeit noch unklar. "Ich weiß es seit vier Monaten. Ziemlich genau", sagte der Däne zur Bekanntgabe Bearmans.
"Ich meine, es ist noch nicht seit vier Monaten entschieden, aber ich wusste, dass es so kommen würde. Es ist also keine Neuigkeit für mich." Denn vor vier Monaten fand Bearmans besagter Ferrari-Einsatz statt, als Sainz wegen einer akuten Blinddarmentzündung ausfiel und der Brite kurzfristig einsprang.
Er beeindruckte im SF-24, qualifizierte sich als Elfter und holte mit einem siebten Platz in einem fehlerfreien Rennen wichtige Punkte für die Scuderia. "Ich denke, Saudi hat gezeigt, wozu ich fähig bin und dass Rookies und Leute mit wenig Erfahrung nicht so weit zurückliegen", analysiert deer 19-Jährige selbst.
"Ich habe mich in Saudi-Arabien gut präsentiert, und natürlich ist es schwer, das zu ignorieren, wenn die Formel-2-Kampagne so läuft, wie sie läuft." Denn dort konnte er nicht überzeugen. Umso wertvoller erwies sich sein unverhoffter Formel-1-Einsatz.
Bearman: Dschidda Hauptgrund für den Aufstieg
"Ich hatte immer noch das Gefühl, dass ich in den freien Trainings einen guten Job machen könnte, aber sagen wir, ich bin froh, dass es in Saudi-Arabien passiert ist, denn ich denke, es hat einen großen Anteil daran, warum ich jetzt hier bin", so Bearman.
Fotostrecke: Die 20 letzten Formel-1-Debütanten in den Punkten
1. Oliver Bearman (Ferrari): Platz sieben beim Großen Preis von Saudi-Arabien 2024 in Dschidda Fotostrecke
Während er im vergangenen Jahr mit einem sechsten Gesamtplatz in der Formel 2 der zweitbeste Rookie war - nur knapp hinter Victor Martins, obwohl er vier Jahre jünger ist - erwies sich die diesjährige Kampagne weniger erfolgreich als erhofft.
Seine einzige Pole erzielte der Prema-Pilot in Dschidda, wo er sich jedoch zurückzog, um für Sainz bei Ferrari einzuspringen. Anschließend hatte er mit der Geschwindigkeit auf einer fliegenden Runde zu kämpfen und qualifizierte sich in den ersten acht Rennen nur ein weiteres Mal für die ersten beiden Reihen.
Die Rennen liefen nicht viel besser. Zusätzlich zu seinen unbeständigen Leistungen bei Prema war er in Bahrain, Melbourne und Silverstone in Kollisionen verwickelt, hatte in Sachir und auf dem Red Bull Ring technische Probleme, crashte in Monaco und erlebte einen Albtraum-Boxenstopp, als er in Imola in Führung lag.
Im Sprintrennen von Barcelona belegte er einen enttäuschenden 21. und damit letzten Platz. "Ich habe das Gefühl, dass ich auf einem höheren Niveau als je zuvor fahre, und dann komme ich nach Barcelona und werde buchstäblich Letzter", grübelt Bearman.
Bearmans schwierige zweite Formel-2-Saison
"Letztes Jahr habe ich das Rennen mit drei Sekunden Vorsprung gewonnen. Ich habe noch keine Antwort darauf. Ich hoffe, dass ich die Unbeständigkeit auf etwas anderes zurückführen kann und nicht auf mich selbst, denn ich habe ehrlich gesagt das Gefühl, dass ich so gut bin wie nie zuvor - auch dank meiner Erfahrung."
Gleichwohl räumt der Brite - derzeit auf Platz 13 in der Fahrerwertung - ein, dass er eine ganze Weile mit dem geforderten Fahrstil des Dallara-Chassis in der Formel 2 2024 zu kämpfen hatte. "Besonders in den Freien Trainings ist es sehr schwierig, wenn sich die Balance des Autos von Session zu Session ändert."
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Im Vergleich dazu fühlte sich Bearman in den Freien Trainings, die er mit Haas absolvierte, wohler, was ihn zu der Aussage veranlasste, dass er "mit der Formel 1 etwas besser zurechtkommt". Und auch bei Ferrari und Haas rückte ihn das in ein positives Licht.
"Ich habe das Gefühl, dass meine Fahrten in der Formel 1 sehr viel Gewicht hatten", sagt er. "Aber man kann sich nicht hinter der Tatsache verstecken, dass es in der Formel 2 immer noch ein bisschen schwierig ist. Das hinterlässt immer ein bisschen ein Fragezeichen im Hinterkopf", gibt Bearman ehrlich zu.
Haas-Vertrag kam "zum richtigen Zeitpunkt"
Sein bisher einziger Podiumsplatz im Jahr 2024 war sein Sieg beim Sprintrennen in Österreich, ein seltener Lichtblick in einer ansonsten enttäuschenden Saison. Er gelang ihm nur fünf Tage, bevor er von Haas verpflichtet wurde. "Ich denke, es hätte zu keinem besseren Zeitpunkt kommen können, ehrlich gesagt", sagt er.
"Es ist nach wie vor eine schwierige Saison in der Formel 2, denn am Sonntag danach hatte ich einen Motorschaden. Es fühlte sich an, als wäre all die harte Arbeit umsonst gewesen."
"Es kam also zu einem wirklich guten Zeitpunkt, einem wirklich wichtigen Zeitpunkt - nicht nur für meine Aussichten in der Formel 1, sondern auch für das Team. Denn in der Formel 2 brauchten wir ein gutes Ergebnis, um die Motivation aller zu stärken, und das hat uns wirklich geholfen", betont der 19-Jährige.
Nun strebt Bearman an, in die Fußstapfen von Charles Leclerc zu treten und bereits in seiner zweiten Saison in die Scuderia Ferrari aufzusteigen. "Ich hoffe es! Das wäre ein Traum. Es liegt nicht wirklich in meiner Hand, denke ich. Alles, was ich tun kann, ist, mein Bestes zu geben", sagt der Brite abschließend.