GP Monaco
Monaco-Samstag in der Analyse: Leclerc-Pole & Haas-Disqualifikation
Formel-1-Liveticker zum Nachlesen: +++ Beide Haas-Fahrer disqualifiziert +++ Horner: Ganzes Wochenende schon schwierig +++ Piastri: Pole wäre möglich gewesen +++
Der Samstag in der Analyse
An dieser Stelle war es das damit für heute. Morgen melden wir uns mit einem neuen Liveticker zurück, Rennstart in Monaco ist dann um 15:00 Uhr. Aber auch dieser Samstag ist noch nicht vorbei!
Ich biege jetzt ab in Richtung Videovorbereitung und melde mich zusammen mit Christian Nimmervoll ab 22:30 Uhr live auf dem YouTube-Kanal von Formel1.de mit den folgenden Themen:
-Zusammenfassung & Ergebnis
-Leclercs Zitterpole
-Kritik an Strecke
-Verstappen sauer
-Hamilton sauer
-Alonso & Perez in Q1 raus
-Strafe für Haas
-Quali in Gruppen?
-Fragen der Kanalmitglieder
Viel Spaß mit unserer Analyse und bis dann!
Alpine: Wäre noch mehr drin gewesen
Auch Alpine schaffte es mit Gasly erstmals in Q3, dort wurde der Franzose allerdings Letzter. Teamkollege Ocon schied in Q2 als Elfter aus und erklärt selbstkritisch über sich und Gasly: "Wir haben den Job nicht ordentlich gemacht."
"Im zweiten Run in Q2 habe ich einen Fehler gemacht", so Ocon. Dabei habe er sich die Reifen ruiniert, es danach aber trotzdem fast noch in Q3 geschafft, weshalb er glaubt: "Ich denke, heute war P6 oder P7 wahrscheinlich möglich."
Daher sei es "sehr enttäuschend", bereits in Q2 ausgeschieden zu sein. Teamkollege Gasly ist dagegen "sehr happy" für das ganze Team, dass er es in die Top 10 schaffte. Er bestätigt aber auch Ocons Aussage, dass seine Q3-Runde nicht optimal gewesen sei.
"Leider bin ich in der Schikane in die Mauer gefahren und habe mir das linke Hinterrad aufgeschlagen, so dass ich auf drei Rädern ins Ziel kam", so Gasly, der aber auch klarstellt, dass er es ohne dieses Risiko gar nicht erst in Q3 geschafft hätte.
"Es hat sich also auf jeden Fall gelohnt", stellt er klar und betont: "Es war der wichtigste Samstag des Jahres, und es war der, an dem wir am besten abgeschnitten haben."
Williams erstmals in Q3: Machten Upgrades den Unterschied?
Während Albon den Williams erstmals in diesem Jahr in Q3 brachte, schied Teamkollege Sargeant wieder in Q1 aus. Albon selbst betont jedoch, dass die fehlenden Upgrades den US-Amerikaner möglicherweise um eine Q2-Chance gebracht hätten.
Denn an diesem Wochenende hat nur er die neuen Teile am Auto, und so verpasste Sargeant Q2 schließlich um 0,133 Sekunden. "Es war eine gute Session für uns", sagt Sargeant selbst dennoch.
"Ich bin seit FT1 gut gefahren und war mit meinen Runden im Qualifying sehr zufrieden. Ich hatte das Gefühl, dass ich alles aus dem Paket, das ich heute hatte, herausholen konnte", so der US-Amerikaner.
Doch ohne die Updates sei eben nicht mehr drin gewesen. Albon auf der anderen Seite hat von P9 aus morgen nun fast ideale Voraussetzungen, auch die ersten Punkte für Williams in diesem Jahr zu holen.
"Mit Blick auf morgen könnte Graining ein Problem sein, das wir während des Rennens in den Griff bekommen müssen. Hoffentlich bekomme ich freie Fahrtund kann die Reifen schonen", so Albon.
Werbebanden sorgen für Ärger
In Monaco ist es ganz normal, dass die Fahrer immer mal wieder die Leitplanken berühren. Blöd ist nur, dass sich dabei an diesem Wochenende mehrfach diverse Werbeaufkleber gelöst haben - sehr zum Leidwesen der Fahrer.
"Ich war überrascht, dass es [in Q1] keine rote Flagge gab, denn an einem Punkt waren sie auch auf der Ideallinie. Ich musste also an einigen Stellen engere Linien fahren, um sie nicht auf mein Auto zu bekommen", berichtet Verstappen zum Beispiel.
Und Norris erklärt, dass er deswegen in Q1 am Ende einen zusätzlichen Reifensatz verwenden musste. "Es war ein ziemliches Durcheinander, und das sollte in der Formel 1 nicht passieren", kritisiert er.
"Sie müssen sich eine bessere Lösung einfallen lassen als nur Aufkleber. Wir berühren die Mauer, aber es ist nicht hinnehmbar, dass dies das ganze Wochenende ruinieren kann. Sie müssen eine bessere Lösung finden", so Norris.
Auch andere Fahrer kritisieren die aktuelle Situation.
Magnussen ärgert sich: Sollte Runde abbrechen
Die Disqualifikation macht es ohnehin hinfällig, aber bereits vor dem Bekanntwerden ärgerte sich der Däne über sein Q2-Aus. Denn laut eigener Aussage brach er ohne Not eine schnelle Runde ab.
"In Kurve 1 habe ich mehr als ein Zehntel gewonnen. Es sah also wirklich gut aus, und wir brachen die Runde ohne Grund ab", wundert er sich. Es kam dann, wie es kommen musste, und in der nächsten Runde hatte er Verkehr.
"Ich weiß nicht, warum wir die Runde abgebrochen haben", zuckt er die Schultern und erklärt: "Wir hatten eine Extrarunde Sprit dabei, für den Fall, dass wir in der ersten Runde in Schwierigkeiten geraten wären."
"Und aus irgendeinem Grund haben wir diese Runde abgebrochen, obwohl wir eine bessere Rundenzeit hatten", so Magnussen, der erklärt, dass Q3 heute seiner Meinung nach möglich gewesen wäre.
"Es sah so aus, dass wir die Pace haben", betont er. Stattdessen schied er in Q2 als 15. und Letzter aus. Doch jetzt spielt das jetzt sowieso keine Rolle mehr ?
Haas braucht Sondergenehmigung
Durch die Disqualifikation brauchen die beiden Haas-Fahrer nun eine Sondererlaubnis, um morgen am Rennen teilnehmen zu dürfen. Diese wurde bereits beantragt und erteilt, weil Haas ja am Wochenende schnell genug war.
Haas: Der neue Heckflügel war schuld
Wir fassen die Begründung kurz zusammen: Haas erklärt den Verstoß so, dass man an diesem Wochenende erstmals einen neuen Heckflügel eingesetzt habe. Und das Design des Flügels war am Ende entscheidend für den Verstoß.
Denn beim alten Heckflügeldesign sei die Lücke zwischen den beiden Elementen in der Mitte am größten gewesen. Beim neuen Flügel war die Lücke dagegen an den Rändern größer, doch das wussten die Mechaniker nicht.
Heißt: Die Lücke wurde wie immer im Zentrum eingestellt, was unabsichtlich dazu führte, dass man die besagten 85 Millimeter außen überschritt. Haas selbst betont, dass man dadurch keinen Performance-Vorteil gehabt habe.
Doch das spielt keine Rolle. Ein technischer Verstoß zieht automatisch eine Disqualifikation nach sich.
Haas: Die Begründung im Wortlaut
Die Rennkommissare erklären den Grund für die Disqualifikation von Hülkenberg (und damit auch die von Magnussen) so:
"The Technical Delegate discovered on examination that the uppermost rear wing element adjustable positions exceeded the maximum allowed under Article 3.10.10.h of the Technical Regulations of 85mm."
"The team explained that this was the consequence of an inadvertent error on their part in setting the wing flap gap. The wing used was a new design that was used for the first time in Monaco."
"The old design was set to be compliant with the regulations with the largest gap measured from the centre of the wing. Under the new design, the largest gap was at the extremities of the wing but the team had not trained its mechanics to set the gap per the new design, resulting in the non-compliance."
"The duty to comply strictly with the Technical Regulations rests at all times with the Competitor. The team suggested that there was no performance advantage gained by the non-compliance. Article 1.3.3 of the International Sporting Code makes it clear that this is irrelevant."
"The team was candid in admitting its error. The wing was otherwise compliant with the Technical Regulations and the FIA technical team confirmed that they were satisfied with the team?s explanation for the error."
"Given the admitted breach of the regulations, we disqualified Car 27 from the Qualifying classification."