GP Emilia-Romagna
Imola-Donnerstag in der Analyse: Hamilton rät Mercedes zu Antonelli
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Magnussen: Aktuelle Vorgaben gehen gegen Instinkt
Der Däne ist nicht nur mit der Situation rund um die Strafpunkte unzufrieden. Er kritisiert außerdem, dass die Vorgaben der FIA, wie man sich im Zweikampf verhalten müsse, aktuell in eine falsche Richtung gehen.
Magnussen erklärt: "Wir kommen alle aus dem Kartsport und haben gelernt, gegeneinander zu fahren. Und ich habe das Gefühl, dass die Richtlinien in diesem Jahr der natürlichen Renndynamik, die wir alle als junge Kinder gelernt haben, etwas entgegenwirken."
"Zum einen sind Formel-1-Fahrer schnell, aber auch sehr gut im Racing. Das muss man herausstellen. Das muss ein Teil [der Show] sein", fordert Magnussen. Doch aktuell gehe es dabei eben nicht in die richtige Richtung.
Passt ein bisschen zu einer Aussage von Carlos Sainz, der über seine Strafe in Miami sagt: "Ich verlor beim Überholen von Oscar nur minimal die Kontrolle über das Auto. Leider habe ich seinen Frontflügel beschädigt."
Trotzdem habe er eine Strafe bekommen, während andere Aktionen in Miami nicht bestraft worden seien - zum Beispiel jene beim Start, als sich Sergio Perez komplett verbremste. Zu seinem Glück kam es dabei allerdings nicht zu einem Kontakt.
Mercedes: Müssen weiter geduldig sein
Im Hinblick auf die sportlichen Chancen an diesem Wochenende erklärt George Russell: "Im Moment ist es in der Formel 1 so schwierig, genau zu wissen, wie es ausgeht. Red Bull ist an der Spitze und kämpft um den Sieg."
Aber dahinter gehe es "zwischen den drei nächsten Teams" sehr eng zu, so Russell, der damit neben Mercedes auch Ferrari und McLaren meint. Dazu komme eventuell noch Aston Martin, bei denen es mal besser und mal schlechter laufe.
"Man kann es wirklich nicht sagen, aber ich denke, wir sind froh, dass es jetzt ein konventionelles Rennwochenende ist", betont Russell nach zuletzt zwei Sprint-Wochenenden in China und Miami.
Und Lewis Hamilton erklärt: "Es ist einfach ein Geduldsspiel." Man müsse auf weitere Updates warten und in der Zeit das Maximum aus dem herausholen, was man eben zur Verfügung habe.
"Aber es ist wirklich ermutigend, dass wir in der Fabrik und im Windkanal Fortschritte sehen", so Hamilton. Mal schauen, wann sich das auch konstant in den Ergebnissen widerspiegelt.
Hamilton: Ich würde Antonelli nehmen
Spannend: Der Rekordweltmeister wurde in seiner heutigen Medienrunde direkt danach gefragt, ob er Carlos Sainz als seinen eigenen Nachfolger bei Mercedes verpflichten würde?
Seine Antwort: "Carlos ist ein großartiger Fahrer und ich denke, wo auch immer er hingeht, er wäre für jedes Team ein Gewinn. Ehrlich gesagt habe ich keine Ahnung, was Totos Pläne sind."
"Aber [...] wenn es mein Job wäre, würde ich wahrscheinlich Kimi [Antonelli] nehmen", so Hamilton, der gerne einem "Youngster" eine Chance geben würde. Und in die Kategorie fällt Sainz mit inzwischen fast 30 nicht mehr.
Vowles: So habe ich um Albon gekämpft
Der Williams-Teamchef verrät, dass die langfristige Vertragsverlängerung von Alexander Albon ein wichtiger Schritt für ihn war. Er berichtet: "Alex und ich haben im Januar letzten Jahres zu Abend gegessen, da hatte ich noch nicht bei Williams angefangen."
Schon damals habe er ihm gesagt, dass er ihn unbedingt langfristig an Williams binden wolle. "Zu diesem Zeitpunkt habe ich ihm bereits gesagt: 'Ich möchte, dass du langfristig hier bleibst, und so wird es aussehen'", so Vowles.
Er habe "keinen Zweifel daran" gehabt, Albon über 2025 hinaus halten zu wollen. Er habe sich daher auch von anderen Bewegungen auf dem Fahrermarkt in diesem Jahr nicht aus dem Konzept bringen lassen.
"Diese Deadline, die wir erreicht haben, war genau die, über die wir vorher gesprochen hatten. Nichts hat sich geändert", betont der Teamchef.
Ocon: Möchte "so früh wie möglich Sicherheit"
Der Franzose gehört auch zu den Fahrern, die noch keinen Vertrag für 2025 unterschrieben haben. In seiner heutigen Medienrunde hat er dazu erklärt: "Wir wissen, wie es in der Formel 1 läuft und wie schnell es sich verändern kann."
"Das Wichtigste ist, so früh wie möglich Sicherheit zu haben. Das ist mein klares Ziel", so Ocon, der 2018 schon einmal schlechte Erfahrung gemacht hat, weil er zu lange abwartete - und am Ende kein Stammcockpit für 2019 bekam.
"Ich glaube, ich mache in diesem Jahr gute Arbeit, so wie in den vergangenen Jahren. Ich verdiene einen Platz in der Formel 1", sagt er selbstbewusst, stellt aber auch klar: "Je schneller es durch ist, desto besser."
"Ich bin immer noch ein Mercedes-Junior. Das Management ist immer noch Mercedes, das hat sich seit 2015 nicht verändert. Wir sprechen viel miteinander, auch mit Toto. Wir werden entscheiden, was das Beste für die Zukunft ist", so Ocon.
Piastri: Dürfen jetzt nicht "naiv" sein
Der Australier betont, man dürfe den McLaren-Sieg in Miami, den ersten seit 2021 in der Formel 1, nicht überbewerten. Er erinnert: "Ferrari hat dieses Wochenende einige Upgrades. Ich weiß nicht, was Red Bull macht, aber alle verbessern ihre Autos ständig."
"Wir können also nicht einfach stehen bleiben und erwarten, dass es jedes Wochenende so läuft. Ich denke, es wäre naiv von uns zu glauben, dass wir jedes Wochenende gewinnen können, jetzt, wo wir ein Rennen gewonnen haben", so Piastri.
Zwar komme man "näher" an die Spitze heran, aber man müsse jetzt weiter nachlegen. Im Hinblick auf Imola sagt er, dass er keine Prognose abgeben wolle. Denn zuletzt in China und Miami sei es besser gelaufen, als man es eigentlich erwartet habe.
Und in Imola lief es für McLaren in der Vergangenheit ja immer recht gut. Bleibt aus Sicht des Teams also nur zu hoffen, dass das nun hier nicht ins Gegenteil umschlägt ...
Leclerc: Nach Miami von Wechsel erfahren
Vor wenigen Tagen wurde bekannt, dass Charles Leclerc bereits ab Imola einen neuen Renningenieur bekommt. Die Tage von Xavier Marcos Padros an seiner Seite sind gezählt, der neue Mann heißt Bryan Bozzi.
Leclerc selbst hat dazu in seiner Medienrunde heute erklärt: "Offensichtlich ist es vorne im Feld sehr, sehr eng und alles macht einen Unterschied. Aber die Entscheidung wurde zwischen dem Team und Xavi getroffen."
"Sie hatten wohl andere Pläne im Kopf, und das wurde mir gleich nach Miami mitgeteilt", verrät er und erklärt, dass er Bozzi gut kenne und mit ihm bereits seit seinem ersten Tag in Maranello zusammengearbeitet habe.
"Es ist also nicht so, dass ich bei Null anfange und es eine komplette Umstellung sein wird. Bis jetzt lief alles reibungslos, und ich bin sicher, dass es so weitergehen wird und wir schon an diesem Wochenende bei 100 Prozent sein werden."
"Das ist alles, was ich dazu sagen kann", so Leclerc.
Newey glaubt an Formel-1-Comeback
Sucht sich Adrian Newey nach seinem Abschied von Red Bull einen neuen Arbeitgeber? Oder wird er seine Formel-1-Karriere im kommenden Jahr beenden? Er selbst hat bereits eine Idee, in welche Richtung es gehen könnte.
Auf dem YouTube-Kanal von Oyster Yachts erklärt er: "Ich glaube, ich werde ein bisschen Urlaub machen. Ich fühle mich im Moment ein bisschen müde. Aber irgendwann werde ich wohl weitermachen."
"Wenn man mich vor 15 Jahren gefragt hätte, ob ich mit 65 Jahren ernsthaft in Erwägung ziehen würde, das Team zu wechseln, woanders hinzugehen und noch vier oder fünf Jahre weiterzumachen, hätte ich gesagt, dass man absolut verrückt ist", so Newey.
Doch mittlerweile denke er anders darüber. Er wolle irgendwann weiterarbeiten, um auch im Kopf fit zu bleiben. Sein Vorbild sei in dieser Hinsicht unter anderem Bernie Ecclestone, der auch im hohen Alter noch "mental agil" sei.
Offen lässt er aber leider, für welches Team er dann arbeiten könnte ...