• 12. April 2024 · 11:10 Uhr

"Für den Seelenfrieden": Deshalb will Ricciardo ein neues Chassis

Warum Racing-Bulls-Fahrer Daniel Ricciardo auf einen Chassiswechsel drängt und welche positiven und negativen Erfahrungen er früher damit gemacht hat

(Motorsport-Total.com) - Formel-1-Fahrer Daniel Ricciardo bekommt zum fünften Saisonrennen 2024 in China seinen Wunsch erfüllt und ein neues Chassis. "Für den Seelenfrieden", wie er selbst betont. Denn so könne er einen Faktor bei seiner aktuellen Formsuche abhaken.

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Daniel Ricciardo im Racing Bulls VCARB 01 beim Formel-1-Rennen in Japan 2024 Zoom Download

Denn auch wenn Racing-Bulls-Renndirektor Alan Permane ausschließt, dass der Leistungsunterschied zwischen Ricciardo und Yuki Tsunoda rein auf das Chassis zurückgeht, Ricciardo hat andere Erfahrungen gemacht: "Es gab Zeiten, da war ich skeptisch, weil manche Chassis aus irgendwelchen Gründen keine gute Leistung hergegeben haben."

Ricciardo verweist an dieser Stelle auf seine McLaren-Jahre und meint: "Als ich damals in Monza gewonnen hatte, wollte das Team das Chassis ausmustern. Ich bekam also für [das folgende Rennen in] Russland ein anderes Chassis. Damit befand ich mich aber im Nirgendwo."

Er habe deshalb um einen Rücktausch gebeten. "Und dann, beim Rennen in Austin, waren wir wieder bei der Musik", sagt Ricciardo.

So hat es der australische Rennfahrer zumindest in Erinnerung. Tatsächlich ist er 2021 in Sotschi auf P4 gefahren und in Austin auf P5. Jetzt aber wolle er "einfach nur sichergehen".

Denn die Situation des Racing-Bulls-Fahrers ist schwierig: Er steht nach vier Rennen noch bei null Punkten, während Tsunoda zuletzt zweimal in Folge in die Top 10 gefahren ist. Für Ricciardo steht also einiges auf dem Spiel in den kommenden Grands Prix.

Kein zusätzlicher Druck von Red-Bull-Teamchef Horner

Red-Bull-Teamchef Christian Horner aber beschwichtigt: "Es sind gerade mal vier Rennen gefahren. Daniel ist ein großer Junge. Er ist lange genug dabei, um zu wissen, wie die Dinge laufen. Ich glaube, er braucht jetzt mal ein paar gute Ergebnisse, und dann kehrt das Lächeln in sein Gesicht zurück."

Er könne Ricciardos Einstellung aber gut nachvollziehen, sagt Horner. "Natürlich: Wenn dein Teamkollege Ergebnisse einfährt, dann setzt dich das unter Druck. Aber Daniel kennt das schon. Ich bin mir sicher, er schlägt zurück."

Ricciardo nicht schuld am Crash mit Albon

Den Erstrunden-Crash beim Japan-Grand-Prix kreidet Horner Ricciardo ausdrücklich nicht an: "Daniel schaut nach links, rechts von ihm kommt Alex [Albon]." Für ihn sehe das nach einem Rennunfall aus.

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Nach dem Einschlag von Ricciardo und Albon reagiert die Rennleitung mit roter Flagge Zoom Download

"Es ist natürlich eine üble Stelle für einen Abflug. Zum Glück sind beide Fahrer okay. Aber von dem, was ich gesehen habe, ist es schwierig, jemandem die Schuld dafür zu geben", meint Horner. Die Sportkommissare der Formel 1 bewerteten den Zwischenfall ebenso. Strafen gab es nicht.

"Klassischer Rennunfall" laut Christian Danner

Auch Formel-1-Experte Christian Danner spricht bei ServusTV von einem "klassischen Rennunfall", der "passieren kann", so der frühere Rennfahrer. Ricciardo treffe auf gar keinen Fall die Schuld: "Er schaut auf die Kurve, muss einlenken. Er hat [Albon] logischerweise überhaupt nicht auf dem Schirm gehabt."

Wenn jemand den Unfall hätte vermeiden können, dann Albon, meint Danner: "Er hätte ganz klar sehen müssen, da ist eh kein Weg vorbei. Denn da ist eine Linkskurve und da ist nur Platz für einen. Aber hinterher ist man immer gescheiter."

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