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Ricciardo spürt Veränderung: AlphaTauri löst sich von Juniorteam-Status
Das AlphaTauri-Formel-1-Team legt gerade einen Wandel hin, meint Pilot Daniel Ricciardo: Weg vom klassischen Juniorteam und hin zu einer goldenen Zukunft?
(Motorsport-Total.com) - Im hinteren Teil des Formel-1-Feldes ist aktuell AlphaTauri das Team der Stunde. Mit Updates in Singapur und Austin sowie Veränderungen am Set-up ist dem italienischen Team nach einer enttäuschenden ersten Saisonhälfte die Wende gelungen. Mit 16 Punkten aus den vergangenen drei Rennen hat man die rote Laterne in der Team-WM nicht nur an Haas weitergeben können, denn zudem liegt man mittlerweile auf Rang acht mit nur sieben Punkten hinter Williams.
Neben den Updates ist auch Daniel Ricciardo einer der Faktoren für den AlphaTauri-Aufschwung, da der Australier mit seiner Erfahrung entscheidende Hinweise auf die Set-up-Richtung geben konnte und mit seinem siebten Platz in Mexiko auch punktetechnisch einiges beisteuern konnte. Der 34-Jährige merkt zudem selbst an, dass er einen Mindshift beim Team aus Faenza spürt, was nun mehr als nur ein reines Red-Bull-Juniorteam ist.
"Ich spüre eine Veränderung in der Mannschaft", sagt er. "Und auch wenn ich erst seit der Hälfte der Saison dabei bin, habe ich das Gefühl, dass sie sich ein wenig von dieser Art Juniorteam lösen wollen. Ich glaube, sie wollen anfangen, sich selbst ein bisschen mehr zu zeigen."
"Es gibt definitiv ein Element von: 'Ja, lasst uns aufsteigen.' Offensichtlich kommen nächstes Jahr eine ganze Reihe neuer Leute. Und wir beide, Yuki [Tsunoda] und ich, haben an den letzten Wochenenden sogar einige Punkte geholt. Ich glaube, das hat dem Team auch etwas gebraucht, etwas mehr Selbstvertrauen und ein bisschen Glauben. Ich erwarte also, dass sich das im nächsten Jahr fortsetzt."
Wirtschaftlichkeit neue Priorität Nummer 1?
Früher war der Sinn von AlphaTauri oder auch unter dem alten Namen Toro Rosso lediglich, potenzielle Red-Bull-Fahrer auszubilden, die Wirtschaftlichkeit stand dabei jedoch nicht so sehr im Fokus. Während die Ausbildung neuer Fahrer immer noch wichtig für das Team und für Red Bull ist, spielt das Element der Wirtschaftlichkeit jedoch nun eine größere Rolle.
2022 musste der Red-Bull-Konzern trotz boomender Formel 1 rund 50 Millionen Euro zusätzlich in das AlphaTauri-Team investieren, damit der Faenza-Standort keine Verluste schreibt. Seit dem Tod des Red-Bull-Eigentümers Dietrich Mateschitz ist das neue Management unter Führung von Oliver Mintzlaff jedoch erpicht darauf, dass AlphaTauri auch ohne Zuschüsse von Red Bull agieren kann.
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Ein Puzzlestück dafür - neben der in Zukunft vorgesehenen engeren Zusammenarbeit mit dem Red-Bull-Team -, war die Verpflichtung von Daniel Ricciardo als Ersatz für den gescheiterten Nyck de Vries. Der Australier kann mit seiner Erfahrung und Geschwindigkeit nicht nur dafür sorgen, dass AlphaTauri auf der Strecke bessere Resultate erzielt, sondern auch seine Persönlichkeit bringt große Marketingvorteile und die Möglichkeit, leichter Sponsoren anzulocken.
Ricciardo hochmotiviert: "Ich trainiere wie verrückt"
"Wir reden nicht mehr von einem Team, das im hinteren Teil des Feldes steht", sagt Ricciardo über die Zukunft des Teams. "Ich bin zuversichtlich, dass wir es vorantreiben können, und selbst in der kurzen Zeit, in der ich hier bin, habe ich das Gefühl, dass die Richtung, die ich eingeschlagen habe, und das, was wir in Mexiko erreichen konnten, dem Team auch ein wenig das Gefühl gegeben hat, dass wir das weiter verfolgen können."
"Also ja, es macht Spaß und ich genieße es. Ich bin wirklich gut drauf, und meine Winterpause wird nicht zu lang sein, weil ich vorher nicht da war. Ich freue mich also darauf, vielleicht ein bisschen frei zu haben, aber ich trainiere wie verrückt und will stark in die neue Saison starten."