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Logan Sargeant: Wie viele Unfälle räumt Williams ihm noch ein?
Logan Sargeant hatte seit seinem Debüt in Bahrain kein Rennwochenende ohne größeren Zwischenfall mehr - Noch hat der Rookie Rückendeckung vom Teamchef
(Motorsport-Total.com) - Nach den ersten fünf Rennen der Formel-1-Saison 2023 ist Logan Sargeant neben Nyck de Vries der einzige Pilot, der noch keinen WM-Punkt auf dem Konto hat. Dafür hatte der Rookie bereits mehrere Unfälle, darunter einen recht heftigen in Baku.
Hatte Sargeant bei seinem Debüt in Bahrain noch einen soliden zwölften Platz geholt, crashte er beim folgenden Rennen in Saudi-Arabien im Qualifying, in Australien räumte er beim letzten Neustart de Vries im AlphaTauri in der ersten Kurve ab.
In Aserbaidschan hatte er im Sprint-Shootout einen so heftigen Crash, dass er den Sprint selbst auslassen musste, und zuletzt in Miami wurde er 20. und Letzter, nachdem es bereits in der ersten Runde einen Kontakt mit Lance Stroll gegeben hatte.
Oder kurz gesagt: An vier der fünf Rennwochenenden wären für Sargeant vermutlich bessere Ergebnisse möglich gewesen. "Logan ist hier, weil er schnell ist", betont James Vowles. "Aber er muss damit anfangen, die Dinge zu kontrollieren und sauber abzuliefern", so der Williams-Teamchef.
Läuft es auf bekannten Strecken besser?
Dann die Pace sei für einen Rookie nicht schlecht, stellt Vowles klar. "In beiden Qualifying-Sessions in Baku schaffte er es in Q2. Das ist Konstanz. Und das ist das, wonach wir suchen", betont er. Trotzdem steht es im internen Qualifyingduell gegen Alexander Albon aus Sargeants Sicht 0:5.
"Ich erwarte nicht, dass er mit Alex' Tempo mithalten kann", betont Vowles in diesem Zusammenhang jedoch. "Außerdem hat er eine Reihe von Rennen hinter sich, an denen er noch nie teilgenommen hat", erinnert der Williams-Teamchef.
Fotostrecke: Miami: Die Fahrernoten der Redaktion
Nyck de Vries (5): Am Samstag ein kleiner Lichtblick, da konnte er erstmals in diesem Jahr ein Qualifyingduell gegen Tsunoda gewinnen. Der gute Eindruck war im Rennen dann aber gleich in der ersten Kurve wieder weg, als er von hinten in Norris reinkrachte. Kommt in seiner ersten kompletten Formel-1-Saison einfach nicht in Fahrt. Fotostrecke
Denn Bahrain, Saudi-Arabien und Baku kannte Sargeant zwar bereits aus der Formel 2, die Strecken in Miami und Melbourne waren jedoch komplett neu für ihn. Zudem betont Vowles im Hinblick auf Miami: "Es lagen [in Q1] nur drei Zehntel zwischen ihm und Alex."
Doch weil das Feld aktuell so eng zusammen sei, habe das einen Unterschied von neun Plätzen ausgemacht. Albon startete von Rang elf ins Rennen, Sargeant als 20. und Letzter. Auch für den "Rennunfall" mit Stroll macht Vowles seinem Fahrer keinen Vorwurf.
Miami-Rennen als besseren Test genutzt
Es sei einfach ein typischer Fall gewesen, bei dem "nicht genug Platz" gewesen sei. "Aber es war nicht so, dass einer von beiden etwas falsch gemacht hätte", betont der Teamchef, der verrät, Sargeant hätte sich selbst viel mehr darüber geärgert als er.
Denn so habe der US-Amerikaner das restliche Rennen immerhin als bessere Testsession nutzen können. Vowles erinnert: "Er ist ein Rookie, er hat erst eine Handvoll Rennen hinter sich. Und diese Chance ist von unschätzbarem Wert."
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Auch Sargeants Pace sei danach ganz ordentlich gewesen. "Seine Frustration besteht darin, dass er [ein sauberes Rennen] wollte, was er nicht bekam", erklärt Vowles, der aber auch betont, dass das Rennen von dem Vorfall abgesehen "positiv" gewesen sei.
Noch hat Sargeant also die Rückendeckung des Teams. Trotzdem wird es dringend einmal wieder Zeit für ein Rennwochenende ohne größeren Zwischenfall.