Günther Steiner: Haas ist jetzt wieder "ein normales Team"
Laut Teamchef Günther Steiner befindet sich sein Haas-F1-Team 2023 wieder in einem "normalen" Modus, nachdem die vergangenen Jahre eher turbulent verliefen
(Motorsport-Total.com) - Die vergangenen Formel-1-Saisons standen beim Haas-Team immer unter dem Motto "Schadensbegrenzung". Nachdem das amerikanische Team 2018 mit Renault um den vierten Platz in der Konstrukteurswertung kämpfte und am Ende knapp dahinter Fünfter wurde, folgten daraufhin eher schwierigere Jahre.
2019 war für das Team eine chaotische Saison, einerseits aufgrund der Saga um Titelsponsor Rich Energy und andererseits, weil man die Performance des Autos nicht durchblicken konnte und sich schließlich in der Entwicklung verrannte.
2020 folgte mit nur drei Punkten in 17 Rennen eine ebenfalls schwierige Saison, während man sich 2021 dazu entschied, das Auto gar nicht zu entwickeln, um den Fokus voll und ganz auf das neue Aerodynamikreglement 2022 zu legen. Doch laut Teamchef Günther Steiner ist mit dem ganzen Chaos nun Schluss.
Steiner: Auto für 2022 wurde nur "auf die Schnelle gemacht"
Auf die Frage, ob sich Haas 2023 wieder in einem normalen Entwicklungszyklus befindet wie 2018 und zuvor, sagt er: "Ich sage meinen Jungs jetzt immer: 'Egal, was hier passiert, wie gut wir sind, wir sind jetzt wieder ein normales Team, was auch immer normal bedeutet, denn wir entwickeln uns einfach weiter.'"
"Wenn man nicht da ist, wo man ist, entwickelt man sich weiter. In den letzten [drei Jahren] gab es offensichtlich keine Entwicklung. Wir können also nicht einmal darüber reden. Und vergangenes Jahr ... Das Team wurde gerade erst zehn Monate vorher zusammengestellt, und ich denke, sie haben 2021 einen sehr guten Job gemacht, um das Auto für 2022 herauszubringen. Aber alles wurde auf die Schnelle gemacht", erklärt Steiner.
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"Wir mussten eine Menge Probleme beheben. In diesem Jahr hingegen sind sie als Team zusammengewachsen, wie man an unserer Zuverlässigkeit gesehen hat, und sie arbeiten viel besser. Für uns ist dieses Jahr jetzt wieder ein normales Jahr, wie jedes andere Team auch."
Steiner sorgt sich nicht um Pace: "Können alles aufholen"
Kleinere Teams wie Hass werden vom Reglement nun auch begünstigt. Seit 2021 gibt es sowohl ein Handicap-System bei der Aerodynamik, was den Teams weiter hinten in der Teamwertung ermöglicht, mehr Zeit im Windkanal zu verbringen, als auch eine Budgetobergrenze, die verhindert, dass die Topteams viel mehr als die Mittelfeldteams ausgeben können.
"Wenn wir nicht da sind, wo wir sind, wo ist dann unser Problem?", fügt der Haas-Teamchef hinzu. "Was müssen wir entwickeln? Lasst es uns tun. Wir haben die Budgetobergrenze, und jetzt können wir es schaffen. Daher gerate ich nicht in Panik, wenn wir nach ein paar Rennen nicht da sind, wo wir sein wollen, denn wir können das aufholen in der Zukunft."
"Ich denke, wir werden das etwas später in der Saison definieren, nicht am Ende der Saison, sondern in der Mitte der Saison - werden wir sehen, wo wir hinwollen, wo unsere Schwächen nach dem Saisonstart liegen. Und dann geht es darum: Wo müssen wir die Mannschaft stärker machen? Und wie werden wir das tun?", so Steiner.