GP Bahrain
Bahrain-Qualifying in der Analyse: Das sind Verstappens Herausforderer!
Formel-1-Liveticker zum Nachlesen: +++ Mercedes: Podium ist noch möglich +++ Alonso: Podestchance "etwas unwirklich" +++ Marko: Alonso der größte Gegner +++
Hamilton: War besser als erwartet
Damit noch einmal zurück zum Mercedes-Werksteam. Hamilton bewertet das Qualifying sogar "positiv", denn: "Ich dachte, es wäre noch schlimmer." Tatsächlich habe sich das Auto "viel, viel besser" als gestern noch angefühlt.
Man habe über Nacht die Balance verbessern können. Das Qualifying sei dann "okay" gewesen, sagt der Rekordchampion und betont: "Ich dachte, wir würden Probleme haben, in Q3 zu kommen". So schlimm war es am Ende dann nicht.
"Aber insgesamt fehlt uns einfach Abtrieb", stellt er klar. Daher könne man nicht so früh wie Red Bull und Ferrari aufs Gas gehen. Er hoffe nun, dass die Longruns ähnlich gut seien wie 2022. Denn da war das die Stärke des Mercedes.
Warten wir mal ab, ob es morgen noch ein paar Plätze nach vorne geht.
Russell: Podium ist möglich
Der zweite Mercedes-Pilot gewann immerhin das teaminterne Duell. Er landete auf P6 einen Rang vor Hamilton. Auch er bestätigt: "Nach gestern lief es [heute] viel besser als erwartet." Über Nacht habe man etwas Performance gefunden.
"Das Auto war schön zu fahren", erklärt er und betont, der W14 sei eine viel bessere Ausgangsbasis als sein Vorgänger. Für morgen sei man zudem gut aufgestellt, um "mit Ferrari und Fernando" um P3 zu kämpfen.
"Ihre Rennpace ist immer etwas schlechter als ihre Qualifyingpace", erinnert er ans Vorjahr im Hinblick auf Ferrari. Da mache ihm Alonso im Aston Martin fast etwas mehr Sorgen ...
Krack: Schauen nur noch vorne!
Apropos Aston Martin: "Ich glaube, es geht nach vorne", antwortet Teamchef Mike Krack bei 'ServusTV' angriffslustig auf die Frage, ob morgen noch mehr drin sei. "Die Ferrari haben sehr kleine Flügel", erklärt er, und die eigenen Longruns seien stark gewesen.
"Von daher glaube ich schon, dass es nach vorne gehen kann, und wir werden auf jeden Fall alles versuchen", kündigt er an und betont, dass Punkte mit beiden Autos das Ziel seien. "Wir werden auf jeden Fall voll angreifen", verspricht er.
Bei 'Sky' stellt er zudem noch einmal klar: "Wir schauen nach vorn, wir schauen nicht nach hinten. Wir haben eine gute Rennpace. Wir haben, glaube ich, eine gute Strategie mit den Reifen von daher glaube ich, dass es schon nach vorne gehen kann."
Wolff: Müssen das Auto stark überarbeiten
Wir haben ja vorhin schon darüber gesprochen, dass Toto Wolff intern nun "ganz schwierige Fragen stellen" möchte. In seiner Medienrunde hat er inzwischen noch einmal präzisiert, was genau er damit meint.
"Ich denke nicht, dass dieses Paket irgendwann konkurrenzfähig sein wird", stellt er klar und betont: "Wir haben den ganzen Winter über unser Bestes gegeben, und jetzt müssen wir uns alle neu formieren und uns mit den Ingenieuren zusammensetzen."
"Es gibt keine heiligen Kühe, und wir müssen entscheiden, welche Entwicklungsrichtung wir einschlagen wollen, um wettbewerbsfähig zu sein und Rennen zu gewinnen", so Wolff, der klarstellt: "Ich bin mit sicher, dass wir in dieser Saison Rennen gewinnen können."
Doch man müsse "mittel- und langfristig" denken. Und da sei es klar, dass man das Auto stark überarbeiten müsse.
Albon: Hatten noch mehr verdient!
P15 und P16 ist für Williams eigentlich eine positive Überraschung, denn der FW45 gilt bei vielen als das langsamste Auto im Feld. Alexander Albon ist daher auch zufrieden, "aber wir hätten mehr verdient gehabt", ärgert er sich gleichzeitig.
Zwar sei das Ergebnis "wahrscheinlich unerwartet" gewesen, gesteht er. "Leider ist mein Frontflügel in Q2 gebrochen", berichtet er. Dadurch konnte er da keine Zeit setzen. Das sei "frustrierend", denn er glaubt, er hätte seine Q1-Zeit noch verbessern können.
Da fuhr er eine 1:31.461, und die alleine hätte in Q2 schon für P13 gereicht. Mit einer Verbesserung hätte es womöglich bis auf P11 nach vorne gehen können. Albon geht sogar noch weiter und sagt, man habe dadurch "eine Chance" auf Q3 verpasst.
Teamkollege Sargeant hätte ebenfalls Pech: Er fuhr in Q1 die gleiche Zeit wie Norris. Weil er die Zeit aber nach dem Briten setzte, schied er als 16. aus. Und ohne einen kleinen Fehler in Sektor 1 hätte er es wohl auch in Q2 geschafft.
Hülkenberg: Noch ist nichts gewonnen
"Ich bin zufrieden", sagt der Deutsche bei 'ServusTV' nach seinem Q3-Comeback und erklärt: "Man hat es am Freitag schon gesehen, dass unser Auto auf eine Runde ganz ordentlich funktioniert, dass wir konkurrenzfähig sind."
"Da war ich eigentlich nicht überrascht. Die Runden zu produzieren, das ging gut. Ich habe einen guten Rhythmus gefunden. Darüber bin ich sehr happy, denn darauf kann man aufbauen. [...] Aber: Am Sonntag werden die Brötchen gebacken und verdient", erinnert er.
"Das ist der wahre Härtetest für uns. Es wird ein schwieriges Rennen für uns, glaube ich", so Hülkenberg, der trotzdem "Punkte" als Ziel ausgibt. Aber was war beim Teamkollegen los? Magnussen flog ja bereits in Q1 raus.
"Wir hatten Verkehr in der letzten Kurve beim zweiten Versuch", löst der Däne auf und erklärt schulterzuckend: "Es war so eng, das gesamte Feld war zusammengeschoben. Wenn du da ein kleines bisschen was verlierst, dann ist es vorbei."
Alfa Romeo will im Rennen in die Top 10
Auch Alfa Romeo peilt morgen die Punkte an. Die Ausgangsposition ist allerdings schlechter als bei Hülkenberg, denn Bottas und Zhou starten von P12 und P13. Trotzdem betont der Finne, dass Punkte "definitiv" das Ziel seien.
"Wir haben Q3 nur knapp verpasst. Aber das Mittelfeld ist wirklich eng und alles kann noch passieren", erklärt er und betont, beim Test habe man im Renntrimm gut ausgesehen. Konkrete Vorhersagen seien aber natürlich schwierig.
Auch Teamkollege Zhou erklärt, er wolle morgen "ein paar Positionen" gutmachen. "Im vergangenen Jahr haben wir uns durch das Feld nach vorne gearbeitet, und ich sehe keinen Grund, warum wir das nicht wiederholen sollten", so der Chinese.
Damals startete er von P15 und punktete am Ende als Zehnter bei seinem Formel-1-Debüt.
Ocon: Mehr war heute nicht drin
Alpine gehört aktuell sicher zu den Enttäuschungen im Feld. Ocon schaffte es immerhin in Q3 und startet morgen von P9, Teamkollege Gasly wurde bei seiner Alpine-Premiere jedoch 20. und damit Letzter. Ein Debakel.
"Natürlich ist das nicht der Start in die Saison, den wir uns gewünscht haben", gesteht Gasly und erklärt: "Leider habe ich mich heute mit dem Auto nicht ganz wohlgefühlt, und das bedeutete, dass wir weit unter unserem wahren Niveau waren."
Eine andere Erklärung für sein Q1-Aus liefert er nicht. Teamkollege Ocon erklärt, dass das Auto besser als beim Test vor einer Woche gewesen sei. Trotzdem weiß auch er: "Die Autos vor uns sind momentan schneller."
Denn er habe im Qualifying "das Maximum" aus dem A523 geholt - und das reichte eben nur für P9. Morgen wäre er daher schon mit Punkten happy. Ziemlich bescheidene Ansprüche für ein Werksteam ...