Helmut Marko begeistert: Selten so guten ersten Test gehabt!
Das dürfte die Konkurrenz nicht sehr gerne hören: Red Bull befindet sich schon wieder in guter Frühform und kommt laut Helmut Marko gut aus den Startlöchern
(Motorsport-Total.com) - Muss die Konkurrenz schon wieder einen richtig starken Red Bull fürchten? Max Verstappen war am ersten Tag der Formel-1-Testfahrten in Bahrain der schnellste Mann und hat zudem auch dafür gesorgt, dass der RB19 mit 157 Runden die meisten Kilometer aller Teams abgespult hat. Das neue Auto scheint auf den ersten Blick also schnell und zuverlässig zu sein.
Nicht einmal Motorsportkonsulent Helmut Marko findet am Donnerstag etwas zu meckern: "Wir sind sehr zufrieden. Das ganze Vorbereitungsprozedere ist optimal abgelaufen", lobt er im Gespräch mit 'Sky' und sagt: "Ich glaube, wir haben selten so eine gute erste Testphase gehabt."
Das dürfte die Konkurrenz nicht gerne hören, denn Red Bull war schon 2022 das dominante Team und hat 17 von 22 Rennen gewonnen. Klar, dass der RB19 daher auch nur eine Weiterentwicklung seines Vorgängers ist, was mögliche Probleme zu Testbeginn auch minimiert und dem Team eine ganz andere Basis verschafft.
"Wir sind eigentlich nur noch mit der Feinabstimmung beschäftigt", sagt Marko. "Und das sind diverseste Sachen wie Motorbremse, Bremskraftverteilung und und und. Wir sind noch nicht am Optimum, aber deshalb sind wir ja da, dass wir lernen. Und soweit passt das alles zusammen."
Verstappen mit weiteren Schritten
Auch Max Verstappen, der als einziger Pilot am Donnerstag den kompletten Testtag für sich alleine nutzen konnte, scheint schon wieder im Rhythmus zu sein und sich über den Winter noch einmal gesteigert zu haben, wie Marko meint.
"Ich glaube, Max hat wieder einen Fortschritt gemacht", lobt er. "Unser Reifenabbau ist sehr, sehr gut im Vergleich zu den anderen. Das heißt, er hat in dieser Richtung einen weiteren Schritt gemacht. Und er gibt ganz präzise Aussagen."
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Es sieht also gut aus für die amtierenden Weltmeister, doch natürlich weiß auch Red Bull nicht, was die Konkurrenz gemacht hat und unter welchen Bedingungen sie den ersten Testtag gefahren sind. Doch natürlich hat der Österreicher die Konkurrenz auch ein wenig beobachtet und war noch nicht sonderlich angetan von dieser.
Bei der Beobachtung von Ferrari sei ihm etwa aufgefallen, dass dieser wieder ziemlich herumhüpft. "Das wundert mich nach dem Vorjahr, da haben sie es fast weg gehabt", sagt er. Auch Mercedes sei laut ihm "noch etwas unruhig". Trotzdem sieht es für Marko so aus, "als ob wieder die ersten Drei deutlich vorne sein werden" - trotz eines Fernando Alonso auf Platz zwei der Zeitentabelle.
(Noch) Keine Beanstandungen bei der Konkurrenz
Apropos Konkurrenz: Natürlich schaut sich Red Bull auch die Autos der Konkurrenz ganz genau an und inwiefern diese nach Ansicht des Teams mit dem Regelbuch übereinstimmen. So hatte Ferrari etwa für ein wenig Aufsehen mit den sogenannten "Slot Gap Seperator Brackets" gesorgt, also jene Trennelemente zwischen den einzelnen Flügelblättern.
Diese waren im Vorjahr bei Mercedes noch für illegal beanstandet worden, scheinen sich aber bei Ferrari im legalen Rahmen zu bewegen. Auch Marko sagt: "Wir haben da keine großen Bedenken bis dato."
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"Aber natürlich konzentrieren wir uns in erster Linie auf unser Team", fügt er an. Denn Red Bull steht trotz guter Basis vor einer schwierigen Saison. Denn was das Team einschränken könnte, ist die deutlich geringere Entwicklungszeit im Vergleich zur Konkurrenz, weil man zum einen Weltmeister ist und noch einmal zehn Prozent aufgrund des Cost-Cap-Verstoßes abgezogen bekommt.
"Das heißt: Das, was wir im Windkanal machen, muss sitzen", so Marko. "Wir können nicht experimentieren, sondern müssen das, was wir wollen, praktisch mit jedem Versuch umsetzen."