• 23. Dezember 2022 · 08:05 Uhr

Zehn Rookies und ein Chamäleon: Die Bilanz der F1-Freitagsfahrer 2022

Die Bilanz der neuen Freitagsfahrerregel in der Formel 1: Zehn Rookies kamen zum Einsatz, einer davon trug in diesem Jahr sogar fünf verschiedene Farben

(Motorsport-Total.com) - Vor der Formel-1-Saison 2022 ließ die FIA eine Änderung ins Sportliche Reglement aufnehmen, die Nachwuchsfahrern einen stärkeren Zugang zur Formel 1 ermöglichen sollte. Seit diesem Jahr sind die Formel-1-Teams verpflichtet, zwei Freie Trainings pro Saison einem Fahrer zu geben, der noch nicht mehr als zwei Grands Prix absolviert hat.

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Eins von fünf: Ja, Nyck de Vries trug auch die McLaren-Farben! Zoom Download

Das hat dazu geführt, dass 2022 insgesamt zehn Piloten an einem Grand-Prix-Wochenende teilnehmen durften, die zuvor noch kein Formel-1-Rennen absolviert hatten. Einzig Pietro Fittipaldi hatte 2020 schon zwei Rennen für Haas bestritten, fiel aber trotzdem noch unter die Rookie-Regel - genau wie Guanyu Zhou, der sein Stammcockpit aus diesem Grund nicht abgeben musste.

Zumindest musste er das in der Theorie nicht, denn auch der Chinese setzte in dieser Saison zweimal aus. Alfa Romeo ließ nämlich Robert Kubica insgesamt viermal ans Steuer, dessen Einsätze aber freiwillig waren und nicht vom Reglement erzwungen. Ansonsten setzte nur Haas mit Antonio Giovinazzi auf einen Nicht-Rookie-Freitagsfahrer.

Von den Rookies bekam Nyck de Vries die meiste Einsatzzeit. Gleich viermal durfte der Niederländer, der 2023 Stammfahrer bei AlphaTauri wird, an einem Training teilnehmen. Das Kuriose: Mit Mercedes (Frankreich und Mexiko), Aston Martin (Italien) und Williams (Spanien) fuhr er gleich für drei verschiedene Teams.

Weil er zudem noch für seinen zukünftigen Arbeitsgeber den Test in Abu Dhabi fuhr, saß de Vries 2022 gleich in vier aktuellen Formel-1-Boliden. Und beinahe wären es sogar fünf gewesen, wenn McLarens Lando Norris sich nicht für das Brasilien-Wochenende fitgemeldet hätte.


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Auch Logan Sargeant war gleich viermal im Einsatz, allerdings nur für ein Team: Williams. Sie wollten dem Amerikaner durch die Einsätze Punkte für die Superlizenz verschaffen, die Sargeant am Ende aber nicht nötig gehabt hätte.

Der Neuseeländer Liam Lawson kam bei Red Bull und AlphaTauri auf drei Trainingseinsätze für zwei verschiedene Teams, Robert Schwarzman (Ferrari), Jack Doohan (Alpine) und Pietro Fittipaldi (Haas) durften jeweils zweimal für ihr jeweiliges Team ran.

Jüri Vips (Red Bull), Alex Palou, Patricio O'Ward (beide McLaren), Felipe Drugovich (Aston Martin) und Theo Pourchaire (Alfa Romeo) bekamen jeweils eine Ausfahrt. Einen Fahrer aus dem deutschsprachigen Raum gab es 2022 nicht (zur Übersicht aller Freitagsfahrer 2022).

Ja später die Saison, desto mehr Fahrer

Nach Serien aufgeteilt ergibt sich dabei folgendes Bild: Sechs der Fahrer kamen aus der Formel 2, die beiden McLaren-Tester aus der IndyCar-Serie. Die Formel E stellte mit de Vries einen Kandidaten, Schwarzman und Fittipaldi füllten 2022 die Rolle des Testfahrers in der Formel 1 aus, wobei der Brasilianer nebenbei alle sechs Saisonrennen in der European Le-Mans-Serie fuhr.

Die Verteilung der beiden Trainingseinsätze war bei den meisten Teams auf das Saisonende ausgerichtet. Bei gerade einmal einem der ersten elf Grands Prix gab es Freitagsfahrer: beim Formel-1-Event in Barcelona. Williams und Red Bull nutzten dabei ihre erste Möglichkeit, zudem war auch Kubica für Alfa Romeo im Einsatz.


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Nachdem in Frankreich (zwei), Ungarn (einer), Belgien (einer) und Italien (zwei) vereinzelt Freitagsfahrer eingesetzt wurden, mussten die meisten Teams ihre Schuld am Saisonende noch bei den letzten vier Rennen begleichen, von denen Brasilien aufgrund des Sprintevents aber praktisch ausgeschlossen war.

Daher waren in Austin und Mexiko jeweils fünf Freitagspiloten im Einsatz, bevor beim Saisonfinale in Abu Dhabi gleich acht Fahrer dabei waren, die kein Stammcockpit in der abgelaufenen Saison innehatten.

Regel gilt auch 2023

Da ist es auch wenig verwunderlich, dass die besten Platzierungen der Rookies auch beim Abschluss erzielt wurden: Liam Lawson wurde für Red Bull Fünfter, Robert Schwarzman im Ferrari Siebter. Ansonsten war nur de Vries (9.) für Mercedes in Frankreich unter den Top 10. Allerdings muss erwähnt werden, dass die Programme der Rookies auch meist nicht auf Bestzeiten ausgelegt sind.


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Auch für das Formel-1-Jahr 2023 ist in Artikel 32.4 c) des Sportlichen Reglements wieder die gleiche Regelung bezüglich der Freitagsfahrer festgelegt: "On one (1) occasion in each car entered for the Championship during each Championship, each Competitor must use a driver who has not participated in more than two (2) Championship races in their career."

Somit müssen auch im kommenden Jahr alle Teams beide Stammfahrer jeweils einmal aussetzen lassen. Einzig bei McLaren, AlphaTauri und Williams ist das anders, da sie mit Oscar Piastri, Logan Sargeant und Nyck de Vries Fahrer einsetzen, die schon unter die Rookieregel fallen. Somit wird ihre Pflicht beim ersten Saisonrennen bereits abgegolten werden.

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