Krack sieht "guten Fortschritt": Wird Aston Martin noch WM-Sechster?
Mit zwei guten Ergebnissen hat sich Aston Martin in der WM an Haas und AlphaTauri vorbeigeschoben: Holt sich der Rennstall nun auch noch Alfa Romeo?
(Motorsport-Total.com) - Aston Martin hat sich in den vergangenen beiden Rennen in eine gute Position gebracht, um Platz sieben in der Konstrukteurs-WM zu holen. Lange Zeit lag der Rennstall von Sebastian Vettel nur auf dem vorletzten Platz, doch dank 20 Punkten in Singapur und Suzuka hat man sich an Haas und AlphaTauri vorbeischieben können.
Sogar der sechste Platz von Alfa Romeo ist absolut in Reichweite: Nur sieben Punkte fehlen bis dahin, und der Rennstall hat in den vergangenen neun Rennen nur einen einzigen Zähler sammeln können (zum WM-Stand).
Laut Teamchef Mike Krack seien die jüngsten Ergebnisse ein großer Motivationsschub für das Team gewesen, das jedoch nun nicht nachlassen darf: "Selbstvertrauen ist nicht alles", sagt er. "Du brauchst auch ein schnelles Auto. Mit Selbstvertrauen alleine erreichen wir nicht viel."
"Wir wissen, wo wir mit unserem Auto stehen. Wir haben zwar ein paar Fortschritte über das Jahr gemacht, in einem normalen Rennen würden wir aber sicherlich Probleme haben, einen sechsten Platz einzufahren", so Krack. "Wir müssen realistisch bleiben. Vier Rennen sind es noch, und wenn wir weiter punkten können, dann besteht die Chance, dass wir noch eine Position gutmachen können."
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"Aber", warnt er weiter. Das geht auch andersherum: "Wenn eines unserer Gegnerteams massiv punktet, dann könnten wir auch noch eine Position verlieren." Aktuell liegt Aston Martin jeweils elf Punkte vor Haas und AlphaTauri, die punktgleich um Platz acht kämpfen.
"Es sind also vier Rennen, das ist noch lang, und wir müssen weiter gute Leistungen zeigen", so der Teamchef, dem aber die jüngsten Ergebnisse Mut machen: "In den letzten zwölf Rennen haben wir zehn Mal gepunktet. Ich denke, man kann sehen, dass wir uns auf einem guten Weg befinden."
Wechsel auf Intermediates der Schlüssel
In Suzuka profitierte das Team von einer mutigen Strategieentscheidung, als man Sebastian Vettel nach dem Neustart als ersten Piloten auf Intermediates holte. Das machte sonst nur Williams mit Nicholas Latifi, der dafür mit seinen ersten Saisonpunkten belohnt wurde.
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"Wir hatten darüber gesprochen. Wir hatten Zeit, das zu diskutieren, wie gehen wir das an?", sagt Krack über die Strategie. "Und dann haben wir das gemeinsam entschieden. Letztlich musste der Fahrer die letzte Entscheidung treffen, denn wir sehen nicht alle Streckenbedingungen. Er hatte das letzte Wort, und wir waren bereit."
"Und ich denke, das war der Schlüssel, aber auch, dass wir Latifi beim Boxenstopp überholen konnten, denn sonst wären wir nicht vor Fernando [Alonso] ins Ziel gekommen. Im Grunde waren diese beiden Entscheidungen entscheidend", so Krack.
Liegt Aston Martin der Saisonendspurt?
Für den Teamchef war Suzuka neben Monaco, Baku und Kanada Vettels beste Leistung in der Saison 2022. "Aber das hier ist sticht noch einmal heraus, denn er hat dem Ganzen ein kleines Extra gegeben, das das Auto vielleicht nicht hat."
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Das wird Aston Martin auch brauchen, will man Alfa Romeo noch einholen, zumal die noch anstehenden Strecken wenig gemeinsam haben mit den Strecken, auf denen Aston Martin gut war. "Die nächsten Rennen sind alle sehr ähnlich, was die Charakteristik angeht", sagt Krack.
"Sie sind nicht so wie die Strecken in Baku, Singapur und Monaco. Es wird also schwieriger für uns als bei den genannten Rennen." Trotzdem bleibt er hoffnungsvoll: "Es könnte in Sao Paulo regnen, und wir haben auch einen Sprint in Sao Paulo. Es gibt also noch einige Möglichkeiten. Und es gibt keine Strecke, von der wir glauben, dass sie wirklich schlecht für uns wäre. Schauen wir mal."