• 26. Mai 2022 · 21:07 Uhr

Günther Steiner: "Müssen mit beiden Fahrern Punkte holen"

Mick Schumacher hat in 27 Rennen noch keinen WM-Punkt geholt, weshalb sich Haas-Teamchef Günther Steiner Sorgen macht, dass er unruhig werden könnte

(Motorsport-Total.com) - Mick Schumacher ist nach sechs von 22 Rennen der Formel-1-Saison 2022 neben Nicholas Latifi der einzige Stammfahrer, der bislang in der WM noch keine Punkte angeschrieben hat. In Miami (Kollision mit Sebastian Vettel) und Barcelona (Rückfall im Finish des Rennens) war er knapp dran. Doch nach 27 Rennen wartet er immer noch auf den ersten Zähler seiner Karriere.

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Günther Steiner erwartet von Mick Schumacher, dass er bald Punkte holt Zoom Download

Seitens des Haas-Teams gibt's keine öffentliche Kritik an Schumacher. Doch Günther Steiner macht keinen Hehl draus, "dass wir überall punkten müssen, und wir müssen mit beiden Fahrern Punkte holen. Da steckt harte Arbeit dahinter, aber irgendwann muss uns das gelingen", sagt der Teamchef.

Kevin Magnussen hat an drei der sechs bisherigen Wochenenden gepunktet und liegt mit 15 Zählern an zehnter Stelle der Fahrer-WM. Steiner hält es für möglich, dass das erste Punkteresultat auch bei Schumacher einen Knoten lösen könnte: "Das würde ihm Selbstvertrauen bringen. Ob es sich auch auf seine reine Fahrperformance auswirkt, ist aber schwer zu sagen."

Steiner: "Irgendwann wird es klappen"

"Letzte Woche hätte eine gute Woche werden können", sagt Steiner. "Und davor war Miami auch ein gutes Wochenende. Aber geklappt hat's noch nie. Jedes Mal, wenn's gut läuft, passiert irgendwas. Wir sind fast dort. Irgendwann wird es klappen, denn das Auto ist gut genug. Ich bin sicher, dass er das schaffen kann."

Dass Schumacher dann, wenn er erstmals in die Punkte gefahren ist, übermütig werden könnte, befürchtet Steiner nicht: "Mehr Sorge bereitet mir, dass er verzweifelt wird und zu viel probiert, das Auto überfährt. Das könnte eher passieren. Aber ich denke, er ist sehr nahe dran. Das Wichtigste ist jetzt, geduldig zu bleiben."

Barcelona: Falsche Strategie kostet besseres Ergebnis

In Barcelona wurde Schumacher 14. Am Ende fehlte eine halbe Minute auf den zehnten Platz (Yuki Tsunoda im AlphaTauri). Dabei lag Schumacher noch in Runde 57 von 66 vor dem Japaner. Aber mit seiner Zweistoppstrategie und den ältesten Reifen im Feld (am Ende 35 Runden alte Mediums) wurde er in den letzten zehn Runden nach hinten durchgereicht.

"Es hat sich im ersten Stint abgezeichnet, dass drei Stopps besser sind. Wir haben aber die Strategie nicht umgestellt", sagt Schumacher. "Aber daraus können wir lernen, das müssen wir verstehen. Das Team hatte mehrere Meetings dazu, und ich glaube, wir verstehen, wo das Problem liegt. Ich bin mir sicher, dass wir das jetzt besser im Griff haben."

"Wir wussten, dass der harte Reifen nicht funktioniert. Der Medium war okay, aber nicht so gut wie zwei weiche Sätze. Der Medium hatte eine bessere Reputation, als er im Endeffekt dann war. Das ist unglücklich, aber wenn du halt ein, zwei Runden zu spät reagierst, dreht das ziemlich schnell."

Schumacher verliert die Ruhe nicht

"Es ist manchmal eine Frage von Sekunden. Wenn du an der Boxeneinfahrt vorbei bist, kostet dich das erstmal eine Runde. Dann diskutierst du nochmal eine halbe Runde, und die nächste Runde ist weg. Zwei Runden, und das hat uns in unserem Fall vier Positionen gekostet", rechnet er vor.

Steiners Angst, dass er unter Druck zu viel riskieren und die nötige Ruhe verlieren könnte, teilt Schumacher nicht: "Es kommen noch viele Rennen. Es geht nur drum, die richtig zu nutzen", zeigt er sich cool, stellt aber gleichzeitig klar: "Ich will Punkte sammeln. Dafür bin ich hier. Ich möchte in der WM möglichst weit vorn sein."

"Die letzten zwei Rennen waren sehr gut. Ich hatte das Gefühl, dass wir dazu in der Lage gewesen wären, Punkte zu holen. Aus unterschiedlichen Umständen ist uns das nicht gelungen. Es ist nicht so, dass mich das groß unter Druck setzt. Ich freue mich einfach drauf, das Auto zu fahren", sagt Schumacher vor Monaco.

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