Jean Todt: Warum Schumacher Häkkinen gemocht hat
Michael Schumacher und Mika Häkkinen lieferten sich eines der packendsten Duelle in der Formel-1-Geschichte - Jean Todt blickt auf das Verhältnis der Rivalen zurück
(Motorsport-Total.com) - Mann gegen Mann, Rad an Rad: Davon lebt die Formel 1. In dieser Saison elektrisiert das Duell zwischen Lewis Hamilton und Max Verstappen die Königsklasse. Vor mehr als zwei Jahrzehnten waren es Michael Schumacher und Mika Häkkinen, die den Sport mit ihren packenden Zweikämpfen prägten.
1998/99 konnte sich Häkkinen durchsetzen und wurde im McLaren-Mercedes Weltmeister. Danach begann Schumachers Siegesserie mit Ferrari, die erst 2004 mit dem fünften Titel in Folge endete. Sein damaliger Teamchef Jean Todt erlebte die Rivalität zwischen dem Deutschen und dem Finnen hautnah mit.
"Ich glaube, sie mochten sich", sagt der 75-Jährige rückblickend im Gespräch mit dem französischen TV-Sender 'Canal+'. "Mika Häkkinen ist jemand, den ich regelmäßig treffe und den ich sehr schätze, weil er ein extrem ehrlicher, loyaler Mensch ist."
"Er ist mit beiden Beinen auf dem Boden geblieben, was auch sehr wichtig ist, denn oft macht einen der Erfolg ein bisschen verrückt", weiß der ehemalige Ferrari-Teamchef und heutige FIA-Präsident. "Das war bei ihm nicht der Fall. Das war auch bei Michael nicht der Fall. Das sind Eigenschaften, die besonders erfreulich sind."
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Auf die Frage, ob er Schumacher für den größten Fahrer in der Geschichte der Formel 1 hält, hat Todt eine klare Antwort: "Nein. Ich habe ihn nie als den größten Fahrer der Geschichte betrachtet, denn ich denke, das ist sehr schwer zu sagen."
"Die Formel 1 feierte vor nicht allzu langer Zeit ihr 70-jähriges Bestehen. Ich denke, es gibt bessere Fahrer in verschiedenen Epochen. Wir erinnern uns an Fangio, er war der beste Fahrer seiner Zeit. Michael war der beste Fahrer seiner Zeit. Heute können wir sagen, dass Hamilton der beste Fahrer seiner Zeit ist", findet Todt.
"Aber es gab auch Jim Clark, der der beste Fahrer seiner Zeit war. Oft kann man für einen Zeitraum von zehn Jahren sagen, dass es einen Fahrer gibt, der sich hervorgetan hat. Dann kann man zwar versuchen, das anhand der Titel zu quantifizieren, aber zu Fangios Zeiten gab es acht Grands Prix pro Jahr", weiß der FIA-Präsident.
"Man konnte während des Rennens das Auto wechseln, man konnte das Auto seines Teamkollegen nehmen. Das Punktesystem war anders. Die Dinge sind anders, deshalb glaube ich nicht, dass man sie vergleichen kann. Aber das ist in jedem Sport so."