Mutige Ansage: Sergio Perez will besser sein als sein Red Bull
Sergio Perez spricht über die Änderungen, die er bei Red Bull schon bei der ersten Ausfahrt spüren kann, und setzt sich selbst ein ehrgeiziges Ziel
(Motorsport-Total.com) - "Ich hatte noch nicht einmal wirklich Urlaub", sagt Sergio Perez vor seinen ersten anstehenden Testfahrten mit Red Bull. Weil die Formel-1-Saison 2020 so spät beendet wurde und der Vertrag des Mexikaners mit den Bullen so spät zustande kam, blieb ihm kaum Zeit, um sich wirklich zu erholen. Zwar ist das mittlerweile zweieinhalb Monate her, doch Perez verzichtete freiwillig auf eine Pause.
"Ich habe unermüdlich an meiner Fitness gearbeitet, um so bereit wie möglich zu sein", sagt "Checo". Zudem habe er bereits viel Zeit mit den Ingenieuren verbracht, um sich intensiv auf seine neue Herausforderung einzustellen und schnellstmöglich auf Speed zu sein.
In der vergangenen Woche bekam Perez die Gelegenheit, erstmals im Red-Bull-Auto zu sitzen - erst im alten von 2019, dann auch im neuen RB16B der kommenden Saison. Schon auf den ersten Metern konnte er dabei die Unterschiede vom neuen Auto zu seinem bekannten RP20 von Racing Point erkennen: "Es ist recht anders", sagt er.
"Dinge wie die starke Front kann man schon entdecken, wenn man ins Auto springt und wenn man im Simulator fährt. Das geht ziemlich schnell", sagt er. Ansonsten spielt Perez aber seine Eindrücke herunter, schließlich fuhr er nur einen Teil eines Filmtages, bei dem das Team auf 100 Kilometer beschränkt ist und spezielle Reifen fahren muss.
"Kann sehen, warum sich nicht jeder anpassen kann"
"Von daher möchte ich noch keine Schlüsse ziehen, aber ich kann schon sehen, dass das Auto gutes Potenzial besitzt." Was Perez auch sehen kann: Warum sein Vorgänger Alexander Albon so große Probleme mit dem RB16 zu haben schien. Das Auto galt als schwierig zu fahren, was vor allem dem Thailänder nicht entgegenkam.
"Es ist ein Auto, bei dem ich sehen kann, warum sich nicht jeder Fahrer daran anpassen kann", sagt er. Dass will er mit Erfahrung wettmachen und lernen, wie man das meiste aus dem Auto herausholt. "Ich hoffe, das dauert nicht allzu lange."
Beim Filmtag in der Vorwoche konnte "Checo" schon einmal die Grundsteine dafür legen. Perez fühlt sich jetzt im Auto bereits deutlich wohler und ist besser mit allen Prozeduren bei Red Bull vertraut. "Auch wenn es nur ein Filmtag ist, kann man Dinge im Hintergrund machen, um ein bisschen besser zu kommunizieren. Das Echte startet dann erst in Bahrain, aber darauf freue ich mich."
Perez' Ziel: Besser sein als das Auto
Perez will endlich loslegen und die große Chance in seiner Karriere nutzen. Nach Jahren im Mittelfeld bekommt er mit Red Bull nun eine Möglichkeit, regelmäßig um Siege kämpfen zu können. Mit Racing Point gelang ihm in Bahrain 2020 überraschend sein erster - jetzt möchte er mehr.
Ein konkretes Ziel in Zahlen hat er sich für 2021 nicht gesetzt, dafür aber eines in relativen Dimensionen: "Ich möchte besser sein als das Auto", stellt er klar. Soll heißen: "Wenn wir ein Auto haben, das gut genug für die Meisterschaft ist, dann will ich sicherstellen, dass ich sie gewinne. Und wenn wir ein Auto haben, das gut genug für Platz zwei ist, dann will ich auch die Meisterschaft."
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Zwar setzt sich Perez mit seinen Ansagen selbst unter Druck, das ist aber der Ansatz, den er in jedem Jahr wählt. "Ich versuche mehr zu liefern, als möglich ist, um das Team anzutreiben. Wochenende für Wochenende. Die Saison ist lang, von daher wird Konstanz der Schlüssel zum Erfolg sein."
"So gehe ich jedes Jahr an. Ich denke nicht, dass sich etwas daran ändert, wenn ich bei einem Topteam fahre. Ich muss einfach das gleiche machen. Und wenn ich weiß, wie man das macht, dann liefere ich auch ab."