Formel-1-Newsticker
Formel-1-Liveticker: Was bedeutet der Honda-Ausstieg für Red Bull?
Aktuell im Formel-1-Liveticker: +++ Honda verkündet Formel-1-Ausstieg +++ Nach der Saison 2021 ist Schluss +++ Welche Auswirkungen hat das auf Red Bull? +++
#FragMST
Leon möchte von uns wissen, ob Red Bull 2022 aus der Formel 1 aussteigen könnte. Möglich ist das, ja. Zwar hat man das Concorde Agreement bis 2025 unterschrieben, es gibt allerdings eine jährliche Ausstiegsmöglichkeit. Allerdings betont man bei Red Bull selbst, dass man auch ohne Honda weitermachen möchte. Ob es dazu kommt? Das lässt sich zum jetzigen Zeitpunkt unmöglich sagen. Aber müsste ich mein Geld setzen, dann würde ich darauf tippen, dass Red Bull auch 2022 weiter dabei ist. Irgendwie wird man sich wohl mit Renault zusammenraufen müssen ...
Heute vor 32 Jahren ...
Passt ganz gut zum großen Thema an diesem Vormittag: Heute vor 32 Jahren gewann Alain Prost im McLaren-Honda den Großen Preis von Spanien 1988. Teamkollege und WM-Rivale Ayrton Senna wurde nur Vierter. Kurios: Wegen der damaligen Regelung der Streichresultate konnte Prost seinen Vorsprung in der WM trotzdem nicht ausbauen, er blieb fünf Punkte vor Senna, der ein Rennen später in Japan Weltmeister wurde.
Neuer Hersteller?
Wo hoch stehen die Chancen, dass bis 2022 ein neuer Hersteller einsteigt, mit dem sich Red Bull zusammentun könnte? Ehrlich gesagt nicht besonders gut. Die aktuellen Hybridmotoren sind so komplex, dass es unmöglich ist, in einem Jahr einen konkurrenzfähigen Antrieb zu bauen. Was man dabei nicht vergessen darf: Die anderen Hersteller sind bereits seit dem Beginn der Hybridära in der Saison 2014 dabei und haben viele Jahre Vorsprung. Und bei Honda hat es nach dem Einstieg zur Saison 2015 mehr als vier Jahre gedauert, ehe man erstmals ein Rennen gewinnen konnte.
Honda-Meilensteine in der Formel 1
Die komplette Geschichte von Honda in der Formel 1 haben wir übrigens auch in dieser Fotostrecke einmal für dich zusammengefasst.
Fotostrecke: Honda-Meilensteine in der Formel 1
Bereits 1964 befindet sich der erste Werks-Honda auf einer Formel-1-Rennstrecke. Pilotiert wird der Wagen zunächst vom US-Amerikaner Ronny Bucknum. Fotostrecke
Nicht der erste Ausstieg ...
Erstmals war Honda in den Jahren 1964 bis 1968 mit einem eigenen Werksteam in der Formel 1 vertreten. Anschließend kehrte man erst 1983 als Motorenhersteller zurück. Das war zugleich die erfolgreichste Phase der Japaner, in der man mit Williams und McLaren mehrere WM-Titel gewinnen konnte. Der nächste Ausstieg erfolgte nach der Saison 1992. Anschließend war man von 2000 bis 2008 noch einmal mit dabei, bevor der dritte Rückzug folgte. Bis heute legendär: Ross Brawn kaufte zur Saison 2009 die Überreste des Werksteams auf und wurde damit Weltmeister.
Horner: Honda-Ausstieg eine "Herausforderung"
"Diese Entscheidung stellt uns als Team natürlich vor Herausforderungen, aber wir waren bereits in dieser Situation. Und da wir gut aufgestellt sind, sind wir dafür gerüstet, wirkungsvoll zu reagieren, wie wir es bereits in der Vergangenheit bewiesen haben", erinnert der Red-Bull-Teamchef an die Trennung von Renault vor einigen Jahren und erklärt: "Unser gemeinsamer Fokus für die verbleibende Saison 2020 und die Saison 2021 bleibt unverändert."
"Wir kämpfen um Siege und um die Meisterschaft. Und da wir das jüngste Concorde-Agreement der Formel 1 unterzeichnet haben, bleibt das langfristige Engagement von Red Bull Racing in diesem Sport bestehen. Wir freuen uns auf diese neue Ära voller Innovation, Entwicklung und Erfolg. Als Gruppe nehmen wir uns jetzt die vorhandene Zeit, um die Situation weiter zu evaluieren und die konkurrenzfähigste Antriebslösung für 2022 und darüber hinaus zu finden", so Horner.
Tost: Wird nicht leicht, Honda zu ersetzen
Der Alpha-Tauri-Teamchef sagt: "Es ist schade, dass Honda entschieden hat, sein Engagement in der Formel 1 zu beenden, denn die Performance ihres Antriebsstrangs wurde konstant und rasch besser, sodass es in sehr kurzer Zeit einer der besten Motoren in der Startaufstellung wurde. Ich bin überzeugt, dass wir in den verbleibenden Rennen dieses und nächstes Jahr gute Ergebnisse erzielen werden."
"Wir respektieren die Entscheidung von Honda, sich auf Umweltinitiativen zu konzentrieren und nach CO2-Neutralität zu streben", sagt Tost und ergänzt: "Wir möchten uns bei Honda für eine fruchtbare Zusammenarbeit bedanken und betonen, dass wir jeden Tag der Zusammenarbeit genossen haben. Es wird nicht leicht, einen Partner wie Honda zu finden, aber wir werden natürlich jetzt danach trachten, für die Zeit nach 2022 eine Lösung zu finden."
Nur noch drei Hersteller ab 2022
Für die Formel 1 ist der Ausstieg sicher kein gutes Zeichen. Mit Mercedes, Ferrari und Renault wird es damit ab 2022 nur noch drei Motorenhersteller geben. Nach aktuellem Stand beliefert Mercedes dann neben dem eigenen Werksteam Aston Martin, McLaren und Williams, Ferrari zusätzlich Haas und Alfa Romeo und Renault nur das eigene Werksteam. Logisch wäre also eine Rückkehr von Red Bull und AlphaTauri zu den Franzosen. Aber nach der letzten Trennung dürfte das nicht wirklich die bevorzugte Variante für Red Bull sein ...