• 05. Mai 2020 · 08:04 Uhr

Formel-1-Geschichte: Der Tag, an dem Ayrton Senna die Qualifikation verpasste

Am 5. Mai 1984 verpasste Ayrton Senna zum einzigen Mal in seiner Karriere die Qualifikation für ein Formel-1-Rennen - Wir blicken auf die damaligen Hintergründe

(Motorsport-Total.com) - Ayrton Senna zählt zu den erfolgreichsten Formel-1-Piloten aller Zeiten. Doch selbst in der großen Karriere des Brasilianers findet sich ein schwarzer Fleck. Die Rede ist vom 5. Mai 1984. Der Tag, an dem der spätere dreimalige Weltmeister in Imola zum einzigen Mal in seiner Laufbahn die Qualifikation für ein Formel-1-Rennen verpasste.

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Ayrton Senna verpasste in seiner Karriere lediglich einmal die Qualifikation Zoom Download

Senna reiste nach einem schwierigen Rennen in Belgien zum Großen Preis von San Marino 1984. Dort war der lediglich Siebter geworden, und in den ersten drei Saisonrennen, den drei ersten Rennen in Sennas Formel-1-Karriere, war klar geworden, dass der Toleman TG183B seinen Zenit überschritten hatte. Doch der neue TG184 war noch nicht fertig.

Für noch mehr Frust sorgten die Reifen. Die Pirelli-Pneus konnten nicht mit der Konkurrenz mithalten. McLaren, Brabham und Renault waren mit Michelin unterwegs, Ferrari und Williams mit Goodyear. Schon beim Saisonauftakt in Brasilien hatte Senna mit Problemen zu kämpfen gehabt, was da zunächst auf einen schlechten Reifensatz zurückgeführt wurde.

Beim zweiten Rennen in Südafrika hatte Senna als Sechster zwar seinen ersten Zähler geholt, doch nach den Problemen in Zolder, wo es auch Fehlzündungen am Hart-Motor gab, warteten alle sehnsüchtig auf das neue Auto. Doch bei Toleman wusste man bereits, dass der TG184 erst beim fünften Saisonrennen in Frankreich fertig sein würde.

Katastrophen-Wochenende für Senna

Gleichzeitig machte sich Senna dafür stark, von Pirelli zu Michelin zu wechseln. Während angesichts der Reifendiskussion im Hintergrund politische Spielchen ausgetragen wurden, ließ Toleman am Freitag des Imola-Wochenendes eine Bombe platzen, als man verkündete, dass man nicht an den Sessions am Freitag teilnehmen werde.

Das Team hatte ein Fernschreiben aus der Zentrale in Brentwood erhalten, indem es hieß, dass man die Autos nicht einsetzen solle, weil es Schwierigkeiten mit Pirelli gab. So blieb Senna und Teamkollege Johnny Cecotto am Freitag nur die Zuschauerrolle. Den beiden blieb damit nur noch der zweite Qualifikationstag am Samstag.


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Obwohl Mischwetter die Arbeit am Set-up schwierig machte, war Senna am Samstagmorgen im zweiten Training 20. und schien die Pace zu haben, um die Qualifikation zu schaffen. Weil die Strecke nach dem Regenschauern am Morgen abtrocknete, war absehbar, dass die schnellsten Zeiten im Qualifying in den letzten Minuten der Session kommen würden.

Für Senna kam es zum Desaster, als ein Problem mit dem Benzindruck dafür sorgte, dass er zwischen Tosa und Piratella ausrollte. Weil er es nicht zurück an die Box schaffte, konnte er keine Zeit mehr setzen, als die Verhältnisse auf der Strecke am besten waren. Seine persönliche Bestzeit lag so am Ende nur bei 1:41.585 Minuten.

Nach Imola wurde alles besser

Damit war er satte 13,068 Sekunden langsamer als Pole-Setter Nelson Piquet im Brabham. Senna wurde 28. und damit Letzter. Den letzten Platz in der 26-köpfigen Startaufstellung sicherte sich der österreichische Rookie Jo Gartner. Der war bei seinem Debüt im Osella ebenfalls mehr als zehn Sekunden langsamer als Piquet, aber noch immer 2,5 Sekunden schneller als Senna.

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In Monaco überraschte Ayrton Senna mit einem starken zweiten Platz Zoom Download

Zumindest einen Lichtblick bot Senna das völlig verkorkste Imola-Wochenende dann aber doch noch: Er bekam seinen Willen, und nach dem Grand Prix löste Toleman den Vertrag mit Pirelli auf. Ab dem folgenden Rennen in Frankreich wendete sich Sennas Saison mit dem neuen TG184 und den Michelin-Reifen anschließend zum Guten.

"Man kann das Handling des Autos nicht mit dem alten vergleichen", sagte er in Dijon. Und auch wenn ein Defekt am Turbo dafür sorgte, dass er dort erneut ohne Punkte blieb, zeigte Senna sein ganzes Können beim anschließenden Rennen in Monaco. Sein zweiter Platz im Fürstentum war der Anfang einer großen Karriere - und das exakte Gegenteil zu Imola ein paar Wochen zuvor.

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