• 15. November 2018 · 16:04 Uhr

Vettel: Ohne seine und Ferraris Fehler wäre er längst Weltmeister

Wir haben Rennen für Rennen nachgerechnet, wie die Formel-1-WM 2018 gelaufen wäre, wenn Sebastian Vettel und Ferrari sich keine Schnitzer geleistet hätten

(Motorsport-Total.com) - "Zieldurchfahrt beim Mexiko-Grand-Prix 2018: Sebastian Vettel wird Zweiter, sichert sich aber vorzeitig den fünften WM-Titel seiner Formel-1-Karriere. Letztlich entscheidet der Ferrari-Fahrer das monatelange Duell mit seinem Mercedes-Rivalen Lewis Hamilton dank 78 Punkten Vorsprung nach 19 Rennen komfortabel für sich." Die Sätze sind reine Fiktion und natürlich nie berichtet worden. Es hätte aber so kommen können, hätten Vettel und die Scuderia ein fehlerfreies Jahr hingelegt.

Wir haben Rennen für Rennen nachgerechnet, wie viele Punkte dem Deutschen durch Fahrfehler, Regelverstöße und taktische Pannen seiner Ingenieure durch die Lappen gegangen sind - und wie viele Zähler Hamilton so nicht geerbt hätte (im Detail in unserer Fotostrecke nachzulesen!). Das Ergebnis ist erstaunlich. Vettel hätte die WM-Führung nach seinem Auftaktsieg in Australien nicht abgegeben und hätte sich in Mexiko - wie beschrieben - bei einem Stand von 402:324 gekrönt.

Einige Punkte gingen für Vettel durch Fahrfehler ohne Fremdeinwirkung flöten, zum Beispiel beim gescheiterten Angriff auf Valtteri Bottas in Aserbaidschan, bei seinem Crash auf feuchter Fahrbahn beim Deutschland-Grand-Prix oder bei seinem Mauerkuss im Freien Training von Singapur, der wertvolle Zeit für die Set-up-Arbeit kostete. Gleich viermal verbockten Vettel Kollisionen und anschließende Dreher die Sonntage - und allesamt gingen sie mindestens teilweise auf seine Kappe.

Er crashte mit Valtteri Bottas in Frankreich, mit Lewis Hamilton in Italien, mit Max Verstappen in Japan und mit Daniel Ricciardo in den USA. Mit der FIA hatte Vettel auch seine liebe Mühe, als er in Österreich wegen Behinderns und ebenfalls in den USA wegen zu schnellen Fahrens unter roter Flagge zurückversetzt wurde. Unaufmerksamkeiten, die heftige Konsequenzen nach sich zogen.

Und dann gab es noch Ferrari-Pannen: missratene Strategie-Entscheidungen in China und Singapur, eine nicht nachzuvollziehende Reifenwahl im Japan-Qualifying und ein verpatzter Boxenstopp bei Teamkollege Kimi Räikkönen in Bahrain, von dem Hamilton profitierte. Eine lange Liste von Pleiten und Pannen, denen brillante Auftritte in Kanada, Großbritannien und Belgien gegenüberstehen.

Kein Wunder also, dass Ex-Pilot Martin Brundle sagt, dass 2017 Ferrari die WM verloren hätte, 2018 aber Vettel höchstpersönlich. Jackie Stewart geht im Gespräch mit der 'Bild'-Zeitung einen Schritt weiter und erklärt, dass der viermalige Champion im Alter von 30 Jahren "seinen Zenit überschritten" hätte. "Er hat nich mehr diesen hundertprozentig klaren Kopf wie früher", so Stewart.

Für Vettel war Singapur der Wendepunkt der Saison. "Fortan war das Auto nicht schnell genug, um mit Mercedes mitzuhalten", betont er die technische Weiterentwicklung der Silberpfeile, fasst sich aber auch an die eigene Nase: "Andere Vorfälle sind hinzugekommen. Fehler, die wir begangen haben. Fehler, die ich begangen habe." Allerdings wäre ohne die Schnitzer zuvor der Vorsprung so groß gewesen, dass Ferrari die WM nur noch hätte nach Hause tragen müssen - hinter Mercedes.

Hinzu kommt, dass sich die Scuderia und Vettel riskante Manöver hätten sparen können, die auch wieder Punkte kosteten. "Wer Druck macht, macht mal zu viel Druck", weiß Vettel. Er hadert auch mit dem psychologisch ungünstigen Zeitpunkt, an dem Mercedes Auftrieb bekam - nämlich in Ungarn, als Hamilton einen designierten Ferrari-Erfolg stibitzte. "Es wäre toll gewesen, mit einem Sieg in die Sommerpause zu gehen, zumal wir da nicht das schnellste Auto hatten", hadert Vettel.

Immer wieder nivelliert Vettel rückblickend sein Hockenheim-Malheur. "Ich habe mir in diesem Jahr gröbere Schnitzer geleistet, auch wenn es der folgenschwerste war", meint er. Und auch an Ferraris taktische Fehlschläge wagt er sich nicht heran. Eher hätten die Italiener es versäumt, das Auto im Saisonverlauf so auf Vordermann zu bringen, dass es mit Mercedes' Entwicklungstempo mithält.

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