Werde jetzt Teil der großen Community von Formel1.de auf Facebook, diskutiere mit tausenden Fans über die Formel 1 und bleibe auf dem Laufenden!
Gerhard Berger: "Will Esteban Ocon nicht in der DTM"
Gerhard Berger erklärt, warum er sich keine DTM-Rückkehr von Esteban Ocon wünscht, der im Formel-1-Transferpoker zwischen den Stühlen zu landen droht
(Motorsport-Total.com) - Racing-Point-Pilot und Mercedes-Junior Esteban Ocon könnte trotz seiner starken Leistungen das gleiche Schicksal wie Pascal Wehrlein drohen, der dieses Jahr nach zwei Jahren Formel 1 in die DTM zurückkehren musste. Ob sich Ex-Formel-1-Pilot und DTM-Boss Gerhard Berger über die Rückkehr des schnellen Franzosen freuen würde? "Nein", antwortet der Österreicher gegenüber 'Motorsport-Total.com'. "Ich will Ocon nicht in der DTM haben, denn das würde bedeuten, dass er nicht in der Formel 1 fährt."
Für die Königsklasse des Motorsports wäre es "sehr schade, so ein Talent zu verlieren". Berger würde es sich stattdessen andersrum wünschen: "Wir wollen unsere Fahrer in die Formel 1 bringen, weil sie gut genug sind." Was gegen einen Wechsel Ocons in die DTM spricht: Mercedes steigt mit Saisonende aus dem Deutschen Tourenwagen Masters aus, wodurch auch Wehrlein vor einer ungewissen Zukunft steht.
Und auch in der Formel 1 erweist sich die Tatsache, eng an einen Hersteller gebunden zu sein, für Ocon derzeit als Nachteil. Sein Stammteam Racing Point tritt zwar auch in Zukunft mit Mercedes-Motoren, doch dort hat Lance Stroll wegen der Teamübernahme durch dessen Vater Lawrence Stroll einen Fixplatz. Das zweite Cockpit ist so gut wie an Sergio Perez vergeben, denn der Mexikaner hat das Team durch seine Klage überhaupt erst in Strolls Hände getrieben.
Bei Red Bull und McLaren weiß man die Qualiäten Ocons zwar absolut zu schätzen, doch man würde den Franzosen nur engagieren, wenn die Verbindung zu Mercedes gekappt wird. Man hat offenbar keine Lust darauf, dass der 21-Jährige beim eigenen Team zwischengeparkt wird, ehe der Ruf aus Brackley kommt. Auch eine langfristige Planung ist unter diesen Umständen schwierig.
Und so bleibt als einzige realistische Option ein Wechsel zum Williams-Rennstall, der mit Mercedes-Antriebseinheiten startet, aber seit dieser Saison am Ende des Feldes liegt. Eine bittere Perspektive für Ocon, der aber weiter an eine Formel-1-Zukunft glaubt. "Ich kann euch versprechen, dass ich noch nicht aufgebe. Ich bin hochmotiviert, denn meine früheren Rivalen sitzen alle in Topautos, und das macht mich so hungrig wie nie", richtet er seinen Fans auf 'Twitter' aus.
Eine Anspielung auf Max Verstappen, Pierre Gasly und Charles Leclerc, mit denen er es schon im Kart aufnahm und die 2019 für Red Bull und Ferrari starten. "Wir waren bereits früher in schwierigen Situationen und haben diese immer gemeistert, und in meiner ganzen Karriere hatte ich es nie leicht", spricht sich Ocon, der sich für die "netten Nachrichten" bedankt, selbst Mut zu. "Ich bin für das Rennfahren geboren, und mein einziges Ziel ist es, Weltmeister zu werden. Und das wird es immer sein."
Immerhin wird Ocon am kommenden Wochenende im Racing-Point-Boliden sitzen. Das hat sein Team bereits bestätigt. Eine vernünftige Entscheidung, denn der Marina Bay Street Circuit zählt zu den schwierigsten Strecken im Kalender, auf dem Fehler durch die nahen Mauern sofort bestraft werden. Es wäre ein großes Wagnis, Stroll ohne Erfahrung mit dem Racing-Point-Boliden in Ocons Cockpit zu setzen.