• 02. Mai 2018 · 10:59 Uhr

"Unfug" und "falsch": Kritik an Aufweichung des Benzinlimits

Nicht bei allem kommt die Anhebung des Benzinlimits gut an - Mercedes-Kunden wittern politische Spielchen der Konkurrenz aufgrund von eigenen Verfehlungen

(Motorsport-Total.com) - Ab der Saison 2019 wird die maximale Spritmenge in der Formel 1 noch einmal angehoben. Nachdem das Benzinlimit erst 2017 von 100 auf 105 Kilogramm erhöht wurde, dürfen ab dem kommenden Jahr in einem Rennen sogar 110 Kilogramm verbrannt werden. "Für die Fahrer ist es schöner, wenn sie kein Benzin sparen müssen", erklärt Nick Chester von Renault und erklärt, dass man im Paddock "generell" glücklich mit der Entscheidung sei - eine Fehleinschätzung.

Foto zur News: "Unfug" und "falsch": Kritik an Aufweichung des Benzinlimits

Ab 2019 dürfen die Piloten (theoretisch) wieder richtig Gas geben Zoom Download

Denn im Fahrerlager gibt es auch einige kritische Stimmen. Diese kommen unter anderem aus der Ecke der Mercedes-Kunden. So zeigen Force India und Williams kein Verständnis für die Regeländerung ab 2019. Force Indias Betriebsdirektor Otmar Szafnauer nennt die Entscheidung "falsch" und erklärt, dass man sich einst "aus guten Gründen" auf die Obergrenze von 100 Kilogramm geeinigt habe.

"Diese Gründe gibt es auch heute noch", so Szafnauer. Der Anstieg von 100 auf 105 Kilogramm im Vorjahr sei noch nachvollziehbar gewesen, weil sich die Autos mit dem neuen Reglement so stark änderten, dass eine Anpassung notwendig war. "Das kann ich nachvollziehen - es war logisch", so Szafnauer, für den die erneute Erhöhung nun aber einfach nur "Unfug" ist.


Fotostrecke: Die neuen Formel-1-Regeln für die Saison 2018

"Wir hätten es nicht ändern sollen", sagt er und erklärt: "Wir haben es nur geändert, weil einige der Motorenhersteller und Teams nicht so einen guten Job bei der Effizienz gemacht haben." Diese entsprechenden Teams hätten deshalb beim Weltverband (FIA) Politik gemacht und so die neuen Regeln durchgesetzt. Szafnauer ärgert sich: "Das ist das, was mir daran nicht gefällt: 'Ich habe keinen guten Job gemacht, dann ändere ich eben die Regeln ...'"

Die Teams sollten seiner Meinung nach einfach "härter arbeiten", anstatt die Regeln zu ihrem Vorteil zu ändern. Eine Ansicht, der auch Paddy Lowe von Williams zustimmt. Er spricht von einer "merkwürdigen Entscheidung", die man "zu schnell" getroffen habe. "Bei dieser Formel, die wir durch die Hybridmotoren geschaffen haben, ging es immer um Effizienz", erinnert der ehemalige Mercedes-Mann.

"Wenn gewisse Teams in den Rennen mit dem Benzinverbrauch mehr Probleme haben als andere, dann haben diese Teams vielleicht einfach nicht die richtigen Entscheidungen getroffen", übt auch er Kritik an der Konkurrenz. Er sieht es wie Szafnauer und findet, dass man die Entscheidung "aus falschen Gründen" getroffen habe. Zumal er glaubt, dass sich sowieso nichts ändern wird.

"Wir werden wieder da sein, wo wir angefangen haben. Die Teams werden ihre Autos weniger effizient bauen, bis ihnen wieder der Sprit ausgeht", schildert Lowe den Teufelskreis. Und Szafnauer glaubt, dass die meisten Piloten trotzdem weiterhin Benzin sparen werden, weil es im Zweifel sowieso schneller sei, auf "lift & coast" zu setzen, als zusätzliches Benzin mit sich herumzuschleppen.

Anzeige Unser Formel-1-Shop bietet Original-Merchandise von Formel-1-Teams und Formel-1-Fahrern - Kappen, Shirts, Modellautos, Helme und vieles mehr
Fotos & Fotostrecken
Foto zur News: Die letzten 10 F1-Fahrer, die ihr Cockpit trotz Vertrag verloren haben
Die letzten 10 F1-Fahrer, die ihr Cockpit trotz Vertrag verloren haben
Foto zur News: FIA-Gala in Kigali
FIA-Gala in Kigali

Foto zur News: Die Vertragslaufzeiten der aktuellen Formel-1-Strecken
Die Vertragslaufzeiten der aktuellen Formel-1-Strecken

Foto zur News: Update: Formel-1-Designstudie für 2026
Update: Formel-1-Designstudie für 2026

Foto zur News: Der Formel-1-Kalender 2025 zum Durchklicken
Der Formel-1-Kalender 2025 zum Durchklicken
Anzeige Die perfekte Belohnung nach einer schnellen Runde!
Folge Formel1.de
Videos
Foto zur News: "Das ist kein Kindergarten, das ist eine Weltmeisterschaft!" | Jahresinterview mit Max Verstappen
"Das ist kein Kindergarten, das ist eine Weltmeisterschaft!" | Jahresinterview mit Max Verstappen
Foto zur News: Die One-Hit-Wonder der Formel 1
Die One-Hit-Wonder der Formel 1

Foto zur News: Hätte Ferrari McLaren in Abu Dhabi schlagen können?
Hätte Ferrari McLaren in Abu Dhabi schlagen können?

Foto zur News: McLaren vs. Ferrari: Wer holt sich den Konstrukteurstitel?
McLaren vs. Ferrari: Wer holt sich den Konstrukteurstitel?
f1 live erleben: hier gibt's tickets
Australien
Melbourne
Hier Formel-1-Tickets sichern!

China
Schanghai
Hier Formel-1-Tickets sichern!

Japan
Suzuka
Hier Formel-1-Tickets sichern!
Formel-1-Quiz

Jackie Stewart hat in der Formel 1 welche Podestplatzquote?

AnzeigeFormel-1 Tickets 2025 kaufen