Trotz Kart-Streit: Alonso für Ralf Schumacher der beste Fahrer
Obwohl Ralf Schumacher gerade ein "Scharmützel" mit Fernando Alonso hatte, hält er den McLaren-Star für den besten Formel-1-Fahrer der Gegenwart
(Motorsport-Total.com) - Ralf Schumacher hat offenbar kein Problem damit, seinen Kartbahn-Streit mit Fernando Alonso von seinem Respekt vor den fahrerischen Leistungen des Spaniers zu trennen. Denn in einer aktuellen Umfrage von 'meinsportradio.de' und 'Motorsport-Total.com', wer der beste Formel-1-Fahrer der Gegenwart sei, nennt Schumacher ohne zu zögern Alonso. Der habe "immer tolle Leistungen" gebracht, begründet er.
Der 41-Jährige, der seine Formel-1-Karriere Ende 2007 beendet hat, erinnert sich an ein Rennen in Barcelona, "als Fernando vor mir hergefahren ist. Da hatten wir noch diese Reifenproblematik. Er hat's wirklich geschafft, mit einem ganz kaputten Reifen sehr clever zu fahren, sich nicht aus der Ruhe bringen zu lassen", sagt Schumacher im einstündigen Formel-1-Talk "Starting Grid", dessen aktuelle Ausgabe jetzt angehört oder fürs Autoradio heruntergeladen werden kann.
"Er ist heute noch einer der Fahrer, die im Auto den Unterschied machen und auch in schwierigen Zeiten immer eine super Motivation haben", lobt Schumacher. "Es ist noch gar nicht lange her, da hat er sich ziemlich gefreut, weil er in die Top 10 gefahren ist. Er ist schon ein Racer, auch wenn ich wegen der Kartbahn gerade ein persönliches Scharmützel mit ihm hatte. Aber ich muss sagen, für mich ist er im Moment der kompletteste Fahrer."
Die Frage nach der zeitlichen Eingrenzung für die Umfrage nach dem größten Fahrer wurde festgelegt mit dem Zeitraum nach dem ersten Rücktritt von Michael Schumacher im Jahr 2006 bis heute. Für die meisten Experten kommen dann nur noch drei Fahrer in Frage: Alonso, Lewis Hamilton und Sebastian Vettel. Das sehen auch unsere User so: 46,40 Prozent stimmten für Vettel ab, 25,64 für Alonso, 18,07 für Hamilton (knapp 5.000 abgegebene Stimmen).
Bei allem Lob für den Rennfahrer Alonso findet es Schumacher richtig, dem Kartbahn-Betreiber Alonso am vergangenen Wochenende einmal (zumindest via Facebook) die Meinung gesagt zu haben. Alonsos Kartbahn in Oviedo sorgte bei einem EM-Lauf für Diskussionen, insbesondere wegen der Randsteine. Junge Kartfahrer, die Schmerzen hatten, sowie massiv erhöhte Kosten wegen des hohen Materialverschleißes waren die Folge.
Fotostrecke: F1 Backstage: Montreal
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Alonso reagierte, von 'Motorsport-Total.com' in Montreal auf das Thema angesprochen, zunächst schnippisch, willigte dann aber doch ein, seine Kartbahn zu modifizieren. "Das war einfach too much. Da muss man einmal sagen: Bis hierhin und nicht weiter", sagt Schumacher. Sein KSM-Schumacher-Team verschliss in Oviedo acht Chassis und 28 Achsen und musste per Overnight-Express Material heranschaffen. Mehrkosten: 40.000 Euro für vier Karts.
Dabei findet es Schumacher grundsätzlich "toll, dass jemand wie Fernando in den Kartsport investiert und so etwas macht. Da gibt's überhaupt nix dran zu meckern!" Genau wie er selbst übrigens auch. Um zu erfahren, wie sich Schumacher im Kartsport engagiert, wie es um den traditionsreichen Erftlandring bestellt ist und wie man sich am besten bei seinem KSM-Schumacher-Team bewirbt, hören Sie jetzt die aktuelle Ausgabe von "Starting Grid"!