Sergio Perez' Wechselspiele: "Ich weiß, was ich 2017 tun will"
Trotz eines gültigen Vertrages bei Force India für 2017 liebäugelt Sergio Perez weiterhin mit anderen Teams - Robert Fernley: "Sehe keinen Grund für ihn, zu gehen"
(Motorsport-Total.com) - Die Verpflichtung von Sergio Perez bei Force India über die aktuelle Formel-1-Saison 2016 hinaus scheint sich langsam, aber sicher zu einer Neverending Story zu entwickeln. Hatte Force-India-Boss Vijay Mallya noch vor Wochen verkündet, dass sowohl Perez als auch dessen Teamkollege Nico Hülkenberg auch 2017 für den unter indischer Lizenz fahrenden Rennstall antreten, wurde Perez seitdem nicht müde, selbst immer wieder Gerüchte über einen möglichen Wechsel zu streuen.
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Force India oder doch ein anderes Team? Sergio Perez hält sich 2017 noch offen Zoom Download
Noch beim letzten Formel-1-Rennen vor der Sommerpause auf dem Hockenheimring sagte der 26-Jährige: "Ich habe mich entschieden und weiß, was ich 2017 tun will. Hoffentlich werden wir damit erfolgreich sein." Was genau er damit meinte, ob einen Verleib bei Force India oder einen Wechsel, verschwieg der Mexikaner und vertröstete auf die Zeit nach der Sommerpause. Dann werde womöglich feststehen, in welchem Cockpit Perez kommende Saison Platz nehmen wird.
Als mögliche Kandidaten haben sich neben Force India noch eine Reihe anderer Teams ins Spiel gebracht. So liebäugelte zuletzt Claire Williams mit einer Verpflichtung des Force-India-Piloten. "Er ist sehr charmant, sehr eloquent, also wäre er aus wirtschaftlicher Sicht eine gute Wahl", sagt die Co-Teamchefin bei Williams, wo wohl mindestens einer der aktuellen Fahrer aussortiert wird. Daneben scheint auch Renault eine Option für Perez zu sein: "Das ist definitiv ein interessantes Team", sagt er selbst.
Force India, Williams, Renault - Wo fährt Perez 2017?
Zwar fährt Renault aktuell noch gnadenlos hinterher. Mit der Perspektive weiterer Investitionen und einer möglichen Verpflichtung von James Allison, der jüngst Ferrari verließ, scheint es hier jedoch ein Interesse zu geben, das auf Gegenseitigkeit beruht. Bereits vor Allisons offiziellem Abgang bei Ferrari hatte Perez darauf spekuliert, dass der Technik-Experte nach Enstone zurückkehren könnte, wo er bereits bis 2013 tätig war. Hängt davon eventuell auch Perez' Entscheidung ab?
Der Mexikaner weist immer wieder darauf hin, dass er das nicht alleine in der Hand habe, sondern vieles von seinen Sponsoren abhänge. Anders als viele Fahrerkollegen müsse er sich nicht nur mit dem Team einigen. Es gehe auch um wichtige Sponsoren-Verträge, die damit in Einklang zu bringen seien. Das heißt: Trotz des unterzeichneten Fahrer-Vertrages mit Force India hält sich Perez einen Wechsel zu einem anderen Team offen. Seine finanzstarken Sponsoren würden ihn dann wohl herauskaufen.
Sorge, dass das passiert, hat man bei Force India - zumindest nach außen hin - nicht. "Ich bin sehr zuversichtlich, dass Sergio auch 2017 bei uns fahren wird", bestätigt der stellvertetende Teamchef Robert Fernley im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com'. Deshalb gebe es auch keine Gespräche mit anderen Fahrern, versichert er: "Unser oder genauso gesagt Vijays Ziel war es, sicherzustellen, dass wir mit beiden Fahrern weitermachen. Checo wollte unterschreiben und hat unterschrieben."
Robert Fernley rechnet weiterhin fest mit Sergio Perez
Beim Mexikaner gehe es nun speziell um kommerzielle Aspekte, die für Force India zweitrangig seien: "Das Hauptaugenmerk lag für uns darauf, die Fahrerpaarung beizubehalten", betont Fernley. Doch auch wenn Perez' Sponsoren-Geschäfte nicht das Problem von Force India sind, könnten sie zu einem werden. Das weiß auch der Co-Teamchef. "Er ist unter Vertrag. Aber natürlich können sich solche Verträge auch immer ändern" - oder gebrochen werden, räumt er ein.
Zugleich stellt Fernley aber klar: "Was wir nicht ändern können ist, das wir zwei gültige Verträge haben. Wenn es in der Zukunft einen Grund geben sollte, sie zu überdenken, ist das eine andere Geschichte. Zum jetzigen Zeitpunkt sehe ich absolut keinen Grund, warum Checo nicht bei uns bleiben sollte." Dafür spricht auch, dass der 26-Jährige trotz aller Wechselgerüchte viel Lob für sein Team übrig hat: "Wir machen alle einen tollen Job. Jetzt konzentrieren wir uns darauf, vor Williams Vierter zu werden."