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Honda: Strafen für Motorwechsel sind zu hoch
Technische Defekte kosten in der Formel 1 nicht nur Plätze, sondern auch Material, und das kann sich im Reglement böse rächen - Honda-F1-Chef Hasegawa übt Kritik
(Motorsport-Total.com) - Die Formel-1-Saison 2016 ist noch jung. Dennoch hatten ausgerechnet die Topteams mit folgenschweren technischen Problemen zu kämpfen. So musste Lewis Hamilton nach einem Schaden am Getriebe in Bahrain eben jenes für den Großen Preis von China wechseln, was ihn in der Startaufstellung fünf Plätze kostete. Denn laut Reglement darf das Getriebe nur nach jedem sechsten Rennen gewechselt werden, es sei denn, der Fahrer ist im vorangegangenen Rennen ausgeschieden.
Dann erwischte den Weltmeister im ersten Qualifying von Schanghai gleich der nächste Defekt. Ein Problem an der MGU-H zwang das Team zum Motorenwechsel. Für Hamilton war es erst die zweite Antriebseinheit der Saison 2016. Der Wechsel blieb somit straffrei. Teamkollege Rosberg ist noch mit dem ersten Motor unterwegs. Ferrari-Pilot Sebastian Vettel hat hingegen schon drei Antriebseinheiten verbraucht, pro Saison sind jedoch nur fünf erlaubt und damit empfindliche Strafen für die Scuderia gegen Saisonende sehr wahrscheinlich.
Hondas neuer Motorenchef Yusuke Hasegawa spricht sich deshalb für mildere Strafen in Sachen Motorwechsel aus. "Das ist meine persönliche Meinung und kein Vorschlag an die FIA, aber wenn ich die Strafen für die Anzahl verwendbarer Motoren reduzieren könnte, würde ich es tun", sagt er. Er respektiere, dass auf Motoren mit hoher Laufleistung gesetzt werde und die Haltbarkeit eine der wichtigsten Herausforderungen für Motorenentwickler sei. "Aber die aktuellen Strafen sind zu hoch und zu kompliziert für die Fans", findet Hasegawa.
Künftige Formel-1-Regeln sehen noch weniger Motoren vor
Honda will seine Piloten Fernando Alonso und Jenson Button spätestens Mitte Juni mit einem Motoren-Update ausstatten. "In Monaco oder Kanada werden wir im Zuge des neuen Antriebszyklus einen neuen Motor einführen", verriet Hasegawa jüngst im Gespräch mit 'Autosport'. Bisher war McLaren noch mit der Version des Formel-1-Saisonauftakts in Melbourne unterwegs. Alonso nutzt seit dem verheerenden Crash mit Esteban Gutierrez im ersten Rennen den zweiten Honda-Motor, Button fährt seit China ebenfalls den zweiten.
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#10: Fahren dürfen nur die Hinterbänkler - Sie ist der große Trumpf der Williams-Mannschaft. Doch nicht nur deshalb will die FIA der aktiven Radaufhängung beim Kanada-Grand-Prix 1993 einen Riegel vorschieben. Die fortschrittliche, aber unglaublich kostenintensive Technik wird von den Kommissaren bei der technische Abnahme als Fahrhilfe eingestuft und bei allen Teams für nicht-regelkonform befunden worden. Gleiches gilt für die Autos, die auf eine Traktionskontrolle setzten. Hintergrund: Die Systeme beeinflussen hydraulisch die Aerodynamik respektive entziehen dem Piloten teilweise die Kontrolle über den Vortrieb. Es entsteht die Drohkulisse, dass die Scuderia-Italia-Hinterbänkler Michele Alboreto und Luca Badoer die einzigen Starter in Montreal sind. Das Verbot wird bis Anfang 1994 aufgeschoben, dann aber durchgesetzt. Fotostrecke
Mit dem neuen Motorenkonzept ab 2018 könnte sich das Problem der Strafen weiter verschärfen. Denn mit der Einführung lauterer und preiswerterer Motoren soll aller Voraussicht nach auch die zulässige Gesamtzahl an Einheiten auf drei pro Fahrer reduziert werden. So will man vor allem die Kundenteams finanziell entlasten. Auch bei Energiespeicher und Steuerelektronik soll es Kürzungen geben. Viele fürchten, dass Strafen damit nur umso wahrscheinlicher werden könnten.
Doch Renndirektor Charlie Whiting relativiert: "Wir hatten früher jede Menge sinnloser Strafen, da gab es 50 Strafversetzungen plus Durchfahrtsstrafe, Stop-and-Go und vieles mehr. Das haben wir beendet. Jetzt kann es niemanden schlechter treffen, als am Ende des Grids zu stehen. Und das wird nur einmal passieren, nämlich wenn die neuen Teile eingeführt werden." Für 2017 und 2018 gibt sich Whiting trotz der vermehrten Ausfälle und Wechsel in diesem Jahr optimistisch. An der Machbarkeit der Zielstellungen hege er keinen Zweifel.
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"Die Hersteller der Antriebseinheiten sind zuversichtlich und haben sich mit den Zahlen einverstanden erklärt. Ich bezweifle, dass sie das getan hätten, wenn sie sich extrem darüber sorgen würden", sagt der Formel-1-Rennleiter. Dass beim Weltmeister-Team Mercedes in der noch jungen Saison bereits unverhältnismäßig viele technische Probleme auftreten sind, hält Whiting für einen unglücklichen Ausreißer: "In den vergangenen zwei Jahren haben wir so etwas von Mercedes nicht gesehen, es ist also schon ziemlich überraschend."