• 22. Mai 2016 · 13:40 Uhr

Honda: Strafen für Motorwechsel sind zu hoch

Technische Defekte kosten in der Formel 1 nicht nur Plätze, sondern auch Material, und das kann sich im Reglement böse rächen - Honda-F1-Chef Hasegawa übt Kritik

(Motorsport-Total.com) - Die Formel-1-Saison 2016 ist noch jung. Dennoch hatten ausgerechnet die Topteams mit folgenschweren technischen Problemen zu kämpfen. So musste Lewis Hamilton nach einem Schaden am Getriebe in Bahrain eben jenes für den Großen Preis von China wechseln, was ihn in der Startaufstellung fünf Plätze kostete. Denn laut Reglement darf das Getriebe nur nach jedem sechsten Rennen gewechselt werden, es sei denn, der Fahrer ist im vorangegangenen Rennen ausgeschieden.

Foto zur News: Honda: Strafen für Motorwechsel sind zu hoch

Yusuke Hasegawa (Honda) würde die Strafen für Motorwechsel reduzieren Zoom Download

Dann erwischte den Weltmeister im ersten Qualifying von Schanghai gleich der nächste Defekt. Ein Problem an der MGU-H zwang das Team zum Motorenwechsel. Für Hamilton war es erst die zweite Antriebseinheit der Saison 2016. Der Wechsel blieb somit straffrei. Teamkollege Rosberg ist noch mit dem ersten Motor unterwegs. Ferrari-Pilot Sebastian Vettel hat hingegen schon drei Antriebseinheiten verbraucht, pro Saison sind jedoch nur fünf erlaubt und damit empfindliche Strafen für die Scuderia gegen Saisonende sehr wahrscheinlich.

Hondas neuer Motorenchef Yusuke Hasegawa spricht sich deshalb für mildere Strafen in Sachen Motorwechsel aus. "Das ist meine persönliche Meinung und kein Vorschlag an die FIA, aber wenn ich die Strafen für die Anzahl verwendbarer Motoren reduzieren könnte, würde ich es tun", sagt er. Er respektiere, dass auf Motoren mit hoher Laufleistung gesetzt werde und die Haltbarkeit eine der wichtigsten Herausforderungen für Motorenentwickler sei. "Aber die aktuellen Strafen sind zu hoch und zu kompliziert für die Fans", findet Hasegawa.

Künftige Formel-1-Regeln sehen noch weniger Motoren vor

Honda will seine Piloten Fernando Alonso und Jenson Button spätestens Mitte Juni mit einem Motoren-Update ausstatten. "In Monaco oder Kanada werden wir im Zuge des neuen Antriebszyklus einen neuen Motor einführen", verriet Hasegawa jüngst im Gespräch mit 'Autosport'. Bisher war McLaren noch mit der Version des Formel-1-Saisonauftakts in Melbourne unterwegs. Alonso nutzt seit dem verheerenden Crash mit Esteban Gutierrez im ersten Rennen den zweiten Honda-Motor, Button fährt seit China ebenfalls den zweiten.


Fotostrecke: Die zehn denkwürdigsten F1-Regeländerungen

Mit dem neuen Motorenkonzept ab 2018 könnte sich das Problem der Strafen weiter verschärfen. Denn mit der Einführung lauterer und preiswerterer Motoren soll aller Voraussicht nach auch die zulässige Gesamtzahl an Einheiten auf drei pro Fahrer reduziert werden. So will man vor allem die Kundenteams finanziell entlasten. Auch bei Energiespeicher und Steuerelektronik soll es Kürzungen geben. Viele fürchten, dass Strafen damit nur umso wahrscheinlicher werden könnten.

Doch Renndirektor Charlie Whiting relativiert: "Wir hatten früher jede Menge sinnloser Strafen, da gab es 50 Strafversetzungen plus Durchfahrtsstrafe, Stop-and-Go und vieles mehr. Das haben wir beendet. Jetzt kann es niemanden schlechter treffen, als am Ende des Grids zu stehen. Und das wird nur einmal passieren, nämlich wenn die neuen Teile eingeführt werden." Für 2017 und 2018 gibt sich Whiting trotz der vermehrten Ausfälle und Wechsel in diesem Jahr optimistisch. An der Machbarkeit der Zielstellungen hege er keinen Zweifel.


Formel 1 2016: FIA-Rennleiter Whiting im Interview

Video wird geladen…

FIA-Rennleiter Charlie Whiting spricht am Wochenende des Saisonauftakts im Interview über die neuen Regeln der Formel-1-Saison 2016 Weitere Formel-1-Videos

"Die Hersteller der Antriebseinheiten sind zuversichtlich und haben sich mit den Zahlen einverstanden erklärt. Ich bezweifle, dass sie das getan hätten, wenn sie sich extrem darüber sorgen würden", sagt der Formel-1-Rennleiter. Dass beim Weltmeister-Team Mercedes in der noch jungen Saison bereits unverhältnismäßig viele technische Probleme auftreten sind, hält Whiting für einen unglücklichen Ausreißer: "In den vergangenen zwei Jahren haben wir so etwas von Mercedes nicht gesehen, es ist also schon ziemlich überraschend."

Anzeige Unser Formel-1-Shop bietet Original-Merchandise von Formel-1-Teams und Formel-1-Fahrern - Kappen, Shirts, Modellautos, Helme und vieles mehr
Fotos & Fotostrecken
Foto zur News: Formel-1-Saison 2024: Zahlen, Daten und Fakten zu den Pirelli-Reifen
Formel-1-Saison 2024: Zahlen, Daten und Fakten zu den Pirelli-Reifen
Foto zur News: Michael Schumacher: Der Weg zum Formel-1-Comeback 2009
Michael Schumacher: Der Weg zum Formel-1-Comeback 2009

Foto zur News: Die letzten 10 F1-Fahrer, die ihr Cockpit trotz Vertrag verloren haben
Die letzten 10 F1-Fahrer, die ihr Cockpit trotz Vertrag verloren haben

Foto zur News: FIA-Gala in Kigali
FIA-Gala in Kigali

Foto zur News: Die Vertragslaufzeiten der aktuellen Formel-1-Strecken
Die Vertragslaufzeiten der aktuellen Formel-1-Strecken
Anzeige Die perfekte Belohnung nach einer schnellen Runde!
Folge Formel1.de
Videos
Foto zur News: "Das ist kein Kindergarten, das ist eine Weltmeisterschaft!" | Jahresinterview mit Max Verstappen
"Das ist kein Kindergarten, das ist eine Weltmeisterschaft!" | Jahresinterview mit Max Verstappen
Foto zur News: Die One-Hit-Wonder der Formel 1
Die One-Hit-Wonder der Formel 1

Foto zur News: Hätte Ferrari McLaren in Abu Dhabi schlagen können?
Hätte Ferrari McLaren in Abu Dhabi schlagen können?

Foto zur News: McLaren vs. Ferrari: Wer holt sich den Konstrukteurstitel?
McLaren vs. Ferrari: Wer holt sich den Konstrukteurstitel?
Formel-1-Quiz

Wie viele Rennen bestritt Michael Schumacher für das Mercedes-Team?

Formel1.de auf Facebook

Werde jetzt Teil der großen Community von Formel1.de auf Facebook, diskutiere mit tausenden Fans über die Formel 1 und bleibe auf dem Laufenden!

Formel1.de auf YouTube