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Eddie Irvine: Schumacher-Qualitäten sind "frei erfunden"
Michael Schumachers Ex-Teamkollege Eddie Irvine kann sich an Führungsqualitäten des Rekordweltmeisters nicht erinnern, lobt aber dessen fahrerisches Talent
(Motorsport-Total.com) - Vier Jahre lang, von 1996 bis 1999, waren Eddie Irvine und Michael Schumacher Teamkollegen bei Ferrari. Während Irvine in dieser Zeit vier Rennen gewann, siegte Schumacher 16 Mal, bevor er sich im Juli 1999 in Silverstone ein Bein brach und anschließend sechs Rennen verpasste. Zwei der vier Siege Irvines kamen in Schumachers Abwesenheit zustande. Auf dem Papier waren die Rollen im italienischen Team zur damaligen Zeit klar verteilt. Oder etwa doch nicht?
© Photo4 / xpb.cc
Von 1996 bis 1999 fuhren Eddie Irvine und Michael Schumacher gemeinsam für Ferrari Zoom Download
"Sicher, ich habe damals einen Vertrag unterschrieben, mit dem ich mich zum Einhalten der Anweisungen des Teams verpflichtet habe", bekennt Irvine mehr als 15 Jahre nach seinem Abschied von Ferrari gegenüber 'Sky Sports F1', um anzufügen: "Wäre aber die Situation eingetreten, dass ich schneller gewesen wäre als Michael, dann hätte das Team gesagt 'Lasst uns auf Irvine setzen.'"
Von den viel zitierten Qualitäten, wonach der als zweimaliger Weltmeister von Benetton gekommene Schumacher bei Ferrari von Grund auf aufgeräumt habe, will Irvine nichts wissen. "Er hat überhaupt nichts erschaffen. Das ist alles frei erfunden", betont der inzwischen 50-jährige Nordire und legt mit seiner Schumacher-Kritik nach: "Es ist unglaublich, wie viele haarsträubende Fehler er bei der Setup-Arbeit machte."
Fotostrecke: Schumacher: Die Ferrari-Jahre
Ein Anblick, an den sich die Konkurrenz erst noch gewöhnen muss: Nach zwei Weltmeistertiteln mit Benetton in den Jahren 1994 und 1995 wechselt Michael Schumacher 1996 zu Ferrari. Der Druck auf den Deutschen ist groß, schließlich wartet das italienische Traditionsteam seit 1979 auf einen Titel in der Fahrer-WM. Der damalige FIAT-Chef Gianni Agnelli drückt es angeblich so aus: "Wenn Ferrari mit Michael Schumacher nicht Weltmeister wird, dann werden wir es nie mehr." Fotostrecke
"Doch sobald er ins Auto stieg, wussten alle, dass er zu großen Leistungen fähig ist", will Irvine dem mit sieben WM-Titeln als Rekordchampion in den Formel-1-Geschichtsbüchern stehenden Schumacher nicht die fahrerischen Qualitäten absprechen. Mehr noch: Der Deutsche gehört für ihn trotz "frei erfundener" Führungsqualitäten zu den großen Drei seiner Zeit. "In meiner Ära gab es drei Genies. Das waren Senna, Michael und Newey", stellt Irvine heraus.