• 07. Oktober 2015 · 16:56 Uhr

Was macht eigentlich ein Teammanager in der Formel 1?

Lotus-Formel-1-Teammanager Paul Seaby, der schon zu Michael Schumachers Zeiten bei Benetton in Enstone war, schildert seinen Berufsalltag

(Motorsport-Total.com) - Um im harten Formel-1-Alltag gute Ergebnisse zu erzielen, braucht man nicht nur Fahrer, die schnell und Ingenieure, die gerissen sind. Ein Team braucht auch Menschen, die die Arbeit unter den Teammitgliedern koordiniert. Bei Lotus managt derzeit Paul Seaby das Rennteam. In Enstone ist der Brite seit 25 Jahren mit dabei, kennt den Standort also noch aus den Benetton-Jahren - weit vor den Fahrer-WM-Titeln für die Mannschaft durch Michael Schumacher in Jahren 1994 und '95. Derzeit kümmert sich Seaby nicht nur um die Logistik für die Rennen, sondern muss dafür sorgen, dass zwei Autos und ein Rennteam effizient funktionieren.

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Paul Seaby ist in Enstone für den Mannschaftszusammenhalt zuständig Zoom Download

"Meine größte Verantwortung besteht darin sicherzugehen, dass die richtigen Leute involviert sind und die richtigen Dinge tun. Das ist in der Formel 1 fundamental", führt Seaby aus: "Wenn du es falsch machst, wird das Auto nicht rechtzeitig fertig oder du fährst ein paar schlechte Resultate ein. Man muss dir richtige Zusammensetzung von Persönlichkeiten finden, da es ein großes Teamspiel ist. Das muss exzellent passen. Diese 45 bis 60 Leute, mit denen du arbeitest, repräsentieren Enstone, unsere Sponsoren sowie unsere Fans. Die wollen wir nicht im Stich lassen."

Bei einem Rennwochende ändert sich Seabys Rolle nicht großartig. "Da bin ich Troubleshooter. Wenn du bei einem Grand Prix bist, arbeitest du dich an einem Zeitplan ab. Du gehst sicher, dass die Mechaniker das Werkzeug haben, das sie benötigen und dass sie Zeit dazu finden, die Boxenstopps zu üben", schildert der Brite: "Während des Grand Prix bin ich bei der Boxenmannschaft und gebe ihnen die Hilfestellung, die sie benötigen. Wenn ich an der Boxenmauer stehe, gebe ich ihnen Anweisungen. Ich bin das zusätzliche Augenpaar während andere auf die Performance und die Strategie schauen."

"Wir fahren so spät wie möglich los, für den Fall, dass wir noch etwas ändern müssen."Paul Seaby über Rennwagen-Transport
Um an die Grand-Prix-Strecken zu gelangen, hat Seaby Logistikaufgaben, die denen Jean-Pierre-Raymonds bei Renault ähneln. Raymond ist dort direkt als Sicherheits- und Logistikmanager angestellt. Je nach Streckenstandort verändert sich der Aufwand, um die Fracht von A nach B zu bekommen. Bei Seaby verhält es sich wie folgt: "Für Europa (-Rennen; Anm. d. Red.) transportieren wir die Sachen gestaffelt in LKWs. Vier bis fünf LKWs fahren eine Woche vor der Veranstaltung los, damit das Motorhome aufgebaut und die Garage eingerichtet wird."

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"Ein weiterer Truck bleibt normalerweise zurück, um die fertig aufgebauten Rennwagen, das Werkzeug und so weiter mitzunehmen. Wir fahren so spät wie möglich los, für den Fall, dass wir noch etwas ändern müssen. Außerdem hat ein LKW meist zwei Fahrer, die sich abwechseln, damit es so schnell vorangeht wie nur möglich."

Bei Überseerennen beginnt der Reisestress schon viel früher: "Am Donnerstag eineinhalb Wochen vor dem Rennen muss unsere Luftfracht losgeschickt werden. Unsere Nutzgegenstände (Autos, Werkzeug; Anm. d. Red.) stellen wir zusammen, bringen sie auf Vordermann, überprüfen und verschicken sie anschließend. Die Fahrzeuge werden getrennt vom Motor transportiert."

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