Wehrlein nicht automatisch durch Mercedes-Motoren bei Manor
Mercedes-Teamchef Toto Wolff verrät, dass Pascal Wehrleins Formel-1-Einstieg an vielen Faktoren hängt - auch der Motorenmarkt kann eine Rolle spielen
(Motorsport-Total.com) - In der DTM läuft es für Pascal Wehrlein derzeit nach Maß. Mit konstanten Ergebissen war er in der Lage, sich ein gutes Polster in der Fahrerwertung zu verschaffen. Dieses Punktepolster ermöglicht es ihm, 2015 der jüngste DTM-Champion aller Zeiten zu werden. Auch ist bekannt, dass Wehrlein Formel-1-Ambitionen hegt. Ob diese in der Saison 2016 jedoch in Erfüllung gehen, ist längst nicht in Stein gemeißelt.
Bei Mercedes selbst sollte ohnehin nicht allzu schnell ein Cockpit freiwerden. Lewis Hamilton und Nico Rosberg sind mehr als eine sichere Bank für die Silbernen. Bisher ging man zumeist davon aus, dass Wehrlein ab 2016 bei Manor-Marussia "geparkt" werden könnte, um Erfahrungen im Grand-Prix-Sport zu sammeln. Dieses Szenario steht allerdings in den Sternen.
Immer noch ungeklärt ist, mit welchen Motoren Manor-Marussia 2016 an den Start geht. Toto Wolff erläutert gegenüber 'Motorsport-Total.com', wie es mit Mercedes-Motoren für die Hinterbänkler in Zukunft aussieht: "Wenn Manor das richtige Chassis und den richtigen Motor bekommt, würde es sicherlich ziemlich interessant zu sehen, wie sich das Team entwickelt. Aber wir warten im Moment ab, was mit Lotus passieren wird."
Motoren-Poker wirkt sich auf Wehrlein aus
Somit hängt alles davon ab, ob Ferrari, von denen Manor momentan Aggregate von 2014 erhält, ab 2016 tatsächlich Red Bull und Toro Rosso mit Kundenmotoren ausrüstet und ob Renault infolge der Trennung von Red Bull Lotus kauft. Die Schwarz-Goldenen fahren derzeit mit Mercedes-Antriebssträngen. Wie lange sich die Verhandlungen zwischen Renault und Lotus hinziehen, wirkt sich auch darauf aus, wann entweder Lotus oder Marussia den Zuschlag erhalten.
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#9: Daniil Kwjat. Bevor der Formel-1-Nachwuchs Max-Verstappen-Ausmaße annimmt, sorgt 2014 erst einmal Daniil Kwjat für Aufsehen. Der russische Durchstarter hat im Formelsport gerade erst begonnen, sich einen Namen zu machen, da winkt ihm Red Bull schon mit einem Stammcockpit bei Toro Rosso. Mit 19 Jahren und 324 Tagen darf er bereits in Melbourne an den Start gehen. Nur ein Jahr später wird der Junior schon zum Senior und steigt 2015 in den Red Bull - nur um kurz darauf wieder degradiert zu werden. Fotostrecke
"Wir sind nicht in der Position, Lotus oder Renault eine Deadline zu setzen", fährt Wolff fort: "Jedoch muss es einen Zeitpunkt geben, an dem Manor weiß, was passieren wird. Auch wir müssen wissen, wen wir mit Motoren ausrüsten. Diesem Zeitpunkt sind wir schon recht nahe. Wenn sie sich nicht entscheiden, werden wir das tun."
Das Puzzle muss sich fügen
"Die Situation ist ein wenig vertrackt", bekräftigt Wolff, dass es Mercedes im Gegensatz zu Red Bull an einem Nachwuchsprogramm für die Formel 1 fehlt: "Wir haben Pascal bei uns. Sein Hauptaugenmerk liegt auf der DTM und davon möchte ich ihn nicht loseisen." Dennoch habe sich Wehrlein in Formel-1-Tests als wertvoll erwiesen, wie Wolff betont: "Doch ich möchte ihn lieber in der DTM sehen."
Trotzdem möchte Wolff den Gedanken, Wehrlein bei Manor ein Cockpit freizumachen, nicht vollends verwerfen: "Es ist eine Möglichkeit, allerdings müssen viele Teile in diesem Puzzle zusammenkommen, aber das wird vielleicht nicht passieren."