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Niki Lauda watscht Formel 1 ab: "MotoGP ist interessanter"
Niki Lauda findet den Sport in der MotoGP interessanter, weil die Maschinen nicht so einfach zu fahren seien: Vor Ort nimmt er Eindrücke für die Formel 1 mit
(Motorsport-Total.com) - In der Formel 1 wird in diesen Tagen häufig über die Qualität des Sports gesprochen. Ab 2017 sollen die Boliden wieder schwieriger zu fahren sein, nachdem sich zuletzt häufiger beschwert wurde, dass die Autos zu einfach zu beherrschen seien, gleichzeitig aber von der Technik her zu kompliziert. Das genaue Gegenteil ist in der MotoGP zu beobachten: Der Sport boomt, ist spannend und aufregend und zieht massig Fans an.
An diesem Wochenende ist auch Niki Lauda in Brünn vor Ort. Der ehemalige Formel-1-Weltmeister und derzeitige Aufsichtsratsvorsitzende des Mercedes-Teams interessiert sich für den Sport auf zwei Rädern und findet, dass die Formel 1 noch etwas von ihm lernen kann: "Grundsätzlich sind die Motorradrennen interessanter zu beobachten, weil man natürlich sieht, wie die Fahrer mit den Motorrädern kämpfen", sagt er gegenüber 'Eurosport'.
"In der Formel 1 ist es leider umgekehrt: Die Autos sind so einfach zu fahren, dass man weder ein Rutschen oder sonst irgendetwas sieht", so der Österreicher weiter. Die Aussagen dürften übrigens bekannt vorkommen: Bereits 2002 sagte er, dass jeder Affe einen Formel-1-Boliden pilotieren könnte, doch eine Probefahrt im eigenen Jaguar zeigte, dass auch ein Niki Lauda nicht mehr ohne Weiteres ohne Probleme fahren kann.
Fotostrecke: Prominente Formel-1-
5. August 1996: Alles beginnt mit einer verrückten Idee, und die kommt natürlich von Eddie Jordan. In Silverstone lässt er seinen Formel-1-Piloten Martin Brundle das Cockpit mit dem zu diesem Zeitpunkt amtierenden Rallye-Weltmeister Colin McRae tauschen. Während Brundle den Subaru Impreza 555 fährt, dreht McRae seine Runden im Peugeot-befeuerten Jordan 195 und ... Fotostrecke
Doch die Meinung hält sich auch 13 Jahre später noch hartnäckig. "Mit den Motorrädern ist es schwierig umzugehen, und das sieht man auch", meint Lauda, verweist aber auf die Versuche, die Formel 1 ab 2017 zu revolutionieren: "Es wird daran gearbeitet, um den Sport wieder hinaufzuheben, damit es wieder schwieriger wird, mit den Autos umzugehen." Wie das Konzept aussehen wird - zum Beispiel sind 1.000-PS-Motoren immer wieder im Gespräch - wird die Zeit zeigen.
Gleichzeitig nimmt der Mercedes-Mann aber auch noch einige andere Eindrücke mit, wie man den Sport spannender gestalten kann. In der MotoGP wird beispielsweise unterlegenen Bikes im Open-Reglement dadurch geholfen, dass sie mehr Sprit im Rennen verwenden dürfen. "Sport zu manipulieren, um ihn für die Fernsehzuschauer interessant zu machen, hat mich eigentlich immer nicht interessiert, aber hier ist es so gelungen, dass man als Zuschauer nichts davon merkt und die Rennen trotzdem interessant zu beobachten sind", meint Lauda. Vielleicht landen bei der FIA demnächst ja ein paar Vorschläge auf dem Tisch.