Kein Sponsorenbonus: Lotus fordert Leistung von Maldonado
Lotus-Geschäftsführer Matthew Carter sieht die PDVSA-Millionen nicht als Cockpitgarantie: Maldonado hat "den Rest der Saison, um sich zu beweisen"
(Motorsport-Total.com) - Pastor Maldonado bestreitet aktuell seine fünfte Formel-1-Saison. Wie schon in den vergangenen vier Jahren, so darf sich der Venezolaner auch in diesem Jahr der Unterstützung durch PDVSA - den staatlichen Ölkonzern seines Heimatlandes - sicher sein. Im Winter 2013/2014 wechselte Maldonado von Williams zu Lotus. Das PDVSA-Sponsoring nahm er bei dieser Gelegenheit wenig überraschend mit.
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Licht und Schatten: Pastor Maldonado bringt Lotus Geld, aber bisher kaum Ergebnisse Zoom Download
Doch als Garantie für ein Cockpit sollte Maldonado die PDVSA-Millionen besser nicht ansehen, wie man bei Lotus nun klarstellt. In der laufenden Saison hat der GP2-Champion des Jahres 2010 erst eine Zielankunft auf der Habenseite: Platz 15 beim Grand Prix von Bahrain. In die Punkteränge hat es Maldonado seit seinem Wechsel zu Lotus erst einmal geschafft: als Neunter beim Grand Prix der USA 2014.
"PDVSA ist vermutlich einer der größten Sponsoren in der Formel 1. Da sie derzeit für einen wesentlichen Teil unseres Budgets sorgen, sehen wir uns nicht nach einer Veränderung um", sagt Lotus-Geschäftsführer Matthew Carter gegenüber 'Autosport', gibt aber gleichzeitig zu verstehen: "Kein Fahrer befindet sich in einer Position, aus der er nicht entlassen werden könnte."
Bei der Beurteilung des Leistungsniveaus hält sich Carter an die altbekannte Faustregel, wonach ein Fahrer nur so gut ist wie seine aktuelle Performance. Vor diesem Hintergrund kommt der Lotus-Geschäftsführer ungeachtet der wenig überzeugenden Bilanz 2015 von Maldonado zum Schluss: "Pastor stellt sein Können auf der Strecke unter Beweis."
"Er hat einen schlechten Ruf, aber er ist ein guter Fahrer", macht sich Carter demonstrativ für Maldonado stark und führt an: "Wir wissen, dass er ein schneller Fahrer ist und wir wissen, was er im Simulator und neben der Strecke zu leisten im Stande ist."
Während der Lotus-Geschäftsführer die magere Maldonado-Bilanz von nur zwei WM-Punkten in der Saison 2014 dem nicht konkurrenzfähigen Lotus-Renault E22 zuschiebt, sieht er mit dem aktuellen E23 mit Mercedes-Antrieb die Voraussetzungen für bessere Leistungen: "Wir glauben, dass wir ihm die richtigen Werkzeuge an die Hand gegeben haben. Er hat jetzt den Rest der Saison Zeit, sich selbst zu beweisen."
An seiner Performance an den Samstagen müsse Maldonado insbesondere noch arbeiten. "In diesem Jahr ist das Auto gut. Pastors Leistungen im Qualifying waren aber nicht großartig und er ist der Erste, der dies zugibt", bemerkt Carter.